Seit vielen Jahren buhlen in der Schweiz zwei Dachverbände um Oldtimer-Clubs und deren Fahrzeuge. Am 23. Oktober 2013 wurde der FSVH (Schweizer Verband für Historische Fahrzeuge - Fédération Suisse des Véhicules Historiques) gegründet, mit dem Ziel, die Aktivitäten der bisherigen Dachorganisationen Swiss Oldtimers und FSVA zu bündeln und zu konsolidieren. Wir haben darüber berichtet.
Die von vielen unerwartete Gründung des neuen Vereins “im Geheimen” und ein schnell getakteter Zeitplan für die Integration der bisherigen Dachverbände wurde aber nicht überall willkommen geheissen. Zweifler und Kritiker meldeten sich zu Wort.
Eine gemeinsame starke Vertretung macht Sinn
Weitgehend einig ist man sich, dass es Sinn macht, die Interessen der Oldtimer-Fahrer zu bündeln und in einer Organisation abzubilden. Ein konsolidierter Verband kann professioneller arbeiten, klarer kommunizieren und politisch koordinierter agieren.
Ein enger Zeitplan
Ruedi Wenger, der die Geschicke des neuen Vereins FSVH aktuell steuert, legte einen unschweizerisch eiligen Zeitplan vor.
Am 25. Januar 2014 werden Delegierte und Vereinspräsidenten/-Vorstände über die neue Organisation im Verkehrshaus Luzern im Detail informiert.
Am 8. März 2014 sollen die Delegierten des bisherigen Dachverbands “Swiss Oldtimers” der Auflösung und Übertragung der Vermögenswerte an den FSVH zustimmen, am 15. März 2014 sollen es ihnen die Verantwortlichen des zweiten Dachverbands FSVA gleichtun.
Am 22./23. März 2014 möchte der FSVH dann bereits als neuer Dachverband am Oldtimer und Teilemarkt Fribourg auftreten.
Und am 5. April 2014 schliesslich soll dann die erste Delegiertenversammlung des FSVH mit den notwendigen Wahlen stattfinden.
Einigen geht es zu schnell
Das schnelle Vorgehen, das gemäss Ruedi Wenger viele praktische aber auch personenbezogene Gründe hat, geht nun einigen Vertretern der bisherigen Verbände zu schnell.
In einem offenen Brief haben die Vorsitzenden der FSVA-Gründerclubs (SMVC, OCB, OCI, OCO) das Vorgehen und die damit notwendige Auflösung des FSVA in Frage gestellt.
Zusätzlich wurde in der Zwischenzeit auch noch ein “Komitee pro FSVA” (die zugehörige Internet-Seite soll demnächst aufgeschaltet werden) gegründet, das insbesondere die Vorgehensweise, nicht aber die Zielsetzung (EIN Verband) kritisiert.
Rauft man sich noch zusammen?
Offensichtlich klappte mit der Kommunikation rund um den neuen geplanten Dachverband nicht alles wie geplant, aber dies kann sicher korrigiert werden. Ob die persönlichen Argumente und Animositäten ausgeräumt werden können und die Vernunft obsiegt am Ende, dies werden wir spätestens Mitte März 2014 wissen.
Tatsache ist, dass die wenigsten Oldtimer-Besitzer im Detail über die Dachverbände Bescheid wissen und dass sie vor allem interessiert sind, dass sie mit ihren Autos mit möglichst vorteilhaften Rahmenbedingungen auf öffentlichen Strassen verkehren dürfen. Hoffen wir also, dass sich die Dachverbände und deren Verantwortliche in den Dienst der Sache stellen und der Schweiz eine möglichst rosige Oldtimerzukunft bescheren.
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Das sammeln der Kräfte in "einem" Dachverband ist mir seit Jahren ein Wunsch, sogar ein Ziel.
Ich begrüsse die Initiativen und danke den Initianten.
Das Feuer und die Emotionen, die um diese Sache entfacht wurden, beweisen wie sehr es allen unter den Fingernägeln brennt.
Der Zeithorizont war wohl etwas zu ambitioniert vorgesehen, ich hoffe aber die Initianten können sich mit den Clubs einigen, die mehr Zeit für die Befragung ihrer Mitglieder brauchen.
Im Verkehrshaus war bei vielen Rednern der Wunsch nach Einheit herauszuhören.
Deshalb fordere ich alle Clubs und Freunde der VERKEHRS-Veteranenszene auf, die gute Sache im Auge zu behalten und persönliche Ressentiments wegzulegen.
Ich rufe euch auf, alle guten und initiativen Kräfte in einem Dachverband zu sammeln, dort lohnt es sich gemeinsam mit Einsatz und Ausdauer für unser historisches Kulturgut zu kämpfen, packen wir's an.
Mehrere Zungen, eventuell sogar zerstritten, schaden unserer Sache. Wie unbefriedigend die Situation bis heute war, wisst Ihr alle selbst.
Georges Bürgin
Ehrenpräsident Mercedes-Benz Veteranenclub