Am 18. August 2022 führte das neue Auktionshaus Broad Arrow Auctions ein erstes Mal eine Versteigerung im Umfeld der Monterey Car Week durch. Von 90 Autos konnten damals 79 (87.8 %) verkauft werden, im Schnitt für USD 682’206. Nun war man natürlich gespannt, wie es beim zweiten Male laufen würde.
Am 17. und 18. August 2023 bot BAA nun 169 Fahrzeuge im Wert von rund hundert Millionen an. Ganz so toll wie beim ersten Male lief es aber nicht mehr. 142 Autos oder 84 % konnten verkauft werden, aber vom angepeilten Umsatz wurde im Monterey Jet Center nur gut die Hälfte, ingesamt USD 57,6 Millionen eingespielt. Im Schnitt boten die Interessenten 79 % des mittleren Schätzwerts. Von den mit Mindestpreis angebotenen Fahrzeugen, 60 % waren “no reserve”, fanden gerade einmal 58 % in eine neue Garage.
Im Vergleich zu den anderen Auktionshäusern schlug sich BAA insgesamt aber nicht schlecht, auch dort sanken die Verkaufsquoten.
Porsche, Mercedes-Benz und Ferrari
Nur rund ein Drittel der angebotenen Fahrzeuge stammte von amerikanische Herstellern, da erstaunte es nicht, dass die am stärksten vertretenen Marken Porsche (21 Fahrzeuge), Mercedes-Benz (16) und Ferrari (14, plus 3 Dino) hiessen.
Während sich 71 respektive 75 Prozent der Porsche und Mercedes-Benz verkaufen liessen, sprachen eine Verkaufsquote von 86 % und Gebote bei 90 % des mittleren Schätzwerts für Ferrari.
Noch besser in Szene setzen konnten sich Jaguar und Packard mit neun und acht Fahrzeugen. Sie wurden alle verkauft, wenn auch mit beträchtlichem Abschlag im Falle von Jaguar.
Insgesamt am besten eingeschätzt waren die sechs Autos von Ford, denn hier wurde praktisch exakt auf Schätzwertebene geboten und komplett verkauft.
Die Wertvollsten
Unter den zehn am teuersten verkauften Autos fanden sich schlussendlich drei Ferrari, zwei Mercedes-Benz und zwei Duesenberg sowie ein Porsche, ein Oldsmobile und ein Bugatti.
Am meisten zahlten die Bieter für einen Ferrari F50 von 1995, der für USD 4,24 Millionen in neue Hände überging. Es folgte ein Ferrari 288 GTO von 1985 für USD 3,91 Millionen und ein Ferrari 250 GT/Lusso von 1964 für USD 2,81 Millionen, letzterer mit einem Preis deutlich über den Erwartungen.
Von Mercedes-Benz schaffte es ein 300 SL Flügeltürer von 1956 mit USD 1,93 Millionen sowie ein 500 K Cabriolet A von 1935 mit USD 1,71 Millionen in die Top Ten, von Porsche ein 918 Spyder von 2015 für USD 1,985 Millionen.
Von den vorgängig am wertvollsten eingeschätzten zehn Wagen konnten allerdings nur sechs verkauft werden.
Stehen blieben der Porsche RS Spyder Evo von 2007 (Höchstgebot USD 4,7 Millionen), die Maserati A6G/54 Zagato Berlinetta von 1956 (USD 3 Millionen), der Porsche 911 Carrera RS 2.7 “Safari Rallye” von 1973 (USD 2,2 Millionen) und der Mercedes-Benz 600 Pullman Landaulet von 1966 (USD 2 Millionen), in dem schon die britische Königin und die Apollo-Austronauten chauffiert wurden.
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Lotus, Caterham, Ferrari, und weitere
Schnäppchen
Für einige Autos bezahlten die Käufer deutlich weniger als erwartet. So kostete der Peugeot Type BP1 Bébé von 1911 als Restaurierungsobjekt nur USD 5600 anstatt der geschätzten USD 25’000 bis 35’000.
Einen Mercedes-Benz 190 SL von 1961 konnte man für USD 100’800 haben (Estimate USD 175’000 bis 225’000).
Auch ein BMW Alpina C1 2.3 von 1984, ein Alfa Romeo 6C 2500 SS Touring als Berlinetta Aerodinamica von 1939, ein Jaguar E-Type Series 1 von 1963, ein Volkswagen Samba von 1958 sowie ein Mercedes-Benz 560 SL von 1988 wurden sozusagen zum halben erwarteten Preis vermittelt.
Sogar das Konzeptfahrzeug Oldsmobile F-88 von 1954 konnte erheblich günstiger gekauft werden als geschätzt, USD 1,765 Millionen reichten trotz Schätzwert USD 2 bis 3 Millionen).
