Der Sensations-Coup am Col de Turini jährt sich zum 40. Mal: Im Januar 1977 gewann der ŠKODA 130 RS des Teams Václav Blahna/Lubislav Hlávka die Rallye Monte Carlo in der Klasse bis 1.300 cm3. Milan Zapadlo/Jiří Motal wurden mit dem gleichen Fahrzeug Zweite.
„Der Škoda 130 RS hat in den 70er- und 80er-Jahren ausgezeichnete Ergebnisse bei Rallyes und Rundstreckenrennen erzielt“, sagt Michal Hrabánek, Leiter Škosda Motorsport.
Seit 1912 bei der Rallye Monte Carlo dabei
Bereits 1912 nahm Graf Sascha Kolowrat-Krakowski mit einem offenen Wagen von Laurin & Klement an der Sternfahrt nach Monte Carlo teil. 1936 belegte der Roadster Skoda Popular von Pohl/Hausman den zweiten Platz in der Klasse bis 1.500 cm3. Neben den tschechischen Fahrern erwarben sich auch Piloten aus Finnland, Norwegen und Deutschland Verdienste für ŠKODA.
1961 nahmen skandinavische Privatteams mit dem Skoda Octavia Touring Sport an der Rallye Monte Carlo teil. Das finnische Duo Keinänen/Eklund siegte in der Klasse bis 1.300 cm3, die Norweger Gjolberg/Martinsen erkämpften den zweiten Platz.
1977 konnte ŠKODA diesen Triumph gegen noch härtere Konkurrenz wiederholen. Das Werksteam hatte sich sorgfältig auf die ,Monte‘ vorbereitet, mit einem täglichen Trainingspensum von bis zu 500 Kilometern pro Auto. Am 22. Januar 1977 starteten 198 Fahrzeuge, im Ziel wurden am 28. Januar nur 45 Autos klassifiziert. Václav Blahna mit Lubislav Hlávka siegten in der Klasse bis 1.300 cm3, gefolgt von Milan Zapadlo und Jiří Motal. In der Gesamtwertung belegte der Skoda 130 RS gegen die deutlich größeren und stärkeren Konkurrenten den 12. beziehungsweise 15. Platz. Das dritte Skoda-Team Svatopluk Kvaizar/Jiří Kotek musste sich wegen einer technischen Störung zurückziehen.
Erfolgreicher Rennwagen
Der größte Erfolg des Skoda 130 RS war der Gesamtsieg in der Markenwertung der Tourenwagen-Europameisterschaft 1981; bereits im Vorjahr hatte es zu Rang drei gereicht. Die erfolgreiche Ära endete 1983, als die - von der FIA bereits verlängerte - Homologation endgültig ablief.
Der Skoda 130 RS galt in den 1970er- und 80er-Jahren als ,Porsche des Ostens‘, 1975 gab er sein Rallye-Debüt. Das circa vier Meter lange Coupé wog nur 720 Kilogramm. Dach, Haube und Türaußenhäute bestanden aus Leichtmetall, während die Kotflügel und die Motorhaube aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) gefertigt waren. Ein Käfig aus Stahlrohren schützte Fahrer und Beifahrer.
Im Heck des Skoda 130 RS arbeitete ein wassergekühlter Vierzylinder mit 1,3 Liter Hubraum und OHV-Ventilantrieb; 140 PS (103 kW) Leistung genügten je nach Übersetzung für bis zu 220 km/h Höchstgeschwindigkeit. Zu den technischen Finessen zählten die Weber-Doppelvergaser und die Trockensumpfschmierung. Das Kurbelgehäuse war aus Aluminium gegossen.
Skoda Motorsport hat Mitte Januar den Erfolg bei der Rallye Monte Carlo vor 40 Jahren wiederholt und damit einen weiteren Meilenstein in der Erfolgsstory des Teams gesetzt. Andreas Mikkelsen/Anders Jæger gewannen beim ersten Start im Skoda Fabia R5 den wohl berühmtesten Lauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft in der WRC2-Kategorie. Mit dem zweiten Platz machten Jan Kopecký/Pavel Dresler den Doppelsieg für Skoda Motorsport perfekt.