Die Teilnehmer wurden von Rainer Klink, dem Musemsdirektor, sowie dem Mitorganisator der Veranstaltung, der selbst mit seinem blauen Riley special aus 1934 angereist war, begrüßt und instruiert.
Die angereisten Cycle-Cars haben ihren Ursprung in einer französische Rennserie aus den 1920er Jahren. Die Motoren mit 1000 bis 1550 ccm Hubraum leisten um die 30 bis 45 PS. Technisch einfache Fahrzeuge, nur mit Motor, Getriebe, Differential und zwei Achsen, ohne überflüssige Extras wie Fensterheber, Radio oder Klimaanlage haben ihren speziellen Reiz. Nicht zuletzt das bestechend geringe Gewicht von ca. 400 kg trägt zum Spaß an den Fahrzeugen bei.
„Schrauben macht mir fast mehr Spaß als Fahren“, meint einer der Teilnehmer, der aus dem Elsaß angereist war. Inzwischen erläuterte Rainer Klink die Geschichte des museumseigenen BNC's Bj. 1929. Sein 4-Zylinder Ruby-K-Motor mit 1,1 Liter Hubraum und Cozette Kompressor leistet beachtliche 70 PS. Das reicht aus, um den 450 kg leichten Rennwagen auf knapp über 160 km/h zu beschleunigen. Die Geschichte des 1936 beim Bol d'Or in Monthléry gestarteten Wagens wäre einen eigenen Artikel wert.
Nach der Führung durch die Preziosensammlung des Boxenstop Museums gab es leckere schwäbische Maultaschen und die Gelegenheit zum Meinungsaustausch.
Einfallsreich muss man sein. Einer der Teilnehmer besitzt auch einen MG, war aber mit der Straßenlage seines Autos nicht zufrieden. Er erinnerte sich an seine Käferzeiten und die Umrüstung von 560er Diagonalreifen auf 155er Radial Stahlgürtelreifen. Analog dazu gab's jetzt für den Oldie Reifen, die eigentlich für den BMW i3 gedacht sind. Der TÜV hat's abgenommen, die Brems- und Fahreigenschaften des Wagens haben profitiert.
Wie kommt man zu einem Vorkriegsfahrzeug? Geschichten die das Leben schrieb. Indem man auf der Rückreise von einer erfolglosen Oldtimersuche aus England über eine Anzeige in der „Markt für klassische Automobile“ stolpert. Dem Kenner ist klar dass dies schon einige Jahre her sein muß … Wenn der offerierte Veteran dann quasi noch „vor der eigenen Haustüre“ auf einen neuen Besitzer wartet, kann das ganz schnell gehen.
Wie der Name „Ecurie Anges Bleus“ zustande kam? Ein Wortgemenge, an dem Ingolf Engel mit seiner Werkstatt, die alle Veteranen wieder zu Leben erweckt, nicht ganz unbeteiligt ist. Dazu etwas blauer Stahl, der französische Zeitgeist von Marlene Dietrich, das eine oder andere Glas Rotwein … So oder so ähnlich muss sich der Name ergeben haben.
Zudem trifft sich die eingeschworene Gemeinschaft regelmäßig in der Gaststätte „Blauer Engel“, dessen Wirtin mit ihrer Ente ebenso mitfahren durfte, wie eine taffe Morganfahrerin, die alleine unterwegs war.
Ein weisser Amilcar aus dem Baujahr 1927 erfreut seinen Schweizer Besitzer seit gut 10 Jahren. Die 200 km Fahrt zur schwäbischen Alb hat er genossen und freut sich schon auf die Rückfahrt am Sonntag, die er gemütlicher angehen will. Um in der Gruppe mithalten zu können, musste er heute schon etwas Gas geben. Aber kein Problem mit den einem englischen Fahrzeug entnommenen Sitzen, die sich auf Schienen montiert wirklich gut verstellen lassen.
Einige Teilnehmer konsultieren inzwischen ihre Regenradar-App, um trocken heimzukommen. Schließlich hat die diesjährige Sommerausfahrt bislang allen Teilnehmern reichlich Spaß gemacht. Dabei soll es auch bleiben. Deutlich anspruchsvoller für die Fahrer dürfte es im Januar 2026 auf der jedes Jahr stattfindenden Winterausfahrt in den offenen Vorkriegsveteranen werden. Nichts für zarte Gemüter.
Andererseits, die „Ecurie Anges Bleus“ kommen aus Straßberg zwischen Balingen und Sigmaringen gelegen auf der rauhen schwäbischen Alb in der Nähe von „Stetten am kalten Markt“. Der Ortsname ist kein Zufall, Minusgrade sollten hier also niemanden überraschen.











































































































































































































































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