In einer anderen Sphäre - erfolgreiche Lancia-Rallyefahrzeuge
Zusammenfassung
Lancia und Rallye – zwei Begriffe, die untrennbar verbunden sind. Und eine der schönsten Liebesgeschichten der Automobilgeschichte. Die Modelle Lancia Fulvia HF, Lancia Stratos, Lancia 037 und Lancia Delta Integrale haben Rallye-Geschichte geschrieben. Lancia hat insgesamt mehr Rallye-WM-Titel gewonnen als jede andere Marke.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- 1000 Rennsportsiege
- Sport- und Mode-Ikone
- Glanzvolle Karriere
Geschätzte Lesedauer: 4min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
Schon einmal von einem gewissen Piero Frescobaldi gehört? Oder ist Ihnen dafür vielleicht die Rallye dei Fiori ein Begriff, jene von 1962? Nicht? Nun, das ist nicht weiter wunderlich. Also bedarf es Aufklärung, warum Frescobaldi und die italienische Regionalveranstaltung von entscheidender Bedeutung für den Motorsport ganz allgemein sind. Frescobaldi gewann 1962 am Steuer eines Lancia Flavia besagte Rallye dei Fiori. Das war nicht der bedeutendste Rallye-Sieg der Turiner Marke in jenen Jahren, schon 1954 hatten Louis Chiron/Ciro Basadonna die Rallye Monte Carlo gewonnen, auf einem der wunderbaren Aurelia GT. Doch der Sieg von Frescobaldi brachte das Lancia-Management Anfang der 60er-Jahre auf die Idee, den Motorsport wiederzubeleben, den man nach dem Tod von Alberto Ascari am 26. Mai 1954 aufgegeben hatte. Ascari war in Monza bei Testfahrten mit einem Ferrari verunfallt – er hatte mit Hemd und Krawatte am Steuer gesessen –, und die Scuderia Lancia hatte am 26. Juli 1955 sämtliches Rennmaterial an Ferrari verschenkt; inklusive des sehr konkurrenzfähigen Modells D50, mit dem Juan-Manuel Fangio noch im gleichen Jahr zum vierten Mal Weltmeister werden sollte.Doch zurück zur Rallye dei Fiori. Der Sieg von Frescobaldi überzeugte das Management, die Squadra Corse zu gründen – man wollte im damals noch ziemlich kostengünstigen Rallyesport beweisen, wie brillant schon die Lancia-Serienprodukte sind. Das Glückssymbol von Gianni Lancia, dem Sohn des Firmengründers, wird wieder aufgenommen, der kleine Elefant wird diesmal in Rot gehalten, dazu kommen die Buchstaben HF (High Fidelity).Und die Squadra Corse hat Erfolg, auf Anhieb. Zunächst mit dem Flavia Coupé und dem Sport Zagato, doch dann, ab Mitte der 60er-Jahre, geht es so richtig los, das Zauberwort heisst Fulvia. Vorgestellt 1963, war der kleine Lancia ein wunderbares, günstiges Sportgerät, an dem auch Privatfahrer ihre Freude hatten – insgesamt fahren die Fulvias über 1000 Rennsportsiege ein. Der bedeutendste ist jener bei der Rallye Monte Carlo von 1972, kurz vor dem Ende des Lebenszyklus des Fahrzeugs. Am Steuer sass ein Mann, der entscheidende Bedeutung für die Geschichte des Lancia-Rallye-Sports hatte: Sandro Munari.
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