"Es war grossartig. Es ist viel schöner selbst zu fahren, wie nur drüber zu reden!" meinte der heutige F1 TV-Kommentator Christian Danner nach seinem Sieg mit Stefan Rupp im Alfa Romeo 155. Die schweren Bedingungen waren am vergangenen Samstag, 9. September mehr als anspruchsvoll, denn als nach zwei Einführungsrunden das Rennen freigegeben wurde machte das stürmische, regnerische Eifelwetter allen zu schaffen. Dabei zeigten sich Stephan Rupp und DTM-Legende Christian Danner den schwierigen Verhältnissen am besten gewachsen. Mit ihrem Allrad-getriebenen Alfa Romeo 155 V6 ti sicherten sich die beiden Bayern den Gesamtsieg beim fünften Wertungslauf der Tourenwagen Classics auf dem Nürburgring.
Klarer Sieg für Alfa
Mit Toto Wolff, Volker Strycek, Roland Asch, Altfried Heger, Klaus Ludwig, Marc Hessen, Volker Schneider und Christian Danner waren einige ehemalige Fahrer als Gaststarter mit dabei. Danner durfte wie vor über 20 Jahren wieder den allradangetriebene Alfa Romeo 155 V6 ti fahren, der für die Konkurrenten unerreichbar war. Mit einem klaren Start-Ziel Sieg war der rote Italiener mit dem infernalischen Sound eine Klasse für sich. Für Fahrzeugbesitzer Rupp war es nach langer Pechsträhne nun bereits der zweite Saisonerfolg.
Richard Weber konnte im Diebels-BMW seinen ungefährdeten zweiten Platz nach hinten absichern, wo sich der Opel von Strycek und der Mercedes von Ludwig um Platz drei stritten.
Doch nach seiner souveränen Fahrt auf dem dritten Rang musste Klaus Ludwig nach dem Fahrerwechsel zur Rennmitte tatenlos zusehen, wie sein Teampartner Markus Wüstefeld zuerst in einen Dreher und anschliessend in eine Kollision verwickelt wurde. Youngster Yannik Trautwein legte als neuer Drittplatzierter im STW-BMW 320i grosses fahrerisches Talent an den Tag.
Volker Strycek wurde gleich mit zwei Durchfahrtsstrafen bestraft, weil er die weisse Linie an der Boxenausfahrt überfahren hatte.
Einige der Hobby-Piloten gaben richtig Gas und versuchten unter diesen Umständen mit unterlegenem Material besser dazustehen als üblich. Andere wiederum liessen viel Luft zum Limit um auf keinen Fall ihre Autos zu beschädigen.
Das Rennen endete schliesslich hinter dem Safety-Car nachdem sich der Mercedes 190 von Markus Wüstefeld und der BMW M3 DTM von Dr. Michael Vogt in die Quere gekommen waren.
Mercedes-Motorsportchef im 190E
Der 45-jährige Mercedes Motorsportchef Toto Wolff gab sich die Ehre im Mercedes 190E Evo ll DTM, mit dem Michael Schumacher 1991 an zwei DTM-Läufen teilnahm. Zuletzt hatte Roland Asch das grün-weisse Original-Exemplar des Debis-Zakspeed-Teams bei der 90-Jahr-Feier des Nürburgrings im Juni 2017 ausgeführt.
DTM-Debut 25 Jahre zu spät
Als Highlight unter den Fahrzeugen muss der Audi 80 B4 Prototyp noch speziell erwähnt werden. Er sollte 1993 die DTM bereichern. Leider kam er nie zu einem Einsatz. So konnte das wunderschöne Auto nun rund 25 Jahre später sein grosses DTM-Debut feiern.
Nach diesem Rennen führt Thorsten Stadler im Jahresklassement der Deutschen Tourenwagen Classics mit einem Vorsprung von knappen drei Punkten. Die nächste Runde wird in Hockenheim vom 6. bis 7. Oktober stattfinden.