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Datsun 1600 Sports – Plan B

Erstellt am 6. März 2025

Leselänge 8min

Text:

Paul Krüger

Fotos:

Bruno von Rotz

Archiv

Bruno von Rotz

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Der Datsun Sports war 1963 der erste offene Seriensportwagen von Nissan – und 1970 auch der letzte

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Von wegen MGB: Die Linie wurde beim Debüt eher als italienisch wahrgenommen und mit dem Fiat 1500 Cabriolet verglichen

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Dieser Datsun 1600 Sports ist ein spätes Exemplar mit der 5 cm höheren Windschutzscheibe. Der Kühlergrill stammt von einem Zweilitermodell

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Weit ausgestellte Radläufe und riesige Lufthutze bemühen sich um ein aggressives Auftreten – vergebens. Der Datsun schaut einfach zu freundlich

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920 kg bringt ein Datsun 1600 Sports auf die Waage. Mit dem abgebildeten Fahrer in schwerer Lederjacke ist es genau eine Tonne

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Coda tronca: Das Heck wirkt wie schräg abgeschnitten und ist fast völlig plan

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Der Schwung der hinteren Kotflügel ist sehr dezent und verschwimmt aus manchen Blickwinkeln mit der Umgebung

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Falls wie hier die Hubraumangabe fehlt: Zweilitermodelle erkennt man von hinten am Chromrahmen um die Nummernschildmulde

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Fremdsprache und zurück: Das englische "Fairlady" schreibt sich auf Japanisch "フェアレデ" und spricht sich "Fearedi"

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Die Scheinwerfer sind in polierte Aluminiumblenden gebettet, die Lufthutze ist echt

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Ende 1964 wich der Schriftzug auf der Motorhaube sechs einzelnen Buchstaben

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Schwedische Details: Das Arrangement von Rückleuchten und Kotflügelkante erinnert kurioserweise an den Saab 95

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Ab März 1967 trugen japanische Modelle den geschwungenen Fairlady-Schriftzug statt Datsun-Emblem am Heck. Auf diesem ehemaligen US-Modell ist er nachgerüstet

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Die Rückleuchten sind eines der markantesten Details am SP 310. Ganz unten Schluss- und Bremslicht, darüber Blinker und ganz oben ein winziger Reflektor

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Serienmässig wie fast alles: der abschliessbare Tankdeckel

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Im Mai 1965 wichen die vollflächigen, gelochten Radblenden kleinen Kappen auf der Radnabe

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Die Auspufftüte ist nachträglich angeschweisst worden, steht dem Auto aber

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Ein Jahr zuvor schon geschwärzt und in den Instrumenten reduziert, brachte das Modelljahr 1968 ein gepolstertes Armaturenbrett mit nur noch drei Anzeigen

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Die Zahl der Instrumente verringerte sich im Laufe der Jahre von sieben über fünf auf drei. Das Lenkrad ist nachgerüstet

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Nur Geschwindigkeit und Drehzahl dürfen noch allein sein. Alle anderen Anzeigen sind in einem Instrument zusammengefasst

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Statt filigraner Kippschalter brachte das Modelljahr 1968 klobige Dreh- und Zugknöpfe

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Selbst die Heizungsregler waren ab 1968 versenkt

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Die letzte verbliebene harte Oberfläche: Zigarrenanzünder und Aschenbecher in Aluminium

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Würde nicht "Datsun" auf dem Ventildeckel stehen, könnte man den Motor auch für einen Engländer halten

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Der Lüfter ist thermostatisch gesteuert und läuft nur, wenn er muss

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Englischer Stil auch unter der Motorhaube. Die Hitachi-Vergaser nach SU-Lizenz tragen ihren Teil dazu bei

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Besser nicht gleichzeitig öffnen: Die Füllstutzen für Motoröl und Kühlwasser liegen sehr dicht beieinander

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Identitätskrise: Auf dem Ventildeckel steht die Handelsmarke, auf dem Öldeckel der Name des Konzerns

