Sie haben noch nie von Lucien Rosengart (1881 bis 1976) gehört? So geht es den meisten. Selbst in Frankreich, wo Rosengart - als Kommandeur der Ehrenlegion ein hoch dekorierter Mann - einst bis zu 4500 Menschen beschäftigte, ist er heute nahezu unbekannt. Wer also war Rosengart?
Dass diese beeindruckende Persönlichkeit nicht schon längst vergessen ist, ist weitgehend das Verdienst eines Sammlers und dessen Lebenswerks. Folglich sind hier gleich zwei Geschichten zu erzählen: die eines genialen Erfinders und Industriellen und die eines engagierten Sammlers und Bewahrers.
Schicksal: Von der Idee zum Museum
Beginnen wir mit der jüngeren Story. Oder besser: Mit einer originellen Idee. Anno 1980 beschließt der Rheinländer Karl-Heinz Bonk (Jahrgang 1939), ein Auto zu erwerben, welches so alt ist wie er selbst. Schon damals besitzt er einige klassische Autos, etwa einen Citroën 11 CV Traction Avant, auch "Gangsterlimousine" genannt.
Zufällig findet er ein kleines Auto des gesuchten Baujahrs und erwirbt es. Es ist ein Rosengart. Auch ihm war dieses Fabrikat bis dato nicht geläufig. Aber war das wirklich nur ein Zufall oder schicksalhafte Fügung? Denn nachdem er das Auto mit Hilfe seines Freundes Manfred Petak restauriert hat, kommt er von dem Thema Rosengart nicht mehr los. Heute besitzt er 32 Autos dieser Marke, hat in 41 Jahren alles über Rosengart zusammengetragen. Seit nunmehr 26 Jahren betreibt er mit seiner verständnisvollen Frau Erika in Bedburg-Rath das private Rosengart-Museum. Es ist das einzige weltweit.
30 restaurierte und fahrbereite Exemplare stehen dort und zu jedem Auto kann der Museumschef eine Geschichte erzählen. Etwa zu dem Kleinlaster LR 44 "Plattformer" (LR steht übrigens für Lucien Rosengart) von 1931, der in einem belgischen Stall vor sich hin gammelte. Heute ist das Auto toprestauriert und nebst dazugehöriger Dokumentation im Museum zu sehen.
Gegenüber steht ein zierlicher Rennwagen, ein LR 4 Spezial. "Mit dem habe ich am historischen Klausenrennen teilgenommen" bemerkt Bonk eher bescheiden. Und dann weist er auf die elegante schwarze Limousine des Typs LR 505 Supertraction Aérodynamique von 1934 mit einer markant geschwungenen Hecklinie. "Den Typ gibt es weltweit nur noch ein Mal und man kann ihn für Hochzeiten mieten". Es ist übrigens das einzige Auto, welches er nach schlechten Erfahrungen in fremde Hände gibt.
Schöne Details
Der Besucher sollte sich unbedingt Zeit für die Details des Museums nehmen. Zu entdecken sind etwa zeitgenössische Emailschilder und überall Spielzeug in jeglicher Form. Auch bei den ausgestellten Autos lohnt sich das genaue Hinsehen.
"Rosengart war der erste Autoproduzent, der an die Frauen gedacht hat", vermutet Museumschef Bonk. So gab es in den Autos einen Platz für Schminkutensilien, ebenso findet man praktische Ablagenetze über der Frontscheibe oder ein Handschuhfach - das war damals keineswegs Standard.
Auch die Freunde von Art Déco-Automobilen kommen auf ihre Kosten, auch wenn ein Rosengart der Enddreißiger nicht so opulent wirkt wie seine Zeitgenossen Panhard Dynamic oder Delahaye 135 Roadster. Aber: Scheinwerfer, Türgriffe und Scharniere, die geschwungenen Kotflügel und Stoßstangen, schweifartige Chromleisten und nicht zuletzt die Armaturen – alle atmen sie den Geist jener Zeit.
Und auch das Firmenlogo von Rosengart ist an Stellen zu finden, an denen man es nicht vermutet. Schließlich gibt es noch ein springendes Pferd als Kühlerfigur zu entdecken. Es ist älter als das berühmte, sich aufbäumende "cavallino rampante" aus Italien und existiert überhaupt weltweit nur noch zweimal.
