Vielleicht ist der Autor etwas befangen, weil er die Stadt Wien sehr schätzt und selbstverständlich auch klassische Automobile mag. Eine Mischung beider Leidenschaften erscheint jedoch naheliegend. Die Gelegenheit dazu bot sich anlässlich der diesjährigen Vienna Classic Days, die am 24. und 25. August 2024 stattfanden. Diese verstehen sich als touristisch-sportliche Veranstaltung mit Wertungsprüfung und sollten möglichst gemütlich, also ohne Stress und Hektik, durchgeführt werden. Je älter das gemeldete Fahrzeug war, desto geringer fiel das Nenngeld aus. Es reduzierte sich ebenfalls mit der Länge der Anreise nach Wien.
Rund 200 Teams hatten sich zu diesem Ereignis, welches seit 35 Jahren in und um Wien stattfindet, eingefunden. Am ersten Tag galt es, zunächst die Wiener Hausberge und die Höhenstrasse zu erkunden. Am späten Nachmittag fand dann die traditionelle Oldtimer-Parade auf der Wiener Ringstrasse statt. Am zweiten Tag, einem verkehrsruhigen Sonntagvormittag, fuhren die Teams als "rollendes Automobilmuseum" durch die Strassen und Gassen der Wiener Innenstadt, vorbei an Prachtbauten und Sehenswürdigkeiten, um sich schliesslich zu einem gemütlichen Picknick im Donaupark einzufinden.
Harmonie
Beginnen wir unseren Besuch mit der Oldtimer-Parade auf dem Ring. Schon geraume Zeit vor dem Beginn des Korsos begannen sich die Ränder der Ringstrasse mit Schaulustigen zu füllen. Und nachdem die Polizei die Zufahrten abgesperrt hatte, konnte sich der Konvoi – eskortiert von Polizeimotorrädern mit Blaulicht – zu seiner zweimaligen Umrundung der Ringstrassee in Bewegung setzen. Den Besuchern präsentierte sich dabei ein wahrlich buntes Bild.
Das älteste Teilnehmerfahrzeug, ein Citroën A 10 HP, stammte aus dem Jahr 1921. Nur zwei Jahre jünger war ein Dort Touring, und das jüngste Fahrzeug war ein Mercedes-Benz SLK von 1998. Zweifellos harmonierten die Vorkriegsfahrzeuge besonders gut mit dem historischen Umfeld, auch wenn sie vergleichsweise rar waren.
Das Teilnehmerfeld zeigte sich vielfältig bezüglich Automarken und Karosserieformen. Einträchtig rollten eine BMW Isetta, ein Cadillac Serie 62 neben diversen Jaguar und einem Rolls-Royce über die Prachtstrasse. Verschiedene Volvos oder Alfa Romeos zogen an den Zuschauern vorbei und die seltene Marke Lea Francis war gleich mit zwei Exemplaren vertreten. Die kleinen Steyr Puch 500 repräsentierten quasi die Alpenrepublik und auch ein Postbus von Gräf & Stift fehlte nicht. Die Teams kamen überwiegend aus Österreich, doch auch einige Autos aus Deutschland waren zu entdecken. Die vermutlich grösste Entfernung dürfte ein Mercedes-Benz "Ponton" aus Bielefeld zurückgelegt haben, womit auch die Existenz Bielefelds bewiesen wäre.
Auch an diesem späten Nachmittag lagen die Aussentemperaturen noch bei 33 Grad im Schatten und so waren Teilnehmer mit einem Cabriolet, Roadster oder einem Jeep klar im Vorteil. Angesichts dieser Hitze war es auch gut nachvollziehbar, dass ein Mercedes-Benz 300 SL mit geöffneten Flügeltüren an den Zuschauern vorbeizog.
Insgesamt herrschte bei der Parade eine entspannte und positive Stimmung und man spürte, wie sehr sich das Publikum an den vorbeiziehenden Oldtimern erfreute. Die Parade auf der Ringstrasse bewies somit deutlich, dass sich – zumindest temporär – das rollende Kulturgut und das historische Ambiente einer Weltstadt perfekt ergänzen.
Picknick
Auch am zweiten Veranstaltungstag herrschten wieder hochsommerliche Temperaturen. Im weitläufigen und gepflegten Donaupark hatte der Veranstalter in unmittelbarer Nähe des Donauturms ein ansprechendes Picknickareal für die Teilnehmer bereitgestellt.
Nach und nach trafen die Oldtimer mit ihren Besatzungen aus der Innenstadt ein. Zahlreiche Besucher des Parks nutzten hier die Gelegenheit, sich die in einer langen Reihe geparkten Oldtimer einmal genauer anzuschauen und vielleicht mit den Fahrern ins Gespräch zu kommen.
Der Verfasser beobachtete das Geschehen zusätzlich auch noch vom Café des Drehturms, welches ohnehin immer herrliche Ausblicke über die Stadt und die Donaulandschaft gestattet. Derweil suchten sich unten die Oldtimerbesitzer ein schattiges Plätzchen zum Picknick im Grünen und konnten sich an verschiedenen Ständen erfrischen oder verköstigen. So konnten sich Besucher und Teilnehmer schliesslich über eine gelungene Gartenparty in entspannter Atmosphäre freuen. Unser Fazit zu den Vienna Classic Days: Eine schmackhafte Wiener Melange!

































































































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