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Löblich: Das Typenschild gibt nicht nur die Motorleistung, sondern auch die Messmethode an

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Pfeilschnell: In seiner Preisklasse waren die Fahrleistungen unschlagbar

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Früher ebenbürtig, heute unterlegen: Nur in Kurven kann der Datsun 1600 Sports ansatzweise am 50 Jahre jüngeren und fast doppelt so starken Fiat 124 Spider dranbleiben

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So viel Grün hat er selten gesehen. Wie bei MG, Triumph und Austin-Healey gingen die meisten der knapp 49'000 in Hiratsuka gebauten Datsun SP 310 als linksgelenkte SPL 310 ins golden-trockene Kalifornien.

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Luck be a 'lady: Wer für englische Sechzigerjahre-Roadster schwärmt, hat auch am Datsun seine Freude – gerade weil er eben keine plumpe Kopie ist

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Typisch Starrachse: auf glattem Asphalt ist das Kurvenverhalten tadellos, auf welligen Oberflächen etwas sprunghaft

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Datsun Fairlady (1963) – "Miss Fairladys" sollten den Verkauf ankurbeln, dem Theaterstück entsprechend natürlich auch mit Blumen

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Datsun Fair Lady 1500 (1963) – Ganz zu Beginn schrieb sich der Roadster noch wie im Titel des Theaterstücks in zwei Worten

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Datsun Fairlady (1963) – bei Modellen mit 1,5-Liter-Motor reicht die seitliche Zierleiste vom Scheinwerfer bis zur Rückleuchte

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Datsun Sports 1500 (1965) - Übergangsmodell 1965: schon mit dem neuen Armaturenbrett, aber noch den kleinen 13-Zoll-Rädern mit vollflächigen Abdeckungen

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Datsun 1600 Sports (1966) – seit Mai 1965 mit dem 1,6-Liter-Motor des Nissan Silvia

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Datsun Fairlady (1966) – verbesserte Version mit 1,6-Liter-Motor und der internen Kennung SP 311

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Datsun 1600 Sports (1967) – neu ab März (Modelljahr 1967 1/2) mit fünffach gelagertem Motor

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Datsun Fairlady 2000 (1967) – die Zweiliter-Version unterscheidet sich äusserlich durch den Kühlergrill. Hier die nur von März bis September 1967 gebaute Version mit niedriger Windschutzscheibe

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Datsun 2000 Sports (1967) – das nagelneue Zweiliter-Modell auf der AutoRAI in Amsterdam

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Datsun 2000 Sports (1967) – Halbjahresmodell 1967 1/2 mit niedriger Windschutzscheibe und gegenläufigen Scheibenwischern

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Datsun 2000 Sports (1967) – Pressevorführung des Schweizer Importeurs auf dem Flugplatz Triengen am 7. September

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Datsun 2000 Sports (1967) – neben einem Datsun Sunny der ersten Generation (B10), der bei uns Datsun 1000 hiess

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Datsun 2000 Sports (1967) – Ganz ohne Fairlady geht's dann doch nicht: Topfblumen als etwas kümmerliche Dekoration beim Schweizer Importeur

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Datsun Fairlady 2000 (1968) – der Sicherheit zuliebe mit höherer Windschutzscheibe und Kopfstützen

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Datsun 2000 Sports (1967) – AR-Kurztest des schon nicht mehr ganz aktuellen Modells im Rahmen des Genfer Autosalons 1968

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Datsun 1600 Sports (1966) – das von August 1964 bis Februar 1967 verbaute, silberfarbene Armaturenbrett mit sieben Instrumenten

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Datsun 1600 Sports (1967) – Das schwarze Armaturenbrett mit fünf Instrumenten wurde nur ein halbes Jahr verwendet

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Datsun 2000 Sports (1968) – Nicht schön, aber sicher: gepolstertes Armaturenbrett und Lenkrad mit Pralltopf nach US-Vorschrift

