Mittelweg der Mittelklasse – Mercedes-Benz 200 und 220 im (historischen) Test
Zusammenfassung
Die Benzin-Vierzylinder waren zwischen Diesel und Sechszylinder der überlegenswerte Mittelweg beim Mercedes-Benz "Strich Acht". Zwar waren die Diesel viel sparsamer, aber das Überholtemperament des 200 übertraf das vom 220 D spielend, und für die Sechszylinder musste man viel mehr zahlen. Dieser historische Artikel prüft, wie sich Typ und Preise lohnen, und berät, welche von den vielen Extras, sich lohnen und welche nicht.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- Harmonie im Einheitsfahrwerk
- Schalten oder schalten lassen?
- Lohnenswerte Extras und andere
- mot-Gesamturteil
- Pluspunkte
- Minuspunkte
- Technische Daten (Klammerwerte jeweils für 220)
- Richtig schalten
Geschätzte Lesedauer: 13min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
Im Jahr 1969 hat Mercedes 256'713 Personenwagen gebaut. Ein Drittel davon waren Diesel 200 D/220 D. Die Modelle 200 und 220 mit Benzinmotor kommen nur etwa auf die halbe Zahl der entsprechenden Diesel. Bei den bisher für 1969 vorliegenden Zulassungszahlen für Deutschland wird innerhalb der Modelle 200 und 220 nicht zwischen Benzin und Diesel unterschieden. Das ungefähre Verhältnis: etwa 40 % Diesel 200 D/220 D, etwa 20 % Benzin-Vierzylinder 200/220, etwa 35 % Sechszylinder 230/250 und 280 S/SE, 5 % für die Modelle 280 SL, 300 SEL 3,5/6,3 und 600. Lebt Mercedes vom Diesel? Sagen wir es taktvoll: Ohne Diesel wären die Mercedes-Lieferzeiten beträchtlich kürzer.
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Bilder zu diesem Artikel

Es ist - im Vergleich zum heutigen Bildungsstand - vollkommen unglaublich, wie viele Fachausdrücke und welches Allgemeinwissen über grundlegende Mechanik damals beim Leser in einer populären Kiosk-Zeitschrift ZURECHT vorausgesetzt wurden!
Insofern dokumentiert dieser Artikel (unbeabsichtigt) den grandiosen Bildungs- und Kulturverfall der heutigen "Generation-Z".
Die Bilder 1 bis 4 sind alle von 1968 – Presseaufnahmen zur Neueinführung.
Bild 3: Mercedes Benz 220 (1970) - der Vierzylinder, Baureihe 114
Alle 4- und der 5-Zylinder gehören zur Baureihe W 115, die 6-Zylinder zur Baureihe W 114.
Zu sehen ist ein W115 vor 07.1968. Erst ab 07.1968 gab es zwei statt einer Scheibenwaschdüse und erst ab 12.1968 war der Innenspiegelfuß schwarz statt verchromt.
Bild 4: Mercedes-Benz 200 (1968) – Kofferraum mit recht hoher Ladekante und seitlich stehendem Ersatzrad
Abgebildet ist ein 200 D und kein Benziner.
Bild 6: Mercedes-Benz 200 (1970) - die stärkeren Modelle 230 und 250 wahlweise nun auch mit Fünfganggetriebe - Genfer Autosalon 1970
Das 5-Gang-Getriebe für die Sechszylinder war bereits ab 01.1969 bestellbar.
Bilder 9 + 10: Mercedes Benz 200 (1969) - im Winterbetrieb
Das Fahrzeug ist vor Dezember 1968 produziert worden. Ab 12.1968 war der Innenspiegelfuß schwarz statt verchromt.
Bild 11: Mercedes-Benz 200 (1968) – die Baureihe 115 mit Hochkantscheinwerfern
Alle /8 haben senkrecht stehende Scheinwerfer (W 114 + W 115).
Bild 13: Mercedes-Benz 220 (1968) – Cockpit eines W 115 mit Lenkradschaltung
Das Foto zeigt den Innenraum eines /8 ab August 1968. Ab 08.1969 war die Mittelkonsole einteilig und mit größerem Aschenbecher und feiner Narbung.
Bild 15: Mercedes-Benz 200 (1968) – Ergonomie-, Sicherheits- und Frisurenforschung
Ein 200 ist hie wohl kaum erkennbar, es könnte jeder Benziner sein. Die Ausführung kann aber frühesten von Februar 1973 sein. Ab 04.1972 gab es die Automatic-Wählkulisse in Kunststoff statt verchromt, ab 10.1972 gab es automatische Sicherheitsgurte und ab 02.1973 das umschäumte Sicherheitslenkrad.
Bild 17: Mercedes-Benz 250 D (1968) - Der zweimillionste Mercedes-Benz Personenwagen seit 1946 ist ein Typ 220 D der „Strich-Acht“-Baureihe W 115. Er läuft am 9. Mai 1968 im Werk Sindelfingen vom Band
Einen 250 D gab es beim W 115 nicht, es ist auch kein Diesel. Es ist ein Benziner vom Typ 220/8 (W 115), dieser wurde für "Ein Platz an der Sonne für jung und alt" gestiftet.

Es sollte heissen Das Foto zeigt den Innenraum eines /8 ab August 1969
































































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