Er war schnell, zumindest auf eine Runde, und er war richtig schön: Der Ford P68 des Alan Mann Racing Teams war vielleicht mehr für die Schönheitskonkurrenz als das Langstreckenrennen berufen, aber auch darüber lohnt es sich zu berichten.
Ed Heuvink hat die Aufgaben genommen, die Geschichte des kaum bekannten Ford Sportwagens mit Cosworth-DFV-Motor von 1968/1969 zu beschreiben, aufgefordert von Claude Nahum, der einen der überlebenden Wagen besitzt und heute im historischen Rennsport einsetzt.
Blick zurück
Um die Entstehung des P68 zu verstehen, muss man etwas zurückblättern, was Heuvink auf den ersten rund 60 Seiten tut.
Er erklärt, wie der Rennsport der Marke Ford entstand und wie er zum Erfolg mit dem Ford GT40 führte. Er beschreibt die Geschichte des Dreiliter-Ford-Cosworth-Formel-1-Motors und er vergisst auch einen Blick auf den Tourenwagensport nicht.
Entwicklung des P68
Bei der Konstruktion des Ford P68 griff man zwar auf bestehende Erfahrung, aber nicht auf ein bestehendes Fahrzeug zurück. Alles war neu. Ästhetisch konnte das Design von Len Bailey komplett überzeugen, dass es aerodynamisch nicht ganz die Hoffnungen erfüllte, fand man erst später auf.
Der in Alu eingekleidete Wagen scheiterte allerdings nicht an der Aerodynamik, sondern an seiner Unzuverlässigkeit.
Nie angekommen
Wie Heuvink ausführte, erreichte der Sportwagen sein Ziel nie. Trotz Trainingsbestzeiten und äusserst positiven Feedbacks der Rennfahrer endete der P68 als einer der erfolgreichsten Prototypen aller Zeiten. Erst später, im historischen Einsatz, konnte der Wagen beweisen, zu was er fähig war. Inzwischen leisteten die Cosworth-Motoren allerdings auch mehr und zudem war ihre Zuverlässigkeit gestiegen.
Jedes Rennen
Rund 30 der etwa 160 Seiten widmet der Autor des elegant aufgemachten Buchs der Rennsaison 1968, weitere 18 der zweiten, unvollständigen Saison 1969. Es ist keine Ruhmesgeschichte, aber sie zeigt, dass Potential vorhanden gewesen sein.
Sehenswertes Bildmaterial
Perfekt ergänzt wird der lesenswerte Text von Heuvink durch viele Farb- und Schwarzweissbilder verschiedener Quellen, vor allem aber auch von McKlein.
Alleine diese Bilder machen eigentlich die EUR 79.90 schon fast wett, denn es sind herrliche Aufnahmen aus den Rennen und von der Atmosphäre auf dem Rennplatz.
Abgerundetes Werk
Wer die 160 Seiten verarbeitet hat, dem fehlt eigentlich kaum etwas, was er schon immer über den Ford P68 und das Alan Mann Racing Team dahinter wissen wollte. Das englisch geschriebene Buch ist nicht nur für P68-Fans gedacht, sondern auch für alle Freunde des Sportwagen-Langstrecken-Rennsports der späten Sechzigerjahre.
Es zeigt auch, mit wie einfachen Mitteln damals attraktive Rennwagen entstanden und mit welchem Problemen Konstrukteure und Teamchefs zu kämpfen hatten. Allerdings, genau wie der Wagen ist auch das Buch limitiert, es wurden nämlich nur 999 Exemplare gedruckt.
Bibliografische Angaben
- Titel: Alan Man Racing F3L / P68 - The story of Ford’s three litre sports cars from the Sixties
- Autor: Ed Heuvink
- Sprache: Englisch
- Verlag: McKlein Publishing
- Auflage: 1. Auflage, Juli 2017, limitiert auf 999 Exemplare
- Format: 29 x 29 cm, Hardcover im Schuber
- Umfang: 158 Seiten, 96 Farb- und 123 Schwarzweiss-Abbildungen
- ISBN: 978-3927458970
- Preis: EUR 79.90
- Kaufen/bestellen: Online bei amazon.de , online beim McKlein Verlag oder im einschlägigen Buchhandel