Mit einer eindrücklichen Ausstellung, verbunden mit einem Concorso d'Eleganza, hat die Carrozzeria Pininfarina vom 11. bis 14. Juni in Turin ihr 85-jähriges Bestehen gefeiert.
Vom Bauernjungen zum bekannten Designer
Pininfarina ist Italiens letztes grosses unabhängiges Design- und Entwicklungsstudio und Pininfarina ist einer der allergrössten Begriffe für automobile Formgebung. Doch die Anfänge waren buchstäblich klein: Battista Farina kam 1893 als zehntes von elf Kindern einer armen Bauernfamilie im Piemont zur Welt, und als letzter Knabe der Familie wurde er dortiger Tradition gemäss Pinin genannt. Mit noch nicht einmal zwölf Jahren trat er in Turin in das Karosserieatelier eines Bruders ein... und 1930 gründete er sein eigenes Unternehmen, das er zu Weltruhm führte. 1961 wurde Battista Farina mit amtlichem Erlass zugestanden, fortan den Familiennamen Pininfarina zu führen.
Grosse Namen
Zu den ersten von Pinin Farina ab 1931 eingekleideten Wagen zählten nicht nur Alfa Romeo, Fiat und Lancia, sondern auch Exklusivitäten wie ein Cadillac V-16 und ein Hispano-Suiza H6C. Der formvollendet elegante, oft auch echt aerodynamisch ausgebildete Stil dieses Turiner Karosseriegestalters wurde zur Legende und fand nach dem Zweiten Weltkrieg neue Höhepunkte. Von da an wurde der Name Pinin Farina zudem unvergesslich mit einem weiteren italienischen Synonym verknüpft: Enzo Ferrari.
Eindrückliche Ausstellung und fabelhafter Concorso d'Eleganza
Zum 85-Jahr-Jubiläum von Pininfarina wurde vom 11. bis 14. Juni im Bereich des Valentino-Schlosses in Turin eine grosse Ausstellung von Pininfarina-Schöpfungen durchgeführt. Höhepunkt verkörperte ein Concorso d'Eleganza. Hierzu waren am 13. Juni fünfzig Besitzer von Pininfarina-Preziosen aus aller Welt eingeladen worden. Auch die Jury war international zusammengestellt und umfasste:
- Andrea Militello, Designer bei Ferrari
- Karim Habib, Leiter BMW Design
- Silvia Baruffaldi, Redaktorin „Auto & Design"
- Richard Heseltine, Mitarbeiter „Octane" UK
- Fabio Filippini, Direktor Pininfarina Design
- Pascal Raffy, Verwaltungsratspräsident Bovet 1822
Letzterer fungierte als Juryleiter. Nebst dem „Best in Show" wurde auch der „Bovet Award for the Most Elegant Car" vergeben. Bovet ist eine Schweizer Uhrenmarke der Exklusivklasse, die seit 2010 mit Pininfarina zusammenarbeitet. Ein in nur 250 Exemplaren aufgelegter Chronograph ist denn Battistas Sohn Sergio Pininfarina gewidmet. Und Grosssohn Paolo Pininfarina, heutiger Verwaltungsratspräsident der 85-jährigen Designfirma, stiftete zudem einen „Chairman's Award".
Buntes Allerlei an Fahrzeugen
Das Spektrum der Ausstellung reichte vom 6325 Mal gebauten Alfa Romeo Duetto bis zum bloss in rund 400 Exemplaren entstandenen Nash-Healey Farina und vom ersten Ferrari mit Pinin-Farina-Karosserie, einem Tipo 212 Inter Cabriolet, bis zum Ferrari P4/5 von 2006, einem rennsportlichen Einzelstück.
Parade durch Turin als krönender Abschluss
Den Abschluss dieser Jubiläumsschau bildete am 14. Juni eine sonntägliche Parade durch Turin, wozu 14 km Stadtstrassen abgesperrt worden waren...































































































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