Der Sebring International Raceway ist einer der großen Klassiker unter den Rennstrecken dieser Welt und ist ausserdem die älteste Rennstrecke Amerikas. Am 31.12.1950 fand hier mit den Sam Collier Six Hour Memorial das erste Langstreckenrennen statt, ab 1952 gab es dann die legendären 12 Stunden von Sebring.
Legendär
Jahrelang war Sebring ein Fixpunkt der Langstrecken-Weltmeisterschaft. In der Siegerliste stehen Rennsportgrössen wie Fangio, Moss, McLaren, Gurney, Vaccarella, Redman, Ickx, Andretti, Hans Hermann, Jo Siffert, Hans-Joachim Stuck, Klaus Ludwig, Jo Gartner, Hans Heyer, Jochen Mass u.v.m.
Porsche feierte in Sebring 1960 mit dem RS-60 (Hans Hermann/Olivier Gendebien) einen der ersten ganz großen internationalen Erfolge, 18 weitere Siege sollten in Sebring noch folgen.
Premiere
Dieses Jahr fand nun zum ersten mal die Classic 12 Hour at Sebring statt. Die Idee von HSR (Historic Sportscar Racing) neben den Daytona 24 hours Classics auch in Sebring historisch zu fahren, fand großen Anklang. So war auch der Zuschauerandrang entsprechend, noch nie war ein HSR-Event so gut besucht wie dieses 12-Stunden-Rennen in Sebring. Die absolut entspannte Atmosphäre gefiel auch Jochen Mass, der einen Ferrari Daytona um die Strecke fegte.
Auch Flugzeuge
Unter dem Motto „Pistons & Props“ trafen sich nicht nur Fahrzeuge, sondern auch wunderbare alte Warbirds für drei Tage am Hendrick`s Field Airport. Bevor Rennwagen ihre Runden in Sebring zu drehen begannen, diente das Gelände nämlich als Flugplatz.
Die 195 historischen Rennwagen wurden in fünf Altersstufen unterteilt, die während drei Renntagen viermal für 42-minütige Rennsegmente antraten. Die Teams, die in den vier Rennen die weiteste Strecke zurücklegten, wurden zu den ersten “HSR Classic 24 Hour Champions” ernannt.
Wettkämpfe in sechs Gruppen
Die Gruppe A bestand aus Sportwagen der Sechzigerajhre und imponierte mit Geschwindigkeit und Auspuffkonzerten. Der Lola T70 (Startnummer 10) von Gerard Lopez und Frantz Wallenborn, gefahren vom Art & Revs Team aus Luxenburg konnte sich knapp vor dem Lola T70 (Startnummer 77) von Toni Seiler aus der Schweiz behaupten.
Der Titel der Gruppe B, in der Rennwagen aus den Siebzigerjahren starteten, ging John Harrold und den Rennprofi Randy Probst im Chevron B23/36 (Startnummer 94), Zweite wurden Gilles Boyer und Franck Rave om Porsche 914/6 GT, Jerry Peters und Brady Refenning kamen mit ihrem Porsche 914/6 GT (Startnummer 8) als dritte ins Ziel.
Die Gruppe C/D wurde vom ikonischen Riley & Scott Mk III (Startnummer 4) angeführt, wobei sich Rick Carlino und Derek Jones gegen Hamilton Harris und Hunter Harris im Lola B2K/40A beweisen mussten. Die Harris-Brüder blieben allerdings im viertem Stint stehen, da ihr Tank leer war.
In der fast schon modernen Gruppe E errangen der Le Mans Gewinner Richard Bradley und sein Teamkollege David Porter im Pescarolo Judd LMP (Startnummer 18) den Sieg. Das Rennen um den zweiten Rang konnten Juan Gonzalez und Butch Leitzinger im Oreca FLM09 (Startnummer 52) für sich entscheiden. Als dritter beendete Travis Engen im Audi R8 LMP (Startnummer 2) das Rennen.
Die Gruppe E war für Sportwagen-Enthusiasten ein Augenschmaus, vom Sieger (Audi R8 LMP) über eine ganze Reihe von Daytona Prototypen und weiteren seltenen Schätzen.
In der Gruppe F durfte man die grösste Vielfalt bestaunen - alle Wagen, die in keine der Gruppen A bis E passen, durften in der Gruppe F mitfahren. Der Gesamtsieg ging an den Porsche 911 RSR. Mike Ganz, der Jim Pace als Fahrer des Porsche 911 RSR eingeschrieben hatte, fuhr drei Runden selbst und wurde Zweiter. Das Vater-und-Sohn-Duo Refenning schaffte es auf den dritten Rang.
Die HSR-Rennsaison 2017 beginnt von 17. - 19. Februar in Sebring. Weitere Informationen zum Rennen und der nächstjährigen Saison finden Sie auf der Webseiten der Veranstaltung und des HSR .