Am 23. Juni 2025 wurden die zwei Teams der "Peking to Paris Motor Challenge" aus der Schweiz, sowie zwei weitere aus Österreich im Verkehrshaus in Luzern vom Organisationsteam um Hanspeter Durrer feierlich empfangen. 37 Tage voller Strapazen stecken in ihren Knochen.
Nicht nur wunderbare Landschaften erlebten die 160 Teilnehmer (Fahrer und Beifahrer) auf ihrer Durchreise von China, Kazakhstan, Azerbaijan, Georgien, Türkei, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Österreich, Schweiz und Frankreich, auch zahlreiche schlaflose Nächte liegen da doch hinter ihnen.
Keine Ruhe
Spannung pur und das täglich, oder besser stündlich, läuft das Auto und hält es auch, wie der Ford aus dem Jahr 1931 der beiden Luzerner Carlos Rieder und Stefan Roth.
Das Auto wurde zwar für so schlechte Strassen gebaut, da es damals kaum bessere gab, jedoch nicht für das hohe Tempo, wie es heute bei der Rallye gefordert wird.
Improvisation
Kleber und Klebstreifen können zur grossen Hilfe werden, nicht nur wenn was nicht mehr so hält wie es sollte, sie können auch noch zu ganz andere Probleme lösen. Im Ford ist zum Beispiel die Innenverkleidung der Tür sehr rau, da das Knie des Fahrers dauernd daran schabt, läuft es Gefahr sich wund zu scheuern, dafür hilft ein stinknormaler glatter Aufkleber.
Im Ford Escort wurde der Fahrer vom verchromten Scheibenwischer geblendet, auch da half ein handelsübliches schwarzes Klebeband …
Carlos Rieder, von einem Holländer auch "Speedy Gonzales“ genannt, meinte, dass man doch etwas verrückt sein muss um die 15'000km in einem so alten Auto zu fahren.
Der Sitzkomfort lässt zu wünschen und eine Klimaanlage gibt es nicht, also braucht es vor allem grossen Durchhaltewillen, von Mensch und Maschine.
«Your classic car, our reliable values.»
8855 Wangen SZ, Schweiz
- Automobil-Historiker
- Sachverständiger & Gutachter
Arbeit an der Strecke und zuhause
Schrauben, Schweissen und Austauschen muss jedes Team, die einen etwas mehr, die anderen halt etwas weniger. Beim Hundeknochen wurde einzig und allein die Kupplung zum Problem, da mussten dann schon mal 3000 km ohne sie gefahren werden, aber das gut dimensionierte Getriebe des Dreizehnhunderters hielt den Strapazen problemlos stand.
Nicht nur vor Ort wird gekämpft, auch die Basis zu Hause muss non stop bereit sein neue Teile zu organisieren und diese zeitnah an das nächste Etappenziel zu befördern, wo diese dann getauscht werden können, was logischerweise viel Papierkrieg auslöst.
Hilfsbereite Bevölkerung
Begeistert zeigten sich einmal mehr alle, und das einstimmig, über die Hilfsbereitschaft und Gastfreundlichkeit der örtlichen Bevölkerung unterwegs. "Die Jungs schraubten die halbe, oder die ganze Nacht an unseren Autos und nahmen nicht mal ein Trinkgeld entgegen, dabei haben sie selbst nichts, das war absolut beeindruckend.“
Nur logisch blieb immer und überall auf den „Werkbänken" etwas Geld zurück….
Ganz extrem müssen mittlerweile in China wohl die “Influencer" unterwegs sein. Die rund 80 Autos wurden von ihnen von Tankstelle zu Tankstelle verfolgt, um aktuelle Beiträge zu gestalten. Teilweise sollen sie sogar über mehrere Kilometer die Beifahrer ersetzt haben. Das zeigt doch, wie gross die Begeisterung für alle Autos in China ist.
Hauptsache ankommen
Das Ziel ist und bleibt die Ankunft in Paris, das schon beim Start in Peking. Die Platzierung ist von Anfang an komplette Nebensache.
Immerhin gewann der Ford seine Klasse, auch wenn am Ende von den acht Autos nur deren zwei den Eiffelturm sahen.









































































































Kommentare