Einzigartiges Archivmaterial
Wenden wir uns weiteren Raritäten des Museums zu: Da gibt es Patenturkunden und Originalschriftstücke zuhauf, ja sogar die handschriftlich verfassten (!) Bücher über die Auslieferung aller seit 1928 produzierter Rosengart- Automobile mit 4 Zylindern, die sog. "Chassis-Bücher", werden dort sicher verwahrt.
"Ich bin fasziniert vom Lebenswerk des Lucien Rosengart" gibt der Museumschef zu. Und gesteht, wohl auch ein wenig besessen zu sein, denn er fügt an: "Ich bin immer viel unterwegs und lege so 50’000 bis 60’000 km im Jahr zurück".
Allein sechs Mal ist er nach Paris gefahren, bis er endlich das Grab von Rosengart auf dem Friedhof Montrouge gefunden hatte, um dort eine Gedenktafel anzubringen. Seit Jahrzehnten knüpft er unermüdlich Kontakte, befragt Zeitzeugen, erwirbt und tauscht Fahrzeuge sowie rare Ersatzteile und was ihm sonst noch erhaltenswert erscheint. Dabei verfolgt Bonk seine Ziele hartnäckig, oft führt er seine Verhandlungen nur mit Gesten. Doch was er letztlich zusammengetragen hat, lässt Rosengart als genialen und vor allem vielseitigen Menschen erscheinen. Und damit kommen wir zur zweiten Geschichte.
Lucien Rosengart, ein umtriebiges Genie
Lucien Rosengart wird 1881 als Sohn eines Herstellers feinmechanischer Geräte geboren. Er besucht nur sechs Jahre die Schule und arbeitet sodann im väterlichen Betrieb. Schon 1903 gründete er seine eigene Firma und produziert Schrauben, Muttern und Schmiernippel für die Industrie. Und er erfindet die rostfreie Schraube. Die ist zwar für die Pariser Metro unverzichtbar, bringt ihm aber nur Spott ein.
Er entwickelt eine Handtaschenlampe ("Dynapoche"), die ganz ohne Batterie auskommt und beliefert die französische Autoindustrie. Im ersten Weltkrieg entwickelt er spezielle Granatzünder: Statt zuvor nur eines Teils fertigt er vier und beschleunigt dadurch den Produktionsprozess enorm.
Im Jahre 1918 ist er Großindustrieller und beschäftigt 4500 Mitarbeiter. Und er ist sozial engagiert: ein Teil seiner Belegschaft sind Behinderte, für die er spezielles Werkzeug bereitstellt. Das ist damals nicht selbstverständlich.
Ein Jahr später wird er von André Citroën darum gebeten, dessen angeschlagenes Automobilwerk zu retten – heute würde man Rosengart als Unternehmensberater bezeichnen. Mit weitreichenden Vollmachten ausgestattet, gelingt ihm einiges: Er schafft es, binnen einer Nacht die benötigten 20 Millionen Francs aufzutreiben. Ferner ist er an der Entwicklung des Citroën 5 CV Trèfle beteiligt, den Opel mit seinem Typ 4 PS ("Laubfrosch") – verhalten formuliert - stark nachempfindet – jedoch nicht gelb, sondern grün lackiert. Die Redewendung "dasselbe in Grün" soll einem Deutungsversuch zufolge darauf zurückgehen. Während seiner Zeit bei Citroën startet Rosengart zudem publicity-wirksame Aktionen. So durchquert er zur Jahreswende 1922/23 mit 5 Kettenfahrzeugen die Sahara von Algier nach Timbuktu.
Zugleich ist er weiterhin als Automobilzulieferer tätig. "Es gibt kein französisches Fahrzeug, in dem nicht Produkte meines Hauses eingebaut sind”, soll er damals angemerkt haben.
Zeitgleich erfindet er einen Plattenspielerantrieb. Die dazugehörige Patenturkunde von 1923 nennt das im holprigen Amtsdeutsch einen "elektromotorischen Reibantrieb für Sprechmaschinen"!
Auch entwickelt er das Tischfussballspiel, was allerdings nicht ganz unumstritten ist.
