Chefredaktor Peter Steinfurth macht es bereits im Editorial zum Thema. Das Magazin “Oldtimer Markt” wurde teilrestauriert, zumindest drückt es Steinfurth so aus.
Das Layout wurde mit Hilfe der Agentur KircherBurkhardt aufgefrischt, die Typografie überarbeitet. Sichtbarste Veränderung sind das neugestaltete Titelblatt mit einem neu gesetzten Logo und geometrischerem Gesamtbild.
Das deutlichste Unterscheidungsmerkmal gegenüber früheren Ausgaben aber ist die Klebebindung, die Heftklammern ersetzt. 260 Seiten waren für die bisherige Bindung das Maximum, die neue Nummer hat rekordmässige 276 Seiten. Und auf diesen wird einiges geboten, nämlich sechs Autoberichte, vier Motorradartikel, zwei Beiträge im Rahmen von “Tipps und Technik” sowie zwei Service-Artikel.
Dazu kommen noch weitere sieben Berichte zu aktuellen oder historischen interessanten Themen. Mehr dürfte keine Zeitschrift bieten und so kann sich Europas auflagenstärkste Oldtimerzeitschrift getrost “Europas Grösste” nennen.
Skurrile Mobile
Im Automobilteil, der neu jetzt kompakt und ohne Unterbruch daher kommt, präsentiert Wolfgang Blaube eine Sammlung skurriler Automobile. Und tatsächlich stösst man hier auf manches Fahrzeug, bei dem man sich wundert, was seine Schöpfer sich wohl dabei dachten. Das Aurora Safety Car etwa wirkt ästhetisch doch eher verunglückt, aber auch der AWS Shopper von 1973 sieht eher aus wie eine Kiste auf Rädern. Und dann gibt es da auch das Flugauto Taylor Aerocar oder den Russell Plywood Car, den Picairn Autogiro, ein strassengängiger Leichthubschrauber, sowie den Hoffman X8.
Es sind über 60 Exoten, die Blaube kurz charakterisiert und wir wollen es ihm verzeihen, dass er auch den Lotus Elite, immerhin vielleicht das schönste Kunststoffauto aller Zeiten, in die Auflistung aufnahm. Passender wäre wohl der Rochdale Olympic gewesen, denn jener war wirklich das konsequenteste chassislose Kunststoffauto aller Zeiten.
David gegen Goliath
Hoch hinaus ging Oldtimer Markt bei der Geschichte zum Vergleich Bugatti 35C und Mercedes Benz SSK. Man fotografierte die Klassiker nämlich gleich vom Hubschrauber aus. Der Vergleich ist interessant, denn die beiden Autos glänzten mit völlig unterschiedlichen Talenten, traten aber in ihrer aktiven Zeit häufig gegeneinander an.
50 Jahre VW-Buggy
Ob Bruce Meyers wohl nicht mehr so richtig Gas gibt? Jedenfalls wirkt das Aufmacherbild zum 50-Jahre-Buggy-Artikel etwas gar künstlich beschleunigt. Der Rest des Artikels aber ist interessant, denn man erfährt manch Interessantes über die Geschichte und Entwicklung des VW-Buggys.
Der Franzose mit der grossen Hecklappe
Auch den Limousinen widmet die neue OM-Nummer einen Bericht, genauer gesagt dem unvergesslichen Renault R16, der die Hecklappe auch in der Mittelklasse etablierte und zwar bereits 1965. Mit noch 300 Stück (von einst einer Viertelmillion), die in Deutschland angemeldet sind, ist der französische Klassiker inzwischen seltener als mancher Edelklassiker.
Nach 30 Jahren neu aufgelegt - Kaufberatung Opel GT
Spannend zu lesen ist auch die Kaufberatung zum Opel GT und dies vor allem auch deshalb, weil die Autoren Steinfurth und Ramackers auch immer wieder einen Blick in die vor 30 Jahre schon einmal erschienene Kaufberatung in der “Markt” werfen und aufzeigen, was sich denn verändert hat. Die Schwachstellen sind im übrigen dieselben geblieben, aber heute sind Geschichte und Originalität wichtig, während vor 30 Jahren TÜV-Hürden und Unfall-/Rostschäden kritisch waren.
Und, und, und ...
Wertvoll ist der “Tipps und Technik”-Beitrag zur Auffrischung von Kunststoffteilen im und um das Auto, aber auch die Auflistung der zehn häufigsten Vergaserprobleme.
Wissenswert ist die Entwicklung des Alfa-Romeo-Logos von 1910 bis heute. Unterhaltsam die Geschichte, wie Röhrl während der Ölkrise Rallye-Europameister wurde.
Und natürlich gibt es im gelb markierten Teil einen über 90 Seiten langen Rubriken-Markt, in dem über 1300 Kleinanzeigen zu finden sind.
Neu formattiert sind die Oldtimer-Termine, herausgehoben wird jetzt Datum und Postleitzahl/Ort der Veranstaltung. Ob dies wirklich übersichtlicher und lesbarer ist, müssen die Käufer von Oldtimer Markt entscheiden. Sie jeden Fall finden das neue Heft jetzt im Zeitschriftenhandel (oder im Briefkasten).