Ferrari 250 LM von 1964 - Ferraris letzter Strassenrenner
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Zusammenfassung
Die Idee war ausgezeichnet. Eben hatte Ferrari die Saison 1963 sehr erfolgreich abgeschlossen. Der 250 P, ein offener Rennsportwagen mit Mittelmotor, war das dominierende Fahrzeug. Der 250 GTO mit vorneliegendem Motor kam hingegen langsam in die Jahre, und so kam ein findiger Kopf in den Konstruktionsbüros in Maranello auf die Idee, den 250 P mit einem Dach zu versehen und GT zu nennen. Der ab 1964 gebaute Wagen sollte in der Gruppe 3 homologiert werden, doch konnte Ferrari die notwendigen 100 Exemplare nicht nachweisen, womit der Wagen als Prototyp starten musste und gegen noch kompromisslosere Fahrzeuge fast chancenlos war. Trotzdem gewann ein 250 LM mit Jochen Rindt am Steuer in Le Mans im Jahr 1965. Dieser Bericht schildert die Umstände um die Entstehung des ersten Ferrari-Mittelmotor-Strassenfahrzeugs und Fahreindrücke, die im Jahr 1983 gesammelt wurden, ergänzt mit vielen Abbildungen.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- 100 Exemplare nötig
- Chancen in der Langstrecken-WM
- Enzo Ferraris Launen
- Der letzte LM für die Schweiz
- Selbstversuch
- Eindrückliche Zweckmässigkeit
- Spartanisches Sportwageninterieur
- Das Ferrari-Fest beginnt mit dem Anlassen
- Der LM, ein Traumauto?
- Schwachstelle Kupplung
- Der Rennsportwagen ist kein Strassenrenner
- In einem Buch dokumentiert
Geschätzte Lesedauer: 13min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
Die Idee war ausgezeichnet. Eben hatte Ferrari die Saison 1963 sehr erfolgreich abgeschlossen. Der 250 P, ein offener Rennsportwagen mit Mittelmotor, war das dominierende Fahrzeug. Der 250 GTO mit vorne liegendem Motor kam hingegen langsam in die Jahre, und so kam ein findiger Kopf in den Konstruktionsbüros in Maranello auf die Idee, den 250 P mit einem Dach zu versehen und GT zu nennen. Damit das Auto auch als GT homologiert werden konnte, musste man allerdings 100 identische Exemplare auf die Räder stellen. Mit dem GTO hatte das seinerzeit ja auch geklappt. Bloss basierte der GTO auf dem 250 GT, und zur Homologation der GTO-Spezialkarosserie waren nur 30 Einheiten erforderlich. Der 250 Le Mans Berlinetta - kurz 250 LM - konnte jedoch nicht als Weiterentwicklung eines bestehenden Serienmodells gelten, da vom 250 P nur einige wenige Exemplare gebaut worden waren. Im April 1964 ging der Homologationsantrag an die FIA, aber dessen Behandlung wurde auf Juli 1964 verschoben. Der englische Ferrari-Ingenieur Mike Parkes erklärte, dass 100 Autos im Bau wären, und Enzo Ferrari sagte in einem Interview aus, dass sich bereits 42 Stück in Amerika befänden. Heute - nach 20 Jahren - wissen wir, dass vom 250 LM exakt 32 Stück gebaut wurden, und wir werden wohl die von Ferrari genannten Zahlen südländischem Optimismus zuschreiben müssen ...
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