Durch das ADAC Eifel Rallye Festival wird das beschauliche Eifel-Städtchen Daun am letzten Juli-Wochenende im wahrsten Sinne des Wortes aus allen Nähten platzen: 165 historische Fahrzeuge aus fünf Jahrzehnten verwandeln die Kreis- und Kurstadt in das Mekka des historischen Rallyesports und locken vermutlich mehr als 40.000 Zuschauer in die Vulkaneifel.
Die Vielfalt im Teilnehmerfeld konnte gegenüber dem Vorjahr nochmals gesteigert werden und sucht ihresgleichen: 75 verschiedene Fahrzeugtypen von 33 verschiedenen Herstellern bilden das weltweit größte rollende Rallye-Museum.
Quertreiber der "Youngtimer"-Gruppe
Die Vorauswagen, die an den Startnummern V1 bis V15 und natürlich an ihrer spektakulären Fahrweise zu erkennen sind, müssen im Gegensatz zu den 150 Autos des Hauptfeldes nicht die strengen Regeln in Punkto Originalität von "Slowly Sideways" erfüllen.
Walter Röhrl und Björn Waldegård
Diese beiden Rallye-Legenden führen das Hauptfeld an, in ihrem Windschatten folgen zahlreiche Europameister und Deutsche Meister. Neu dazugekommen ist der Finne Harri Toivonen. Der Sohn des 1968er-Europameisters Pauli und Bruder des 1986 tödlich verunglückten Henri hatte in jungen Jahren wenig Chancen, dem Motorsport zu entkommen. Der Werksfahrer bei Austin Rover im Metro 6R4 (1986) war auch auf der Rundstrecke erfolgreich. In Daun fährt er einen Opel Manta 400 von Wolf-Dieter Ihle.
Robert Droogmans
Robert Droogmans ist einer der erfolgreichsten Fahrer im rallyeverrückten Belgien. 1986, 1987 und 1992 wurde er jeweils Meister in seiner Heimat. 1990 holte er im Lancia Delta zudem den Europameistertitel. In die Eifel kehrt Droogmans in einem Ford Escort RS1800, seinem Originalauto aus der belgischen Meisterschaft 1981, zurück!
Matthias Kahle
Über Matthias Kahle braucht man in Deutschland nicht viele Worte zu verlieren. Mit 41 Siegen und sieben Meistertitel ist der in Köln lebende Sachse der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte der Deutschen Rallye-Meisterschaft. Der langjährige Škoda-Werksfahrer gewann 2010 unter anderem die letzte Eifel-Rallye mit modernen Autos und ist seit Jahren auch bei Wüstenrallyes erfolgreich. In der Eifel startet Kahle im Škoda 130 RS von 1977.
Exoten am Eifel Rallye Festival
Das Eifel Rallye Festival hat sich in den vergangenen Jahren aber auch zu einer Spielwiese für exotische Fahrzeuge entwickelt. Die aus Frankreich kommenden Citroën-Modelle DS und SM sind die besten Beispiele dafür. Bei beiden Autos handelt es sich um Nachbauten von früheren Prototypen, die nur in sehr geringer Stückzahl für den Rallyeeinsatz gefertigt wurden. Ebenso selten aber von einem ganz anderen Kaliber ist der Peugeot 405 T16 Grand Raid. Das ehemalige Dakar- Auto begibt sich in der Eifel auf sehr artfremdes Terrain.
31 Gruppe-B Fahrzeuge am Start!
Das größte Highlight für die Fans sind aber vermutlich auch dieses Jahr wieder die 31 Gruppe-B-Autos, die zu ihrer aktiven Zeit einen wahren Rallye-Boom auslösten. Die Rede ist von Boliden wie dem Lancia 037 Rally, Audi Sport Quattro, Ford RS200 oder Peugeot 205 T16. Seit 1986 sind diese ‚driftenden Monster' von jeder Art des Wettbewerbs ausgeschlossen. Da es beim Eifel Rallye Festival aber nicht um Bestzeiten und Siege geht, dürfen sie hier die Wälder weiterhin zum Beben bringen. Zur Freude ihrer Besitzer und natürlich der Fans entlang der Eifel-Prüfungen.
Wir sind vor Ort und werden über diese spannende Veranstaltung natürlich berichten.