Die kommende Bonhams-Versteigerung anlässlich des Goodwood Festival of Speed vom 27. Juni 2014 verspricht, zum absoluten Leckerbissen zu werden. Denn neben den sicher auch angeboten “Normal”-Klassikern à la 300 SL oder Ferrari 275 GTB werden drei Autos unter den Hammer kommen, die man zwar kennt, aber wohl noch kaum je selber zu Gesicht bekommen hat.
Der berühmte Aston Martin Atom
Der Aston Martin Atom wurde nie in Serie gefertig und vermutlich wäre er auch kein grosser Erfolg geworden. Es gibt nur ein Exemplar. Aber als Prototyp hatte dieser Wagen mehr Einfluss auf die künftige Aston-Martin-Palette und die Auto-Industrie als Ganzes als nur wenige andere Fahrzeuge.
Er war mit einem Rohrrahmen und einer leichtgewichtigen Fastback-Aluminium-Karosserie ausgerüstet. Die Frontachse mit Einzelradaufhängungen war genauso patentwürdig wie der ganze Aufbau des Wagens. Für den Gangwechsel wurde ein elektromagnetisch angesteuertes Cotal-Getriebe eingesetzt. Am Heck kam zum ersten Mal in England die Salisbury-Hinterachse zum Einsatz. In diesem Auto wurde auch die DB1-Maschine mit zwei Litern Hubraum erstmals im Jahr 1945 erprobt.
Viele Nachfolger-Fahrzeuge erbten Elemente von Atom, auch wenn sie äusserlich völlig anders aussahen.
Bei seinem Erscheinen Ende der Dreissigerjahre wurde der Atom allgemein als die Zukunft des Automobils gesehen. Und er war neben dem Buick Y-Job eines der ersten Konzeptfahrzeuge überhaupt. Das letzte Mal wechselte der Aston Martin Atom den Besitzer um das Jahr 1965, der aktuelle “Custodian” liess ihm jedwelche Plfege, die nötig war, angedeihen.
Einen Schätzpreis nennen will Bonhams im Moment nicht, der Markt werde den wahren Wert bestimmen. Aber eine hohe sechstellige Anzahl wird schon erwartet, die Seltenheit und Bedeutung würde auch sieben Stellen rechtfertigen.
Einer der ersten Ferrari-Sportwagen
Im Jahr 1947 baute Ferrari seine ersten Strassensportwagen als Prototypen, eine erste Serienproduktion begann 1948, im November 1949 nahm Chassis 027S bei Ferrari Gestalt an. Die Karosserie wurde von Touring geliefert, der Wagen mit seinem Zweliter-V12-Motor schliesslich 1950 an Roman Augusto Caraceni ausgeliefert und im Strassenverkehr benutzt.
Nach mehreren Besitzerwechseln nahm der Wagen in den Jahren 1992, 1997 und 2000 an der Mille Miglia teil. Als einer von nur 37 gebauten Ferrari 166 Inter soll der angebotene Wagen rund £ 800’000 bis 1’000’000 wert sein, also circa Euro 1,2 Millionen oder CHF 1,4 Millionen
Noch ein Austin Healey 100 S
Gerade einmal 55 Austin Healey 100 S wurden in den Fünfzigerjahren gebaut, ein beträchtlicher Teil der Population tauchte über die letzten zwei Jahre in Bonhams-Verkaufskatalogen auf.
Mit “EVV 106” wird einer jener 100 S angeboten, die damals von Privatmännern gekauft wurden. David Shale hiess der erste Besitzer und er liess es auf der Strasse nicht anbrennen, gewann seiben der 60 Rennen, an denen er mit dem schnellen Healey antrat.
Sieben Jahre lang dauerte die Renngeschichte von “EVV 106”, bis er dann vom Healey-Sammler Arthur Carter im Jahr 1962 gekauft wurde, der ihn bis 2004 behielt. Auftritte an der Mille Miglia und am Goodwood Revival reflektieren den Ausnahmestatus dieses Klassikers, dessen Preis in der ober Hälfte sechstelliger Euro-/Franken-Zahlen liegen dürfte.
Mehr zur Versteigerung anlässlich des Goodwood Festival of Speed findet sich auf der Bonhams-Website. Bereits früher gemeldet wurde der Lotus 49B, der an derselben Versteigerung verkauft wird.