Die diesjährige Austragung der "Hockenheim Historic" stand ganz im Zeichen des Schotten Jim Clark, der vor 50 Jahren an dieser Stätte auf mysteriöse Art und Weise ums Leben kam. Sein tragischer Tod sorgte für eine sofortige Verschärfung Sicherheitsmassnahmen an der damaligen Rennstrecke. Leitplanken schirmten die Autos ab dann vor den Bäumen ab. Für Clark kam alles leider zu spät, doch anderen Kollegen konnte damit sicher geholfen werden.
Endlich Frühsommer
Der alljährliche Frühlings-Anlass konnte nach Jahren der Nässe und Kälte am 20. bis 22. April 2018 endlich wieder einmal von sommerlichen Temperaturen profitieren.
Diverse Rennkategorien standen am Start, so dass schon der Samstag mit all den kleinen Verspätungen schlussendlich als Zwölf-Stunden-Tag endete. Die Streckenposten und alle anderen Helfer waren froh, als endlich die letzte Zielflagge kurz nach 20:00 Uhr fiel.
Das Programm bot viel “Action” und Abwechslung, war ingesamt aber vielleicht auch ein wenig überladen.
Formel Junior in Schweizer Hand
Die Formel Junior war ganz in Schweizer Hand. Bruno Weibel gewann mit dem Lotus 22 beide Rennen. Überhaupt wurde das Podium zweimal von den drei gleichen Piloten besetzt. Zweiter wurde jeweils Pierre Tonetti im Brabham BT6 und Dritter Philipp Buhofer mit dem Lola Mk5 A.
Tonetti konnte in beiden Rennen seine Führung nach dem Start nicht halten. Weibel konnte sich beide Male Runde für Runde derartig steigern, dass er jeweils vom Vierten auf den Ersten Platz vorfuhr. Tonetti fehlte wohl die Kondition um sich seinen Vorsprung aus den ersten zwei, drei Runden zu Nutze zu machen.
Lieber wendig als superstark
Im CanAm Challenge Cup war nicht einer der hubraumstarken V8-Wagen tonangebend, sondern der Lola T294 mit Felix Haas am Steuer fuhr den schweren und breiten Rennwagen wie eine wildgewordene Wespe auf und davon. Die beiden McLaren von Henry v.d. Amalien und Peter Schleifer hatten im ersten Rennen das Nachsehen.
Im zweiten Rennen blieb die Wespenach in der neunten von 12 Runden in Führung liegend stehen und so konnte Georg Hallau im Lola T310 vor den beiden McLaren von Schleifer und Amalien die Ziellinie überqueren.
Noch ein Schweizer Sieg
Im Formel 2 Rennen konnte wieder die Schweizer Hymne gespielt werden. Peter Hans fuhr zwei ungefährdete Start-Ziel Siege heraus.
Ähnlich wie in der Lurani Trophy verwies er beide Male den Franzosen Robert Simac im March 712M und den Schweden Torgny Johansson im March 782 BMW auf die Plätze.
Mercedes vor Alfa bei der Tourenwagen Classics
Der erste Lauf der Tourenwagen Classics wurde von Jörg Hatscher im Mercedes AMG C-Klasse DTM vor Stefan Rupp im Alfa Corse Alfa 155 V6 ITC gewonnen.
Den dritten Platz holte sich mit dem Renault Laguna BTCC und Alexander Schmidt am Steuer ein Auto aus der britischen Tourenwagen Serie.
Dieses Auto kam aus dem Hause Williams und wurde damals aktuell von Alain Menü pilotiert.
Die Pole Position hatte sich Stefan Rupp mit dem Alfa Romeo in einer Zeit von 1:45.605 gesichert, was einen Schnitt von 155.92 km/h bedeutete.
Der M3 von Christian Menzel konnte am Rennen nicht teilnehmen, da im Training ein Motorenproblem aufgetreten war und man die Ursache leider nicht rechtzeitig eruieren konnte. Um einen Motorschaden zu verhindern verzichtete das Team auf das Rennen. Somit kam beim ersten Lauf keiner der alten Hasen ans Lenkrad.
Weder Christian Danner, noch Ellen Lohr oder Roland Asch sassen in den Autos. Aber das wird sich in den kommenden Läufen sicherlich ändern.
Schnelle Formel 1
Der schnellste Mann vom Wochenende war mit Abstand Ingo Gerstl im Toro Rosso F1-STR1 Cosworth. Seine Pole-Zeit betrug 1:19.664min, was einen Schnitt von 206,7 km/h bedeutet.
Zum Vergleich fuhr Nico Rosberg 2016 im Mercedes eine Zeit von 1:14,363 min. Hut ab vor Ingo Gerstl. Gerstl konnte im BOSS GP den Benetton B197 Judd von Phil Stratford auf den Platz verweisen.
Umkämpfte Podien bei den Tourenwagen
Beim Tourenwagen Revival gewann Jörg Koslowski im BMW E46 WTCC beide Rennen, einmal vor Kuno Schär im Porsche 964 Cup und Thomas Feierabend im BMW M1 Procar und einmal vor Marcel Höltschi im Porsche 964 Cup und Diethelm Hornbach im Porsche 911 2,8 RSR.
Bei der Youngtimer Touring Car Challenge gewann Peter Mücke mit dem Ford Zakspeed Turbo "Super-Capri" alle drei Rennen!
Achim Heinrich mit dem BMW M1 wurde drei Mal Wweiter und der dritte Platz ging zweimal an Daniel Schrey im Porsche 935 und einmal an Udo Rienhoff im Shelby Cobra 427.
Umfangreiches Rahmenprogramm
Interessant war das Feld der Brixner NSU Rennsportwagen, die anlässlich derJubiläen 50 Jahre Brixner Spyder und 80 Jahre Kurt Brixner, einige Demorunden drehten. Am 20. und 21. April 1968 startete beim 4. Heilbronner ADAC Bergpreis erstmals ein NSU Brixner Spyder, pilotiert vom Konstrukteur selbst.
Kurt Brixner war damals 30 Jahre jung. Exakter kann man ein Jubiläum kaum ausrichten. Insgesamt hat Kurt Brixner in seiner Wirkungszeit rund 70 Bausätze dieser rund 450 kg leichten Rennsportwagen auf der Bodengruppe des NSU Prinz/TT gebaut.
Angetrieben werden sie auch vom luftgekühlten vier Zylinder des NSU Prinz. Vor 50 Jahren hat er die Autos neu gebaut und heute mit seinen 80 Jahren restauriert und wartet er noch immer täglich seine mittlerweile alten Autos.
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Geradezu Ärgernis erregend der Streckenkommentar. So wenig Sachverstand so albern präsentiert, hat eine solchen Veranstaltung nicht verdient. Rainer Braun ist davon ausgeschlossen.
Warum man das Boxendach mit so vielen Albernheiten (Rasiersalon?!) belegen muss, lässt sich auch durch reines Kommerzdenken nicht begründen, zumal zum Teil wertvolle Zuschauerplätze mit Sicht auf die Boxen belegt wurden.
Bei einer wohl mehr als Gaudium vorgesehene MOFA-Präsentation gab es äußerst interessante Zweiräder zu sehen.
Trotz allem, eine sehenswerte Veranstaltung.