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Datsun 2000 Sports (1967) – Vierzylinder mit obenliegender Nockenwelle, dessen Ventildeckel ein wenig nach Mercedes-Benz aussieht

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Datsun Fairlady 2000 Racing Special (1968) – Werksseitig wurden auch Umrüstsätze für den Motorsport angeboten – Tokyo Motor Show 1968

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Datsun 2000 Sports (1967) – Hannu Mikkola und Anssi Järvi bei der Rallye Monte-Carlo 1968

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Datsun Fairlady (1960) – dem Vorgänger sehr ähnlich, aber als SPL212 mit Stahlblech- statt Kunststoffkarosserie

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Datsun 1600 Sports (1968) – Spätes Exemplar mit der 5 cm höheren Windschutzscheibe. Der Kühlergrill stammt von einem Zweilitermodell

Datsun 1600 Sports (1968) – Weit ausgestellte Radläufe und riesige Lufthutze bemühen sich um ein aggressives Auftreten – vergebens. Der Datsun schaut einfach zu freundlich

Datsun 1600 Sports (1968) – 920 kg bringt er auf die Waage. Mit dem abgebildeten Fahrer in schwerer Lederjacke ist es genau eine Tonne

Datsun 1600 Sports (1968) – Coda tronca: Das Heck wirkt wie schräg abgeschnitten und ist fast völlig plan

Datsun 1600 Sports (1968) – Der Schwung der hinteren Kotflügel ist sehr dezent und verschwimmt aus manchen Blickwinkeln mit der Umgebung

Datsun 1600 Sports (1968) – Falls wie hier die Hubraumangabe fehlt: Zweilitermodelle erkennt man von hinten am Chromrahmen um die Nummernschildmulde

Zusammenfassung

Kann man wirklich von einer Kopie sprechen, wenn es das Original noch gar nicht gegeben hat? Und viel wichtiger noch: Wen interessiert's? Der Datsun SP 310 hat es nicht verdient, auf Äusserlichkeiten reduziert zu werden. Immerhin war er der erste erfolgreiche Seriensportwagen Japans – und nebenbei einfach ein sehr gutes Auto. Wir sind für diesen Artikel ein Exemplar von 1968 gefahren und können nun beurteilen, ob die Plagiatsvorwürfe berechtigt sind.

Dieser Artikel enthält folgende Kapitel

Ladylike
Stetige Verbesserung
Mehr Leistung, mehr Sicherheit
Drehzahl statt Drehmoment

Geschätzte Lesedauer: 8min

Leseprobe (Beginn des Artikels)

Natürlich könnten wir jetzt einfach einen MGB zum Vergleich heranziehen und humorlos auflisten, in welchen Punkten ihm der Datsun gleicht. Wäre allerdings arg einfallslos – und obendrein nicht gerechtfertigt. Denn der Japaner ist fast ein Jahr älter als der Engländer, dem er angeblich nachempfunden sein soll. Als der geradlinig-kantige Datsun Fair Lady im Oktober 1961 auf der Tokyo Motor Show erstmals gezeigt wurde, entstanden in Abingdon und Coventry noch rundliche Fünfzigerjahremodelle. Selbst der TR4, mit dem Triumph als erste der drei grossen englischen Roadstermarken die Moderne einläutete, war zu diesem Zeitpunkt erst drei Monate alt. Folglich schrieb beim Anblick des ersten (ernstzunehmenden) fernöstlichen Beitrags zum grossen Roadster-Sturm auf Kalifornien niemand etwas von einer Kopie nach englischem Vorbild.

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Bilder zu diesem Artikel

Quelle:

von He****

31.03.2025 (20:32)

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Britischer Fahrspass in Kombination mit japanischer Zuverlässigkeit. Dem Grunde nach eine gute Paarung. Wäre ich nicht zufrieden mit meinem AH3000, so wäre der Fairlady eine Überlegung wert.

von kl******

10.03.2025 (06:21)

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