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The Hunt House – Besuch im Markenarchiv von Rolls-Royce und Bentley

Erstellt am 4. Juli 2024

Leselänge 4min

Text:

Frank Janssen

Fotos:

Frank Janssen

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Rolls-Royce Ghost (2024) – im Farbton "Tucana Purple" vor dem Hunt House

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John hat die Akte seines Silver Shadow gefunden und breitet sie am Boden aus

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In der Akte ist die Montage jeder einzelnen Baugruppe dokumentiert

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Regale mit Akten zu den Modellen 20:25 HP, 25:30 HP und frühen Wraith

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Regale zum Modell Silver Cloud III. Rechts ein paar alte Komissionsbücher von Bentley

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John hat eines der alten Bücher heraus. Es handelt sich um ein Auslieferungsbuch aus den 1930er-Jahren

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Handschriftlich sind Produktionsnummern und Daten vermerkt sowie über welchen Händler das Fahrzeug an den Kunden ausgeliefert wurde

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Die Fülle an Informationen im Archiv des Hunt House ist enorm. Man könnte Wochen dort verbringen

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Die Länge der Regale ist in Metern kaum zu erfassen. Eher sind es Kilometer

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Bei diesen Ordnern handelt es sich vermutlich um Änderungen bei einzelnen Baureihen. Die Fahrzeuge wurden laufen verbessert und modifiziert

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In diesen großen flachen Schubladen werden Zeichnungen aufbewahrt; in diesem Fall offensichtlich James-Young-Karosserien auf Basis des Silver Cloud

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Seitenansicht einer viertürigen Limousine mit James-Young-Karosserie

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In diesem Regal lagern Bestellformulare von Jack Barclay, dem größten Rolls-Royce- und Bentley-Vertragshändler mit Sitz in London

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In diesen Stehsammlern befinden sich Blaupausen aller Art. Die roten Punkte auf ihnen bedeuten, dass diese Unterlagen bereits digitalisiert worden sind

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John zieht eine der Blaupausen heraus. Es scheint sich auf den ersten Blick um die Zeichnung einer Öl- oder Bremsleitung zu handeln

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Noch mehr Akten zu Fahrzeugen vom Typ Silver Ghost, 20:25 HP, 25:30 HP sowie Wraith und Phantom II und III

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Noch mehr Akten zu Fahrgestell- oder Baunummern. Hier handelt es sich um die Baureihe mit dem internen Kürzel SZ

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In diesen Ordnern befinden sich Details zu Technik und Innenausstattungen der Modelljahre 1990 und jünger

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Auch sehr alte Geschäftsbücher sind im Hunt House zu finden. Diese hier enthalten Unterlagen aus den Jahren 1932 und 1933

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Bis unter das Dach: Zeichnungen und Blaupausen von Rolls-Royce- und Bentley-Modellen, Vorkriegs- wie Nachkriegs-Fahrzeuge

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In diesen Planschränken befinden sich Zeichnungen von Karosserien der Firma H. J. Mulliner

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John sagt: "Ich bin seit 45 Jahren Mitglied, aber es gibt Dinge hier, die ich noch nie gesehen habe."

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Allein der historische Wert dieser von Hand beschrifteten Schubladenschränke ist enorm

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Und weitere Schubladenschränke: Es scheint kein Ende zu nehmen. Das Hunt House platzt aus allen Nähten

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Weitere Schubladen mit Zeichnungen. Die roten Punkte verraten, dass der Inhalt bereits digitalisiert worden ist. Links im Bild ein dafür genutzter Scanner

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John studiert einen elektrischen Schaltplan

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Weitere Regale mit Dokumenten. Gut zu erkennen sind die Leitungen der Sprinkleranlage und die Videoüberwachung

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Im Erdgeschoss befinden sich zahlreiche Vitrinen mit Erinnerungsstücken: Modelle, Kühlerfiguren, persönliche Gegenstände wie ein französischer Führerschein des früheren Rolls-Royce-Geschäftsführers Ernest Hives. In der Mitte links die "Mitzi Trophy of Disgrace"

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Mal sehen, was wir im nächsten Raum entdecken werden: Licht an!

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Ein Saal tut sich auf, eine Art Seminarraum

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Modellautosammler mit dem Interessensgebiet "Rolls-Royce und Bentley" dürften bei diesem Anblick Freudensprünge machen

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Demonstrationsmodell eines V12-Motors des Phantom III mit Aluminium-Zylinderkopf und 7340 cm3 Hubraum

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Rolls-Royce 20 HP Shooting Brake (1927) mit hölzernem Aufbau von A. A. McCloud & Sons

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Der Seminarraum ist dekoriert mit Standmodellen und Bildern von Motoren

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Andere Exponate im Seminarraum erinnern an die Zeit, in der Frederick Henry Royce in Manchester mit einer Ingenieursfirma für elektrische Geräte und Anlagen begann

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Dieses Bild zeigt einen Generator von Royce; eine Tafel erinnert an das Patent für eine Bajonettfassung für Glühbirnen. 1884 machte sich Royce im Alter von 21 Jahren in Manchester selbstständig

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BMW-Zwölfzylinder des Rolls-Royce Silver Seraph aus dem Jahr 2000: 5,4 Liter Hubraum, 326 PS bei 500:min, 490 Nm bei 3900:min