Superklassiker im Rahmen
Die knapp über 72 Superklassiker im Angebot liessen sich ähnlich gut verkaufen wie der Rest des Angebots, auch bezüglich Schätzwertreue unterschieden sie sich nur wenig von den anderen Fahrzeugen.
Liebhaber von Spezialkarosserien konnten vergleichsweise günstig zuschlagen, denn ein Citroën DS 21 Chapron Concorde von 1965 kostete nur USD 78’400 (anstatt USD 125’000 bis 150’000). Und für USD 610’000 konnte man einen auf USD 800’000 bis 1 Millionen geschätzten Cunningham C3 Vignale von 1953 erstehen.
Die recht teuer eingeschätzten drei Dino 206/246 GT/GTS konnten zwar alle verkauft werden, allerdings teilweise doch erheblich unter dem Estimate.
Ein auf USD 425’000 bis 475’000 geschätzten Bentley Mark IV Graber DHC von 1953 blieb bei USD 350’000 stehen.
Teurer Honda
Für einen Honda NSX Typ R von 1995 bezahlte der Käufer USD 632’000 (EUR 581’440, CHF 556’160). Kaum je vorher dürfte ein NSX einen solchen Preis erreicht haben.
Allerdings wurdem vom rechtsgelenkten Type R gemäss BA zwischen 1992 und 1995 nur 483 Exemplare gebaut und die Laufleistung des angebotenen weissen Mittelmotorcoupés lag bei nur 7000 km.
Der Exoten-Konkurrent von Toyota, der 2000 GT von 1967 kostete trotzdem noch ein bisschen mehr, nämlich USD 940’000.
Bemerkung: Mehr als ein halbes Dutzend der angebotenen Autos wurden erst nach Auktionsschluss verkauft. In diesem Falle mussten die Verkaufspreise ausgehend vom letzten Gebot abgeschätzt werden.
Angebotene und verkaufte Fahrzeuge
Die folgende Tabelle listet alle angebotenen und verkauften Fahrzeuge mit Schätzpreisen, Höchstgeboten und Verkaufspreisen. Die Preis-Umrechnung erfolgte zum am Auktionstag gültigen Tageskurs. Alle Angaben ohne Gewähr.
| Lot | Fahrzeug | Jahr | USD Est von | USD Est bis | USD HG | USD VP | CHF VP | EUR VP | % Est | S |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 101 | Peugeot Type BP1 Bébé | 1911 | 25'000 | 35'000 | 5000 | 5600 | 4928 | 5152 | -81.33%
|
V |
| 102 | MG TC | 1948 | 35'000 | 45'000 | 32'000 | 35'840 | 31'539 | 32'972 | -10.4%
|
V |
| 103 | Jaguar XK120 Fixed Head Coupe | 1952 | 75'000 | 100'000 | 50'000 | 56'000 | 49'280 | 51'520 | -36%
|
V |
| 104 | Packard Six Model 5-26 Runabout | 1927 | 75'000 | 125'000 | 50'000 | 56'000 | 49'280 | 51'520 | -44%
|
V |
| 105 | E-M-F Model 30 5-Passenger Touring | 1909 | 30'000 | 40'000 | 17'000 | 19'040 | 16'755 | 17'516 | -45.6%
|
V |
| 106 | Austin-Healey 3000 MK III BJ8 | 1966 | 50'000 | 70'000 | 49'000 | 54'880 | 48'294 | 50'489 | -8.53%
|
V |
| 107 | Packard Eight Deluxe Convertible Victoria | 1932 | 150'000 | 200'000 | 140'000 | 156'800 | 137'984 | 144'256 | -10.4%
|
V |
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Legende: Spalte S = Status (V = Verkauft, N = Nicht verkauft, Z = Zurückgezogen, U = Unter Vorbehalt)
Est = Estimate/Schätzwert, HG = Höchstgebot, VP = Verkaufspreis



































































































































































































































































































































































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