Von 1923 bis 1927 wird er für die Automobilfirma Peugeot tätig, um diese ebenfalls zu retten. Denn auch Peugeot – in mehrere Standorte zersplittert – bedurfte dringend einer Sanierung. Doch dieser Job ist etwas heikel, da Rosengart dadurch zugleich in Kollision mit der zuvor geretteten Firma Citroën gerät. Schon neben seiner Tätigkeit bei jener Firma entwickelt er übrigens den "Moteurcycle", einen Hilfsmotor für Fahrräder. Zur Erinnerung: Jahrzehnte später kommt ähnliches als Velosolex aus Frankreich zu uns. Parallel entwickelt er auch noch einen 2- Zylinder-Zweitakt-Motor als Außenborder für Motorboote.
Rosengart als Automobilproduzent (1928 bis 1955)
Rosengart beginnt 1928 mit der Produktion eigener Automobile. Nach gründlicher Marktanalyse definiert er drei Kriterien für seine Autos: Wirtschaftlich, wartungsarm und vor allem erschwinglich sollen sie sein. Folglich produziert er einfache Kleinwagen, die man sogar auf Raten erwerben kann. Zunächst fertigt er den britischen Austin Seven in Lizenz. Das machen zu dieser Zeit auch andere, in Deutschland etwa die später von BMW übernommene Firma Dixi. So entstehen ca. 107 Wagen unter der Bezeichnung LR 1. Die ersten 100 Motoren bezieht Rosengart von Austin, danach baut er sie in Eigenregie und wird sie über die Jahre weiterentwickeln.
Schon ein Jahr später stellt er eigene Karosserievarianten vor. Das in ca. 6853 Exemplaren und sieben Karosserieformen gefertigte Auto nennt sich nun LR 2. Bestückt ist es mit einem 4-Zylinder-Viertakt-Motor mit 747 ccm, der 13, später 15 PS leistet. Es verbraucht nur ca. 6 Liter Kraftstoff auf 100 km. Ausweislich des im Museum befindlichen Produktionsregisters sind übrigens mehrere Exemplare an BMW ausgeliefert worden.
Eine Anekdote soll nicht unerwähnt bleiben, da sie zu einer automobilen Neukonstruktion führt: 1929 trifft Rosengart vor dem Restaurant "Maxim´s" in Paris eine schöne Frau, die einem großen Packard entsteigt. Weshalb sie denn solch einen Lastwagen fahre, will Lucien wissen. Diese fragt den in seinem kleinen Auto sitzenden Rosengart, weshalb er denn Autos für Kinder herstelle und auch noch damit spiele.
Daraufhin entwickelt der Industrielle ein gefälliges Modell mit sechs Zylindern und führt es nur sechs Monate später der besagten Dame vor. Jahre später wird sie übrigens seine dritte Ehefrau werden. Automobilhistorisch interessant ist, dass der Motor des erwähnten Autos - es ist der Typ LR 62, später gebaut von 1934 bis 1935 - dadurch entsteht, dass Rosengart den Austin 4-Zylinder einfach um 2 weitere Zylinder verlängert und die Kurbelwelle anpasst. So hat der kleine Sechszylinder den rekordverdächtigen Hubraum von nur 1097 ccm!
Ab den Dreissigerjahren sind Rosengart-Autos dann an Langstreckenfahrten beteiligt, um die Haltbarkeit der Wagen zu beweisen. Im Jahr 1930 unternimmt der Privatfahrer Francois Lecot – ohne Unterstützung Rosengarts – eine Rekordfahrt von über 100.000 km, indem er an 111 aufeinanderfolgenden Tagen die Strecke Lyon-Bourg-Dijon problemlos zurücklegt. Da diese Leistung aber angezweifelt wird, wird sie zwei Jahre später wiederholt – dieses Mal unter Aufsicht eines französischen Automobilclubs.
1932 besucht Rosengart die Firma Adler, die zu dieser Zeit der drittgrößte PKW-Produzent Deutschlands ist und erwirbt die Lizenz zum Nachbau zweier Modelle. Der auf dem Adler Trumpf basierende und von 1934 bis 1936 gebaute LR 505 Supertraction ist ein sehr modernes Auto und schon mit einer elektrischen 12 V-Anlage ausgerüstet. Man entsinne sich: das ist noch bis in die 1960er Jahre keine Selbstverständlichkeit!
