Am 11. Mai 1976 rollte der erste Ford Fiesta im Ford Werk Saarlouis (Deutschland) vom Band. Mittlerweile wurden mehr als 17 Millionen Fiestas produziert. Auch die Werke in Valencia, Spanien, und Dagenham, GB, bauten den beliebten Kleinwagen. Heute verlässt alle 96 Sekunden ein Fiesta das Ford Werk in Köln.
Dem Auto ging allerdings eine leidensvolle Vorgeschichte voraus, weil die Ford-Leute einem frontgetriebenen Kleinwagen gründlich misstrauten. Doch es wurde ein Erfolg daraus. Hier sollen einige wichtige Meilensteine dokumentiert werden.
1972 - Start des Geheimprojekts Bobcat
In den Charts trällerte die Band Sweet ihren Hit “Wig-Wam Bam”, bei Ford wurde ein Geheimprojekt zum Bau eines Kleinwagens lanciert. Es lag auch dem damaligen Ford Vorsitzenden Henry Ford II sehr am Herzen. Arbeiten begannen in Europa und in den USA. Zuerst ging es um Mechanik, Architektur und Marktpositionierung.
Ein Jahr später, 1973, als aus manchem Radio “Mamo Loo” von den Les Humphries Singers erklang, war die welt fest im Griff der Öl-Krise. Der Plan von Ford, einen treibstoffeffizienten, praktischen Kleinwagen zu bauen, gewann an Bedeutung, das Ford Management gab grünes Licht für die Entwicklung.
1974 - Ein neues Fertigungswerk
Während Vicky Leandros in ihrem Schlager mit Theo nach Lodz fuhr, fuhren die Ford-Manager nach Spanien und begannen mit den Bauarbeiten am neuen 2,7 Millionen Quadratmeter grossen Produktionskomplex Valencia.
1975 - Ein neuer Name mit Langzeitwirkung
Während Henry Ford II sich für den Namen “Fiesta” aussprach, weil er wie Ford mit “F” begann und nach Spanien klang. Bereits 1975 startete die Motorenproduktion im neuen Werk von Valencia.
Abba sang derweil “SOS” und ein Jahr später “Money Money Money”, da rollte am 11. Mai 1976 bereits der erste Ford Fiesta vom Band in Saarlouis. Im selben Jahr wurden dort mehr als 86‘000 Fiesta produziert, aber auch Apple gegründet und erste Passagierflüge mit dem Überschallflugzeug Concorde durchgeführt.
Am 8. Oktober eröffneten Henry Ford II und König Juan Carlos von Spanien das neue Ford Werk in Valencia. Die Volumenherstellung des Fiesta für Spanien war lanciert.
Im November enthüllte Ghia auf dem Turiner Automobilsalon die ersten beiden Konzeptfahrzeuge, die auf dem Fiesta basierten: Corrida und Prima, zwei von vielen Studien, die über die nächsten Jahre der Öffentlichkeit gezeigt wurden.
1977 - Baureihen-Erweiterungen
“Ma Baker” von den Boney M tönten aus den Autoradios, als Ford dem 1,1-Liter-Fiesta eine 1,3-Liter-Version zur Seite stellte. Der Export eines leicht modifizierten Fiesta mit Rundscheinwerfern in die Staaten begann und auch in Dagenham (Grossbritannien) wurde der Fiesta nun hergestellt.
Ein Jahr später kam Vadder Abraham mit dem “Lied der Schlümpfe” in die Hitparade, während der Fiesta den Effizienzpreis des britischen Design Councils gewann und das Werk an einer Gruppe-5-Rallye-Version arbeitete.
Als “Y.M.C.A” von den Village People in die Charts kam, da hatte bereits der einmillionste Ford Fiesta das Band des Werks Saarlouis verlassen. Ford wollte die Frauen noch stärker ansprechen und initiierte mit Jackie Stewart die Ladies Challenge, eine Art Ford Fiesta Cup für Frauen.
