Das Spektrum ist ziemlich gross. Es gibt komplett original erhaltene Oldtimer und es gibt aus praktisch nichts neu entstandene Klassiker. Der VW 30, dem Thorsten Elbrigmann ein Buch gewidmet hat, gehört zum zweiten Extrem. Er entstand praktisch aus einem Rahmenrohr, das vor vielen, vielen Jahren auf einem Schrottplatz endete. Beim Fahrzeug dazu handelte es sich um einen VW Käfer, also ein Auto, das zwischen 1938 und 2003 rund 21 Millionen mal gebaut wurde. So spannend tönt das nicht, eigentlich.
Allerdings stammte eben dieses Rahmenrohr vom VW 30 Nummer 26, als von einem der wenigen Käfer-Prototypen der Vorkriegszeit. Sie galten alle als verloren, doch dieses Rahmenrohr beflügelte die Phantasie, den Prototypen wieder neu entstehen zu lassen. 
Nun braucht es viel Geld und eine echte Passion, ein solches Projekt zu stemmen. Traugott und Christian Grundmann waren die richtigen Männer für solch ein Vorhaben. Sie als Volkswagen-Enthusiasten zu bezeichnen, wäre wohl eine Untertreibung.
Herausfordernd
    
Es war kein einfaches Projekt, denn ohne existierendes Vorbild ein Auto aus dem Nichts zu bauen, ist eine komplexe Aufgabe. Die Grundmanns suchten sich alles Material, das es über die Prototypen gab, zusammen, bauten ein Netzwerk an Spezialisten auf, kauften Teile zusammen und bewiesen sich vor allem in Geduld.
Am Schluss aber stand da ein wiederauferstandener Käfer-Prototyp. Ihm ein Buch zu widmen und diese abenteuerliche Reise zu dokumentieren, machte natürlich Sinn. 176 Seiten dokumentieren die Wiedergeburt von Nummer 26, Thorsten Elbrigmann schrieb den Text, Thorsten Doerk steuerte die Fotos vom Projekt und vom sukzessive fertiger werdenden Auto bei.
Damals und heute
Gut die Hälfte des Buchs fasst die frühe Geschichte des VW Käfers und jene der Prototypen der Vorkriegszeit zusammen. Hier wird dokumentiert, was die Grundmanns bei ihrer Forschertätigkeit gelernt haben.
Rare Fotos der frühen Käferentwicklung werden gezeigt, beschrieben, wie die Konzeption immer wieder angepasst werden musste, bis der Käfer, wie wir ihn seither kennen, Gestalt annahm.
Die zweite Hälfte des Buchs fasst dann die Projektschritte zusammen. Hier kann man nachlesen, wie aufwändig der Bau eines Einzelstücks ist, wenn alles, was man hat, ein paar Fotos und Beschreibungen sind.
Nicht nur für Käferfans
Der VW Käfer gehört sicherlich zu den wichtigsten Autos des vergangenen Jahrhunderts. Mehr über seine Entstehung zu wissen, ist auch für Nicht-Käfer-Enthusiasten interessant. Gleiches gilt für die Neuentstehung des Prototyps Nummer 26. Gut geschriebene Texte und tolles Fotomaterial machen das Buch fast so spannend wie ein Krimi, man will es gar nicht mehr weglegen.
EUR 39.90 sind sicherlich nicht zuviel für dieses Buch, das sich so durch seinen Tiefgang und die bewiesene Akribie von den unzähligen Käfer-Fiebeln absetzt.
Bibliografische Angaben
- Titel: Der erste Käfer - Wiedergeburt des VW 30
- Autor: Thorsten Elbrigmann
- Sprache: Deutsch
- Verlag: Delius Klasing
- Auflage: 1. Auflage 2025
- Format: Gebunden, 21,9 x 28,8 cm
- Umfang: 176 Seiten, 174 Fotos/Abbildungen
- ISBN: 978-3-667-12880-5
- Preis: EUR 39.90
- Bestellen: Online beim Verlag , online bei amazon.de oder im einschlägigen Buchhandel
























































































Kommentare