Zu einer faszinierenden Reise durch die Welt der automobilen Klassiker lädt die Hamburg Motor Classics vom 13. bis 15. Oktober 2017. Zur Premierenveranstaltung auf dem Hamburger Messegelände sind Old- und Youngtimer aus nahezu allen Kapiteln der Geschichte des Automobils zu finden: Vom hochherrschaftlichen Cabriolet aus den Dreissigerjahren bis hin zum Supersportwagen der Achtziger. Die edlen Fahrzeug-Modelle können nicht nur bewundert werden, die meisten stehen auch zum Verkauf, und jedes einzelne erzählt eine ganz eigene Geschichte.
Über Old- und Youngtimer hinaus bietet die Hamburg Motor Classics für Kenner ebenso wie für Einsteiger ein breites Programm. Themen wie Bewertung, Kauf, Versicherung, Transport und Pflege von Young- und Oldtimern werden von Experten der Branche in Fachvorträgen aufgegriffen und liefern selbst unerfahrenen Besuchern einen tieferen Einblick in die Szene. Und wer es ganz genau wissen möchte, kann an einer Führung über die Ausstellung teilnehmen und sich die Charakteristika der verschiedenen Modelle vor Ort erläutern lassen.
Besondere Raritäten auf der Hamburg Motor Classic
Der Mercedes Benz 320 Cabriolet D W142 IV ist nicht nur ein „über-restaurierter“ Oldtimer, sondern hat auch eine leichte und feine Patina. Der 320 wurde im April 1939 erstmalig ausgeliefert, gelang zum Kriegsende in die USA und wurde 1987 zurück nach Deutschland verkauft, wo die Restauration begann und bis 1999 andauerte. 2004 kaufte der heutige Besitzer das Cabriolet, er bewegte den Mercedes regelmässig zu Veranstaltungen und erhielt mit ihm diverse Preise.
Der Mercedes 230 SL „Pagode“ ist eine edler Oldtimer, der 1966 in Italien zugelassen wurde und sich bis heute in originalem Zustand präsentiert. Ebenso unberührt zeigt sich ein gelber Porsche 914/6 aus dem Jahr 1970: Dieser Wagen wurde in die USA ausgeliefert, trägt bis heute seine Erstlackierung und ist weniger als 70.000 Kilometer gelaufen. Wer es noch etwas ungewöhnlicher liebt, der findet einen schneeweissen Ferrari 512 BB von 1980 mit 360 PS.
Dass nicht jeder Klassiker so hochpreisig wie die exklusiven Modelle von Mercedes, Porsche oder Ferrari sein muss, zeigt der Datsun 240Z. Das Erfolgsmodell des japanischen Herstellers kann es seit 1969 mit den europäischen Sportwagen aufnehmen. Der Anbieter Motorkontor aus Bremerhaven zeigt auf der Hamburg Motor Classics gleich mehrere Exemplare.
Wer die Formen klassischer Autos liebt, jedoch vor deren historischer und anfälliger Technik zurückschreckt, ist bei dem Aussteller Morgan Park Hamburg, der Modelle des britischen Kleinserienherstellers Morgan führt, an der richtigen Adresse. Gezeigt wird unter anderen die neueste Generation des Morgan Aero 8 mit 367 PS starkem Achtzylinder-Motor.
Wenn Rolls-Royce Luxus ist, dann ist ein Rolls-Royce Phantom der Inbegriff des Luxus. Denn diese Baureihe stellt traditionell die Spitze der Modellpalette dar. Begonnen hat die Geschichte des Phantom mit der von 1925 bis 1931 produzierten ersten Generation. Genau aus dieser Serie will Fusco Automobile aus Hofheim-Wallau ein besonders aussergewöhnliches Exemplar auf der Hamburg Motor Classics vorstellen: Einen 1930er Phantom I Ascot Phaeton Tourer. Dieses Auto wurde nur 35 Mal gebaut und hat heute einen Wert von mehr als einer Million Euro.
Ebenso hochpreisig ist der 37 Jahre alte Jaguar XJ 4.2 L, der 17 Jahre seiner Existenz in der privaten Tiefgarage einer Blankeneser Familie verbracht hat. Während dieser Zeit wurde die Limousine nur zu besonderen Anlässen bewegt und legte in all den Jahren gerade einmal 4’330 Kilometer zurück. Heute gehört der Wagen der Familie Voss, die ihn nicht mehr hergeben oder verkaufen möchte. Auf der Hamburg Motor Classics können Besucher das edle Modell begutachten und mehr über seine ungewöhnliche Geschichte erfahren.
Einmal Amerika und zurück: Die Abenteuer eines VW T1
Es begann mit der Idee einer ungewöhnlichen Hochzeitsreise und wurde zu einem Abenteuer, das fünfzig Jahre andauern sollte: Einer Reise, die von Deutschland durch ganz Europa, die USA und wieder zurück nach Deutschland führte. Im Mittelpunkt der abenteuerlichen Reise steht ein einzigartiger VW Bus T1, den der Anbieter Motorkontor auf der Hamburg Motor Classics präsentieren wird.
Die Geschichte um den VW T1 begann Anfang der Sechzigerjahre als der Deutsche Leon Schmidt nach Kalifornien auswanderte, sich verliebte und dort heiratete. Das junge Ehepaar plante eine drei Monate lange Hochzeitsreise durch Europa mit einem VW Bus. Dort starteten „Mr. und Mrs. Schmidt“ dann ihre Traumreise, die sie unter anderem nach Wien, Paris, Rom, Amsterdam und auch durch viele deutsche Städte führen sollte.
Auch der weitere Weg des Fahrzeugs ist anhand von Dokumenten belegt. So reisten die Schmidts an Bord des Passagierschiffes „Bremen“ mitsamt ihrer „Hochzeitskutsche“ zurück in die USA. Dort ging das Abenteuer weiter. Denn das junge Ehepaar fuhr mit ihrem Volkswagen von New York auf der legendäre Route 66 in ihre Heimat nach Kalifornien zurück. Anschliessend wurde der T1 sehr pfleglich behandelt, wie die erhaltenen Quittungen und Servicehefte belegen. Das trug zusammen mit dem trockenen und sonnigen Klima Kaliforniens dazu bei, dass sich der VW T1 noch heute in einem erstaunlich guten Original-Zustand befindet.
Im Jahr 2015 schliesslich begegneten Mitarbeiter des Motorkontors dem mittlerweile pensionierten Ehepaar Schmidt in Südkalifornien. Die Schmidts entschlossen sich nach all den Jahrzehnten zum Verkauf ihres rollenden Begleiters, der daraufhin eine weitere Schiffsreise antrat, die zurück nach Deutschland führen sollte – wo die Besucher der Hamburg Motor Classics nun das Auto mit der bewegten Geschichte bestaunen können.
Die Hamburg Motor Classics findet vom 13. bis 15. Oktober 2017 erstmals auf dem Hamburger Messegelände statt. Geöffnet ist die Oldtimermesse am Freitag von 12 bis 20 Uhr, am Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr.
Weitere Informationen gibt es auf der Website oder auf Facebook.