Beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix wird der Nürburgring vom 9. bis 11. August 2013 zur Bühne für ein Rennsport-Museum der Extraklasse. In zwölf Rennen und einer Vielzahl von Demoläufen und Präsentationen wird für die Zuschauer Motorsport- und Automobilhistorie greifbar.
Legendäre Sport- und Rennwagen am Start
Beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix können sich Sportwagen-Fans in diesem Jahr auf ganz besondere Highlights freuen. BMW wird beim Festival der historischen Rennwagen auf dem Nürburgring Joachim Winkelhock mit freundlicher Freigabe von Opel einsetzen.
Der Waiblinger kehrt in das Cockpit des BMW V12 LMR zurück, mit dem er 1999 den Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans holte.
Er fährt den Boliden bei Demo-Runden vor den großen BMW Rennen und begegnet dabei einem anderen Haudegen der Bayern: Marc Surer wird den rund 1.000 PS starken Brabham BMW BT52 Turbo pilotieren, mit dem Nelson Piquet in der Saison 1983 Formel-1-Weltmeister wurde. Auf der Nordschleife ist außerdem Derek Bell zu sehen: Er war 1983 in der Sportwagen-WM Teamkollege von Stefan Bellof und fährt jenen Porsche 956, mit dem Bellof die schnellste jemals auf der Nordschleife absolvierte Runde fuhr.
Bei den Sportwagenrennen und Demolaps des Wochenendes kommt echtes Le-Mans-Feeling auf. Dafür sorgen nicht nur die hochkarätigen Fahrzeuge von BMW und Porsche bei den Demonstrationsrunden auf dem Grand-Prix-Kurs und der Nordschleife.
Le Mans Feeling und Fahrt in die Abenddämmerung
Auch im Rennprogramm wird die Faszination dieser Rennkategorie greifbar. Die FIA Masters Historic Sports Car Championship zeigt dabei die bildschönen Sport-Prototypen der Jahre 1962 bis 1974. Hier sind - eingeteilt nach Hubraumklassen und Produktionsperioden - die „Big Bangers“ mit ihren brüllenden Motoren am Start, aber auch die etwas leichter motorisierten Prototypen und GTs aus den Langstreckenklassikern von einst wissen zu faszinieren.
In die Frühzeit der Nachkriegs-Sportwagen entführen außerdem die beiden Läufe der zweisitzigen Rennwagen und GT bis 1960 / 61, deren Rennen in der Abenddämmerung am Samstag echtes Langstreckenflair in die Eifel zaubert. Und auch hier wird die Abstammung spätestens dann deutlich, wenn die Piloten beim zweiten Rennen am Sonntagvormittag zur Demonstration des klassischen Le-Mans-Starts antreten.
Kremer mit von der Partie
1963 debütierte der Porsche 901, der nach einem kurzen Rechtsstreit mit einem französischen Hersteller schnell den bis heute magischen Namen 911 bekam. Die stetige Evolution dieses Sportwagens vor allem im Renneinsatz überall auf der Welt ist untrennbar mit dem Namen Kremer Racing verbunden. Sämtliche Ausbaustufen des 911 wurden von den Brüdern Erwin und Manfred Kremer begleitet, sehr oft jedoch auch nach eigenen Vorstellungen optimiert. Der im Revival Deutsche Rennsportmeisterschaft mit Kremer Stammfahrer Wolfgang Kaufmann beim OGP eingesetzte Jägermeister Kremer Porsche 935 K3 zählt sicherlich zu den bei Fans und Fahrern aus aller Welt beliebtesten in Köln entwickelten Rennversionen des Sportwagens aus Zuffenhausen. Mit dem Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans 1979, dem Gewinn der deutschen Rennsportmeisterschaft 1979 mit Klaus Ludwig und unzähligen Siegen in der ganzen Welt ist der Kremer 935 K3 eines der erfolgreichsten Rennautos aller Zeiten.
Während der „Jägermeister“, wie die Fans den 935 K3 vereinfacht nennen, mit einem Biturbo Motor ausgestattet ist, fährt das Vorgängermodell, der „Vaillant“, ein Kremer-Porsche 935 K2 in der charakteristischen grünen Lackierung mit dem Vaillant Hasen mit Monoturbo. Am Steuer wird Kremer Teameigner Eberhard A. Baunach persönlich sitzen.
Das dritte Kultauto aus der deutschen Rennsportgeschichte von Kremer Racing ist der Samson-Porsche 911 RSR, der nach langem Wiederaufbau im letzten Jahr beim OGP zum ersten Mal zu sehen war. Jochen Arden wird dieses bis auf die letzte Schraube bei Kremer in Köln wieder hergestellte Auto bewegen.
Starke Präsenz der Vorkriegsfahrzeuge
Zu den Höhepunkten des Wochenendes gehört das umfangreiche Programm der Vorkriegsfahrzeuge. Sie zeigen bei zwei Rennen auf der Grand-Prix-Strecke, dass auch in der teilweise über 80 Jahre alten Technik waschechte Rennsport-Gene schlummern. Bei Ausfahrten in die Umgebung und auf der legendären Nordschleife sind die „Pre War Cars“ ebenfalls zu sehen.
Alle historischen FIA-Rennserien am Start
Als einziges Klassik-Rennen in Deutschland werden beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix alle drei historischen Rundstrecken-Rennserien des Automobil-Weltverbandes FIA an den Start gehen. Sie lassen die Geschichte der Formel 1 und der Sportwagen-Prototypen-Szene sowie die Nachwuchsklasse der Formel Junior wieder aufleben.
Die Liebhaber von Tourenwagen und GTs dürfen sich ebenfalls freuen: Die Regularien der AvD-Tourenwagen-Trophäe wurden überarbeitet, sodass an allen Veranstaltungstagen ein Riesenspektrum aus allen Leistungsklassen zu sehen sein wird.
Und natürlich findet auch der AvD Historic Marathon auf der Nordschleife mit Fahrzeugen aus der Oldtimer- und Youngtimer-Epoche statt.
Ein Besuch in der Eifel lohnt sich also auf alle Fälle.
Mehr Informationen sind auf der Website des Veranstalters zu finden.