Dieses Buch ist ein bisschen ein Mysterium. Denn offenbar wusste der Motorbuch Verlag nicht so recht, wer denn nun der Autor dieses gut gemachten Nachschlagewerks sein solle. Tatsächlich gab es einen Vorgänger bereits 2006 im Rahmen der Schrader-Typen-Chronik, jetzt wurde das Werk neu aufgelegt und als Autor wird Joachim M. Köstnick genannt, wenngleich ein Teil der Auflage offenbar auch mit Halwart Schrader als Autor gedruckt wurde. Ihm jedenfalls wird auch das Vorwort in der uns zur Verfügung stehenden Rezensionsversion des Buchs zugeordnet. Und auch die Buchvorschau auf der Website des Verlags zeigt noch Schrader auf dem Cover.
Ob nun Köstnick oder Schrader, das nur gerade 96-seitige Werk gibt einen guten Überblick über die Vierzylinder-Baureihe von Porsche mit Frontmotor und Hinterradantrieb, die sich bekanntlich aus den Typen 924, 944 und 968 zusammensetzte.
Chronologische Einführung der Baureihen
Das EUR 12.95 teure Buch beginnt mit einer Schilderung über die Entwicklung des Transaxle-Vierzylinders unter der Projektnummer EA 425, der ja eigentlich für Volkswagen entstanden war, was man an den vielen Golf-und-Co-Teilen der ersten Versionen auch sofort sah.
Gebaut wurde der Wagen bekanntlich im ehemaligen NSU-Werk in Neckarsulm. Auf den 924 folgte der 924 Turbo und einige Sondermodelle, die natürlich auch feinsäuberlich dokumentiert sind im Buch.
Die nächste Evolutionsstufe war dann der 924 Carrera GT und seine Renn-Brüder. Auch ihm werden sechs Seiten gewidmet.
Jedes Kapitel wird mit einer Zusammenfassung der baujahrespezifischen Änderungen abgeschlossen.
Auf den 924 folgte der 944, der wiederum den halben Motor vom 928 erhielt. Auch hier führt uns der Autor wiederum durch die Baujahre und legt uns schliesslich schliesslich durch die beschleunigten Varianten 944 Turbo, 944 S und 944 S2 ans Herz, letzter auch als Cabriolet erhältlich.
Ab Seite 62 heisst der Vierzylinder dann 968, eingeführt mit Modelljahr 1992. Der 968 wird mitsamt den raren Variante CS und turbo S ausführlich beschrieben und auch das Einzelstück “968 Roadster” fehlt nicht.
Die letzten knapp 20 Seiten gehören dann einem Presserückblick und einigen Tabellen zur Preisentwicklung und zu den technischen Daten, dankenswerteweise mit Produktionszahlen. Ein Stichwortverzeichnis allerdings fehlt wie so oft, bei 96 Seiten Gesamtumfang ist dies aber entschuldbar.
Vor allem Werksbilder
Illustriert ist das Werk mit über 170 Fotos, die in den meisten Fällen aus dem Werksarchiv von Porsche stammen, respektive in Prospekten und Werksunterlagen abgedruckt waren.
Noch nie gesehene, spektakuläre Aufnahmen findet man dabei kaum, die gewählten Bilder zeigen die verschiedenen 924-/944- und 968-Varianten aber auf gute Art und Weise.
Ein guter Einstieg
Mit nur 96 Seiten kann man eine Auto-Generation, die immerhin rund 20 Jahre gebaut wurde und durch eine eindrückliche Menge von Evolutionsstufen ging, kaum komplett und vollständig dokumentieren. Aus diesem Grunde gibt es auch viele Bücher, die sich beispielsweise nur des Typs 924 Carrera GT annehmen oder sich hauptsächlich mit den frühen Vierzylinder-Versionen des 924 beschäftigen.
Als Einstieg in die Vierzylinder-Transaxle-Baureihe eignet sich das Buch aber durchaus, denn in kurzer Zeit erhält der Leser einen Überblick und kennt hinterher die wichtigsten Varianten und deren Unterschiede. Mehr kann man für EUR 12.95 ja eigentlich kaum erwarten.
Bibliografische Angaben
- Titel: Porsche 924/944/968
- Autor: Joachim M. Köstnick (Halwart Schrader?)
- Verlag: Motorbuch Verlag
- Sprache: Deutsch
- Auflage: 1. Auflage August 2018
- Format: Gebunden, 240mm x 220mm
- Umfang: 96 Seiten, 24 s/w Bilder & 149 Farbbilder & 1 Zeichnungen
- ISBN: 978-3-613-04127-1
- Preis: EUR 12.95
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