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In der Bibliothek im Erdgschoss befinden sich Schränke mit Jahrgängen von Zeitschriften wie "The Autocar" und anderen

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In einem weiteren Trakt im Erdgeschoss befinden sich diese Rollschränke mit Zeichnungen, Gemälden und Bauplänen

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In diesem Raum in einem Nebengebäude herrscht ein ziemliches Durcheinander. Das Hunt House bekommt mehr Exponate geschenkt als die ehrenamtlichen Trustees archivieren oder katalogisieren können. Und so langsam geht ihm der Platz aus

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Rolls-Royce Silver Shadow II (1979) – Johns standesgemässer Privatwagen im Farbton "Chestnut". Schon sein Vater fuhr Rolls-Royce

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Das "Sir Henry Royce Office" im Hunt House birgt sehr wertvolle Exponate. Eingerahmt die Blaupause für einen Dreizylinder mit Standard-Chassis aus den 1900er-Jahren

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Portrait von Claude Goodman Johnson, dem Commercial Director von Rolls-Royce. Man nannte ihn auch den "Bindestrich von Rolls-Royce"

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Oben ein Portrait von Charles Stewart Rolls, darunter ein weiteres von Claude Goodman Johnson

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Portrait von Frederick Henry Royce, der 1933 im Alter von 60 Jahren starb

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Persönliche Gegenstände von Frederick Henry Royce wie ein Fernglas mit Köcher und Medaillen

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Zeichenbrett von Frederick Henry Royce, darauf eingerahmt die letzte Zeichnung, die er zwei Tage vor seinem Tod am 22. April 1933 anfertigte. Darauf findet sich auch eine Notiz seiner Krankenschwester Ethel Aubin (E. A.)

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Ampèremeter der Firma Royce aus Manchester, hergestellt um die Jahrhundertwende

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Im Hunt House befindet sich außer dem Sitz des RREC und dem Archiv auch die "Sir Henry Royce Memorial Foundation", eine Wohltätigkeitsstiftung

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Im Eingangsbereich des Hunt House befindet sich ein Modell eines 1,5-Liter- Vierzylindermotors vom Typ "Myth". Der Rahmen erklärt die Details und zeigt ein Foto des Autos, von dem nur ein Exemplar gebaut wurde

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Das Hunt House in der High Street 70 in Paulerspury, Towcester

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Zusammenfassung

Für das Jahrestreffen des Rolls-Royce Enthusiasts' Club ohnehin in der Gegend, haben wir auch dem Markenarchiv in Paulerspury noch einen Besuch abgestattet. Und damit dieser Artikel nicht so trocken ist, wie man es von Archivarbeit erwartet, fassen wir uns textlich kurz und zeigen dafür umso mehr Bilder aus dem Inneren des "Hunt House". Denn was nützt es, über all die historischen Exponate zu schreiben, wenn man nicht weiss, wie sie aussehen? Ein Museumsbericht über ein Museum, das gar keines ist.

Dieser Artikel enthält folgende Kapitel

Die Geschichte zweier Marken
Unbezahlbar wertlos
Die drei Namen in "Rolls-Royce"

Geschätzte Lesedauer: 4min

Leseprobe (Beginn des Artikels)

Wenn es um klassische Rolls-Royce und Bentley geht, ist vermutlich kein Ort der Welt von so zentraler Bedeutung wie das "Hunt House" in Paulerspury unweit der Rennstrecke von Silverstone. Hier in der Grafschaft Northamptonshire hat der 1957 gegründete "Rolls-Royce Enthusiasts' Club" seinen Sitz ebenso wie die "Sir Henry Royce Memorial Foundation". Außerdem ist das Archiv des RREC hier untergebracht. Einmal im Jahr allerdings verändert sich Stimmung; dann erfüllt hektisches Treiben den ansonsten so geruhsamen Ort. Die "Annual Rally", das jährliche Treffen des RREC steht bevor, und alle Mitarbeiter des Hunt House sind mit der Organisation des Treffens schwer beschäftigt. Der einzige Gast bekommt trotzdem eine Führung. John Neale, seit 45 Jahren Mitglied des RREC und treuhändischer Direktor des Clubs, nimmt sich die Zeit, den Journalisten vom Kontinent zu empfangen und herumzuführen.

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Bilder zu diesem Artikel

Quelle:

von silverdawn

09.07.2024 (09:52)

Antworten

Danke für den Bericht. In der Tat spannende Story und auch die Unterlagen meines Wagens waren dort zu finden. Jedoch ist der englische Club, oder eben besser gesagt der Hauptsitz des weltumspannenden RREC eine Führungs- und Verwaltungskatastrophe. Betriebswirtschaftlich gesehen müsste man alles nach "Continental"-Europa transferieren und durch uns auf dem Festland Managern. Für weitere Auskünfte würde unser Präsident der Schweiz, Jürg Bihn, bestimmt vieles erzählen können. Man darf sich von den Engländern nicht blenden lassen; vieles ist eine grosse Show. Ineffizient, nicht speditiv, unzuverlässig, schlicht "larifari"-Betrieb. Aber ja, nett was sie alles Stapeln, aufbewahren, sortieren und abstauben.....

von jj******

09.07.2024 (09:09)

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