1981 - Mehr Sportlichkeit
Während Kim Carnes “Bette Davis Eyes” besang, lancierte Ford den sportlichen XR2, den ersten Fiesta, der mehr als 160 km/h schaffte. Über drei Millionen Fiesta-Modelle waren bereits gebaut.
Ein Jahr danach präsentierte Ghia den Shuttler, der auf einem Fiesta basierte, Peter Schilling wurde mit “Major Tom” zum Hitparadenstürmer.
1983 - Zweite Generation
Und dann kam die zweite Generation des Fiesta, die aerodynamischer, grösser und gleichzeitig effizienter war. Im Autoradio konnte man Mike Oldfield auf seinen Synthesizern hören.
1989 - Dritte Generation
Bobby McFerrin sang “Don’t worry, be happy”, Ford lancierte im Einklang die dritte Generation des Fiesta. Er hatte jetzt Antiblockiersystem und Magerverbrennungsmotoren.
Er war etwas länger und breiter mit grösserem Radstand. Und es gab ihn zum ersten Mal auch als Fünftürer sowie mit ABS.
1990 - Mit Turbo
Sinnstiftend trällerte Sinéad O’Conner “Nothing Compares 2 U” und der am Turiner Salon eingeführte Fiesta RS Turbo passte dazu. Er war sportlicher und schneller als der weiterhin gebaute XR2i. Ein Jahr später wurden 624’186 Fiestas verkauft, Roxette intonierte “Joy Ride”.
1992, als Guns ‘n’ Roses den Hit “Knockin’ on Heaven’s Door” einspielten lancierte Ford den Fiesta RS 1800 mit 1,8 Litern Hubraum und 16 Ventilen. 1993 wurde der Fahrer-Airbag Standard.
1996 - Vierte Generation
Anders als die Fugees, die “Killing me Softly” zum Tophit machten, stoppte der Erfolg des Fiesta nicht, im Gegenteil, die vierte Generation wurde lanciert, rundlicher, aerodynamischer und mit ovalem Kühlergrill.
Auf dem Fiesta basierte auch das Coupé Puma, das 1997 auf den Markt kam, während Elton John “Candle in the Wind” sang.
2001 - Fünfte Generation
Auf der IAA in Frankfurt präsentierte Ford die fünfte Generation des Fiesta, die Jungen aber hörten Shakira und “Whenever, wherever”.
2008 - Sechste Generation
Die ursprünglichen Käufer der ersten Fiestas waren der modernen Musik schon lange entwachsen und hörten sich kaum Leona Lewis oder Kid Rock an, aber Ford präsentierte in Genf bereits die sechste Generation des Fiesta im Edge-Design.
Im gleichen Jahr kam auch der Fiesta ST heraus, der locker über 200 km/h lief.
Im ersten Quartal des Jahres 2010 wurde der Fiesta zum meistverkauften Auto in Europa. Lena Meyer-Landrut gewann im selben Jahr den Concours d’Eurovision mit dem Hit “Satellite”. Ford präsentierte in Paris den Ford Fiesta RS WRC.
Im Jahr darauf durfte Ford den 15-millionsten Fiesta feiern und auch den Sieg des Fiesta WRC bei der Schweden Rallye.
2016 - 40 Jahre Ford Fiesta
Während Alan Walker “Faded” sang, konnte Ford bereits auf 17,6 Millionen weltweit verkaufte Fiesta zurückschauen und den 40. Geburtstag des Erfolgsmodells feiern. Da waren die Hits der Siebziger- und Achtzigerjahre teilweise entweder zu Evergreens geworden oder in Vergessenheit geraten, der Fiesta aber blieb als Weltauto aktueller denn je. Die siebte Generation soll 2017 anlaufen und sie wird wohl weiterhin Fiesta heissen, während die Konkurrenten von Fiat, Opel oder Renault schon lange auf andere Namen hören als ihre Vorgänger der Siebzigerjahre.
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