Der etwas andere Volvo 123 GT – Optimierung à la Siebzigerjahre
Zusammenfassung
Schon vor vierzig Jahren stand Tuning hoch im Kurs, nur standen statt elektronischen Verfeinerungen und wattstarken Hifi-Anlagen klassische Motorverbesserungen und Zusatzinstrumente hoch auf der Prioritätenliste. Ein seltener Volvo 123 GT wurde damals mit fast allem ausgerüstet, was die Tuning-Kataloge zu bieten hatten. Jetzt wurde er erstmals nach mehreren Jahrzehnten wieder aus der Garage gerollt und entfaltet einen ganz besonderen Charme. Dieser Fahrzeugbericht erzählt kurz die Geschichte des Volvo Amazon und geht auf das Modell 123 GT und das portraitierte Exemplar im Detail ein, ergänzt um viele Archivbilder und Originalprospekte sowie die Handbuchergänzungen zum 123 GT.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- Amazon löst Buckel ab
- Stärker und sportlicher
- Noch schneller als 123 GT
- Für sicherheitsbewusste Genussfahrer
- Noch mehr Leistung
- Die Siebziger-Zubehörpalette
- Fast ein Scheuenfund
- Weitere Informationen
Geschätzte Lesedauer: 6min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
Volvo war bekannt für sportliche und gleichzeitig sichere sowie robuste Autos. Der Typ “Amazon” machte da keine Ausnahme. Zudem sah er schmuck aus und war besonders in der Variante “123 GT” mit schmucken Zutaten ausgerüstet. So überzeugte der Schwede auch einen Schweizer und seine Familie, in deren Dienst er viele Kilometer abspulte. Nach einigen Jahren wurde der Wagen an den Sohn weitergegeben, denn dieser hatte sich bis anhin ständig mit einem allzu unzuverlässigen Untersatz abgemüht. Da erschien der Volvo eine gute Alternative zu sein. Doch war dem neuen Besitzer der geschenkt erhaltene Volvo offensichtlich nicht individuell genug, denn in den Folgejahren baute er bis Ende der Siebzigerjahre fast alles erdenkliche Zubehör in den Wagen ein und er sorgte zudem für einen tüchtigen Leistungsschub.
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Es gab seit jeher auch Tuningkits von Volvo, für den B16 sowie für den B18/B20 Motor. Als 1963 die erste Tourenwageneuropameisterschaft ausgetragen wurde, lancierte Volvo sogar den 122SR. Ein für die geforderte Homologation von 1'000 Exemplaren gebautes Fahrzeug mit spezieller Ausstattung: B18B Motor mit serienmässig 118PS, Tourenzähler links am Armaturenbrett, OD-Getriebe und 4,56 oder 4,88er Achsübersetzung mit Diffsperre und Kunsstoffscheiben hinten. Homologationsgewicht 1013kg. Werkseitig betrug die Motorleistung für Buckel und Amazon damals 135PS, auch diese Motoren waren käuflich zu erwerben. Später stieg diese Leistung dank grösserer Einlassventile und eines Fächerkrümmers im B18 Motor auf 142PS, alles mit SUHS6 Vergasern. Für speziell ausgeschriebene Rallyes nach Gruppe 4 (z.B. RAC-Rallye) durften die Werksautos mit Webervergasern und weiteren Motor- und Gewichtsmodifikationen ausrücken, die den Volvos mit 168PS auf die Sprünge halfen. Dieser 122SR war eigentlich der Vorgänger des oben vorgestellten 123GT. Die Serie der B18/B20 Motoren war eine genial einfache und durchdachte Konstruktion die unglaubliche Leistungssprünge zuliess und nach wie vor zulässt! Es gab Ausführungen mit 16-Ventilköpfen von Axelsson in Schweden mit 238PS oder von Denzel in Wien mit 218PS. Es gab Turbomotoren mit 40er DellOrtovergasern mit über 280PS und es gibt einen auf der Basis des B20 Motors aufgebauten 2,5l Saugmotor mit Rollenstösseln und 265PS der bei Beschleunigungsrennen eingesetzt wird. Buckel und Amazon erfreuen sich heute im historischen Motorsport grosser Beliebtheit, weil sie schnell, pflegeleicht und robust sind.
Leo Möckl
Es ist doch sicher interessant für die Leser wenn du von Deinem PV 544 erzählst.
Gute Zeit, beste Grüsse Manfred
Du gehörst wohl der Avantgarde an, weil das Zwischengasteam Deinen Beitrag auf 11:08 Uhr datiert - bin gespannt, wann meine Antwort (gesendet um 8:06!) gezeitet wird!
Gerade lese ich, daß Dein Kommentar doch nicht so avantgardistisch ist, da er schon 2013 gesendet wurde.
Auf einer Rallye traf ich ein belgisches Team, das einen 133 GT genannt hatte.Auf meine Frage,ob es sich um einen Druckfehler handeln würde,erklärte man mir, daß nach dem Auslaufen der Produktion des 123 GT in Schweden in den Benelux Ländern noch große Nachfrage bestanden hätte. Volvo habe dann in einem belgischen Montagewerk noch weitere 123 GT hergestellt,allerdings unter der Bezeichnung 133 GT, wovon ich mich durch Blick in die Fahrzeugpapiere überzeugen konnte.
Ingo Buschmann





















































































































































































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