Leichtgewichtige Materialien, alternative Treibstoffe, ultra-tiefer Benzinverbrauch - dies alles sind Schlüsselworte für den Wagen von heute oder morgen. Doch bereits vor 30 Jahren stellte Volvo eine Studie vor, die genau entlang dieser Charakteristiken gebaut worden war.
Bequemer Transport von mindestens zwei Leuten mit vier Litern pro 100 km
Das Ziel des von Rolf Mellde geleiteten Teams war es, mit dem LCP 2000 ein besonders sparsames und trotzdem sicheres und bequemes Fahrzeug für die Zukunft (2000) zu bauen, das als Prototyp voll fahr- und funktionsfähig sein sollte.
700 kg Leergewicht wurden angestrebt und es wurde alles genutzt, was an zukunftsorientierten Materialien und Techniken verfügbar war.
Drei Sitze und Turbodieselmotoren
Das Design entsprach von der grundsätzlichen Linienführung dem damaligen Geschmack und wies eine leicht keilförmig ansteigende Front aus. Die steile Hecktüre konnte bis in den Dachbereich geöffnet werden und ermöglichte den Zugang zum (aus Sicherheitsüberlegungen) rückwärts orientierten hinteren Einzelsitz. Sogar Platz für einen Kofferraum fand sich in der Studie.
Angetrieben wurde das Fahrzeug durch einen von zwei Turbodiesel-Motoren. Während der erste ein 1,3-Liter-Magnesium-Motor mit 50 PS war, wurde als zweiter Motor, der ebenfalls drei Zylinder aufwies, in der herkömmlichen Stahlgussmethode hergestellt, wurde aber durch das eigene Öl gekühlt. Dieser Motor lief auch mit Rapsöl, was einen besonderen Duft der Auspufffahne ergab.
Alle LCP-Modelle hatten Vorderradantrieb und wurden entweder über Fünfganggetriebe oder über eine Art Variomatic angetrieben.
Vier Fahrzeuge produziert
Es wurden vier Autos gebaut, die alle eine leicht unterschiedliche Konfiguration aufwiesen. Vorgestellt wurden sie 1983, doch der Markt war für ein derart radikales Fahrzeug noch nicht bereit. Einige Ideen, z.B. ein Teil der Design-Ansätze, gelangten in die Serie (siehe u.a. Volvo 480), die Fahrzeuge wurden aber nach einer Tour durch Autosalons und Konferenzen zu Museumsstücken, z.B. im Volvo-Museum.
Dreissig Jahre später haben die Ideen kaum etwas von ihrer Relevanz verloren und mancher Autoentwickler täte vielleicht gut daran, eine Blick auf die Oldtimer-Studie zu werfen.