Zwölfzyilnder-Rennprototypen gehören nicht gerade zum Brot und Butter in der historischen Rennsport-Szene. Diese Autos sind teuer und aufwändig im Unterhalt, entsprechend selten sieht man einen Ferrari 512 M oder einen Porsche 917 in rennmässigem Tempo. An der Monza-Historic aber kämpften Carlos Monteverde im Ferrari 512 M und Claudio Roddaro im Porsche 917 fast 50 Minuten lang um den Sieg des ersten “Classic Endurance Racing 1”-Ein-Stunden-Rennens.
Man fühlte sich an die Le-Mans-Rennen anfangs der Siebzigerjahre erinnert. Monteverde profitierte schliesslich von technischen Problemen Roddaros und siegte im Ferrari, Zweiter wurde Steve Tandy im Lola T70 Mk IIIB, Dritter Maurizio Bianco im Chevron B19. Auf Platz 8 lief Jacques Laffite ein, der mit Philippe Vandromme das Cockpit eines Lola T70 MK III teilte.
Bei den neueren Langstrecken-Fahrzeugen (CER2) siegte Yves Schemma im Toj SC304 for Marc Devis in einem weiteren Toy. Das GT2-Klassement führte Frank Stippler im Ferrari 512 BBLM von 1981 an, während Urs Beck / Alfschin Fatemi trotz bester Klassen-Rundenzeit ohne Ergebnis ausrollen mussten.
Im Feld fuhren unter anderem auch Paul Belmondo (Chevron B21) und Alex Caffi in einem Lancia Beta Montecarlo Turbo mit. Beide erreichten das Ziel nicht.
Beste Verhältnisse
Nach Hagelfällen am Donnerstag zeigte sich das Wetter am Wochenende weitgehend von seiner positivsten Seite und mit elf Rennen war der Zeitplan weniger überfrachtet als noch kürzlich in Dijon, was für die Fahrer und Zuschauer deutlich weniger Stress bedeutete.
Als besonderes Schmankerl organisierte Peter Auto für die Fahrer des zweistündigen “Sixties Endurance”-Rennens ein Preisübergabe-Abendessen im Museo Storico Alfa Romeo. Für die Bestplatzierten - Sieger wurden David und Oliver Hart, als Zweiter fuhr Ben Gill, als Dritter Andrew Beverly, alle auf Shelby Cobra 289, gefolgt von Thomas Studer im Shelby Mustang 350 GT, ein - dürfte die Pokalübergabe zwischen den legendären Alfa-Rennwagen ein unvergessliches Erlebnis gewesen sein.
Dass die PS-schwächeren Wagen auf der schnellen Monza-Rennstrecke kaum eine Chance hatte, war von Vornherein klar, aber dass die schnellste Cobra am Ende zwei Runden Vorsprung auf den Zeitplatzierten aufwies, verwundert dann doch. 32 Autos wurden klassiert, 16 sahen die Zielflagge nicht.
Dünnes Formel-2-Feld
Noch nicht ganz überzeugen konnte die Euro-Formel 2. Zum ersten Rennen starteten fünf Autos, zum zweiten noch deren drei. Charles Veillard siegte im Ralt RT 1 von 1977 zweimal.
Da ging es bei den Formel-Junior-Rennwagen deutlich lebhafter zur Sache. Beide Rennen wurden von Pierre Tonetti auf dem Brabham BT6 gewonnen, Philip Buhofer wurde im Lola Mk5A zweimal Zweiter, Christian Traber im Lotus 22 zweimal Dritter.
Bruno Weibel konnte als Bester der Kategorie D2 einmal auf Rang 6 und im zweiten Rennen auf dem hervorragenden Rang 4 abschliessen.
Porsche gegen Mercedes
Einmal mehr kämpfte der Sauber-Mercedes-Benz C11 gegen den Porsche 962C im Rennen der Gruppe C. Kriton Lendounis/Rui Aguas im Mercedes-Benz konnten aber nicht zu Ende fahren, so dass Ivan Vercoutere/Ralf Kelleners im Porsche 962C problemlos siegten.
Im zweiten Rennen hatten dann die Porsche-Fahrer Pech, doch nicht der Mercedes C11 konnte erben, sondern Steve Tandy im Spice SE90, während der C11 Zweiter wurde.
BMW, Ford und Volvo
Bei den historischen Tourenwagen, die im Rahmen des Heritage Touring Cups ein 60-Minuten-Rennen fuhren, setzte sich Dominik Röschmann im BMW 3.0 CSL durch und gewann vor David Huxley/Nigel Greensall im Ford Mustang der Gruppe A. Dritter wurde Stephen Dance im Ford Capri 2600 RS.
Auf Platz 5 lief Andrew Beverley im Volvo 240 T noch immer in derselben Runde ein.
GTO, LM, GTB und Co.
In der Trofeo Nastro Rosso waren die Ferrari-Sportwagen der Sechzigerjahre zahlenmässig am stärksten vertreten. Unter den 19 Startenden waren nicht weniger als acht der Wagen aus Maranello am Start. Sie konnten denn auch das erste Rennen fast unter sich ausmachen.
Vincent Gaye siegte im Ferrari 275 GTB/C vor Carlos Monteverdi/Gary Pearson im Ferrari 250 LM. Dritter wurde Guillermo Fierro im Maserati T61, der am Sonntag den zweiten Lauf für sich entscheiden konnte, gefolgt von Monteverdi/Peason im Ferrari 250 LM.
Zweimal Vierter wurde Carlo Vögele im herrlichen Ferrari 330 GTO, während Peter Vögele die Ehre der nicht-italienischen Sportwagen mit den Plätzen 7 und 6 im PORSCHE RSK 718-60 Spyder verteidigte.
Etwas Pause
Nach zwei Rennwochenenden in kurzer Folge können die Teilnehmer der Peter-Auto-Rennserien nun ein wenig ausruhen, denn erst am 29. September/1. Oktober steht der nächste Anlass auf dem Hungaroring an. Die Gruppe-C-Fahrer allerdings treten bereits am 28. bis 30. Juli 2017 anlässlich der Silverstone Classic zum nächsten Wettbewerb an.













































































































































































































































































































































































Kommentare