Morris Minor 1000 Traveller – Unterwegs mit der Holzklasse
Zusammenfassung
Bis April 1971 hat er durchgehalten, der letzte Woody-Wagon der automobilen Weltgeschichte. Als Kombiversion des ersten Millionensellers "von der Insel" hat der Traveller mit knapp einem Viertel Anteil massgeblich zum Erfolg des Morris Minor beigetragen. Doch wer heute von ihm nur noch erwartet, als lustvoller Sonntagsklassiker zu dienen, der unterschätzt den Briten. Denn er ist dazu auch ein durchaus zweckmässiger Alltagswagen mit charmantem Mehrwert.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- Besondere Ingredienzen
- Erste Lektion Automobilbau
- Holz lebt weiter
- Der wahre Mehrwert
Geschätzte Lesedauer: 7min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
War das gerade ein Knarren im Gebälk? Oder ist es nur das seltsame Gefühl, mit einem Auto unterwegs zu sein, das auf ähnlichen Konstruktionsprizipien beruht wie ein Fachwerkhaus? Wer sich Vorkriegsautos gewohnt ist, mag müde lächeln. Meist sitzt man hier auf Holz, vom Bodenbrett bis zum Sitzgestell und ist von reichlich Holz unter dem Karosserieblech umgeben. Doch wer sich ein Auto der frühen 1970er-Jahre vorstellt – in derselben Hubraumklasse zwischen 1000 und 1100 Kubikzentimeter erreichten beispielsweise 1971 gerade die ersten Citroën GS die Showrooms der Händler – dann ist er ein sehr augenfälliger Anachronismus, dieser Morris Minor Traveller. Dabei war er damals nicht mal allein mit diesem Merkmal unterwegs. Der Citroën 2CV beispielsweise, ebenso 1948 der Welt vorgestellt, schwang sich 1971 mit neuen Motoren gerade in seine zweite Blütezeit hinein. Aber eben, der hatte kein Holz aussen herum.
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Diese Aussage ist ein bisschen von der Woodie-Definition abhängig.
Ein Woodie (oder Woody) ist ein Automobil mit Holzkarosserie. Im englischen Sprachgebrauch sind es insbesondere Kombinationskraftwagen, bei denen Teile des Exterieurs (insbesondere die Heckkarosserie) aus Holz bestehen oder die dünne Holzpaneele auf den Blechen tragen. Es können aber auch Pritschenwagen oder gar PKW sein (siehe z. B. Studebaker Woody Fastback Custom at SEMA from Eastwood).
Auch gegenwärtig ist noch ein Autohersteller auf dem Holzweg: Der englische Sportwagenbauer Morgan verkauft noch heute Roadster, die aus einem handgefertigten Eschenholzrahmen basieren. Das Unternehmen ist weltweit das Einzige, das bei Automobilen in klassischer Gemischtbauweise noch Aufbauten aus Holz auf einem Stahlrahmen sowie den Fahrzeugboden aus Sperrholz integriert.
Ehren- und Vizepräsident Swiss MORRIS MINOR Club (SMMC)
Vielen herzlichen Dank für den grossartigen Bericht über den MORRIS MINOR TRAVELLER.
Leider ist die Angabe, dass im Jahre 1966 der letzte MORRIS MINOR in die Schweiz importiert wurde, völlig falsch. Ich habe das letzte fabrizierte linksgesteuerte MORRIS MINOR Convertible (vormals Tourer) im Jahre 1969!!! von J.H. Keller AG, dem Importeur, als Neuwagen erhalten und besitze und fahre es heute noch (355000 km alle selbst gefahren)!
Dies zur Information und Korrektur!
Herzliche Grüsse
H.-Ueli Gubser, EP und VP











































































































































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