Zugleich ist Rosengart der Erste, der – noch vor dem Citroën Traction Avant(!) – ein Serienauto mit Frontantrieb auf den französischen Markt bringt. Von 1935 bis 1948 baut er den erfolgreichen Typ LR 4 N2 in vielen Varianten. Insgesamt entstehen von diesem Modell ca. 22’636 Exemplare. Ab 1937/38 erhält es eine charakteristische, gewölbte "Fechtmaske" als Kühlerverkleidung. Ab 1939 wird ein neues Modell produziert: der LR 539 Supertraction. Dies ist ein großes Auto mit der Antriebstechnik und dem Motor des Citroën 11 CV; die Karosserie wurde von einem Designer der Firma Rosengart namens Robin gestaltet. Besonders das Cabriolet ist sehr ansprechend ausgefallen.
Während des Krieges bzw. des Vichy-Regimes in Frankreich kommt die Autoproduktion zum Erliegen. Rosengart muss wegen seiner jüdischen Abstammung in Südfrankreich untertauchen. Seiner späteren Frau gelingt es, ihn als ihren Onkel auszugeben und auf einem zuvor erworbenen Gut zu verstecken. Er ist also nicht in die USA emigriert, wie manchmal behauptet wird.
Neustart und Rückzug
Nach dem Krieg fungiert Rosengart für kurze Zeit als Bürgermeister des kleinen südfranzösischen Ortes, in dem er sich versteckt hatte. Um Wirtschaftskontakte zu knüpfen, unternimmt er eine Reise in die USA. Als er nach Paris zurückkehrt, findet er seine Fabrik desolat vor. Über die mit seiner Beteiligung schon vor dem Zweiten Weltkrieg initiierte Firma SIOP lanciert er noch die Modelle Ariette und Sagaie, weshalb mitunter "Rosengart SIOP" als Herstellerbezeichnung zu finden ist.
Weniger bekannt ist, dass die Karosserie der Ariette vom späteren Designpapst Luigi Colani entworfen worden ist. Dieses im Pontonstil modern karossierte Auto ähnelt im Profil ein wenig dem Gutbrod Superior oder zeitgenössischen Modellen der Borgward-Gruppe. Doch der Ariette ist kein großer Erfolg beschieden. Sie besitzt letztlich den bewährten, doch nunmehr antiquierten Motor des Austin Seven mit 17 PS und ist damit insbesondere dem Renault 4 CV ("Cremeschnittchen") unterlegen. Der ebenfalls wenig erfolgreiche Sagaie besitzt einen 2 Zylinder-Boxermotor von Panhard mit 38 PS und eine Kunststoffkarosserie.
Weitgehend auf der Basis der Vorkriegswagen werden zwar noch einige Prototypen vorgestellt (darunter sogar ein Achtzylinder mit Mercury-Motor, der "Super Trahuit"), doch 1955 ist endgültig Schluss. Die Fabrikgebäude werden für den Bau der neuen Stadtautobahn um Paris abgerissen. Lucien Rosengart hatte sich da bereits nach und nach aus der Automobilproduktion zurückgezogen, um einen weiteren Lebensabschnitt zu beginnen. Er ist zu diesem Zeitpunkt über 70 Jahre alt und hat nach Schätzungen von Karl-Heinz Bonk etwa 100’000 Autos hergestellt. Rosengart lebt fortan in der Schweiz und Südfrankreich, wo er Immobilien besitzt und widmet sich der naiven Malerei. Seine teils großformatigen – teilweise auf Schrankwände gemalten – Bilder werden mehrfach ausgestellt. Nicht wenige sind im Rosengart-Museum zu sehen. "Ich hoffe, noch weitere Bilder erwerben zu können" sagt Karl-Heinz Bonk.
Neben seinem künstlerischen Schaffen meldet Rosengart aber auch weiterhin Patente an. Zeitlebens sind dies 132 Stück. Selbst sein Tod, der ihn im hohen Alter von 96 Jahren ereilt, ist noch ein wenig spektakulär. Er stirbt nicht etwa an Altersschwäche, sondern an einer Salmonellenvergiftung durch verdorbenes Speiseeis.
Was bleibt…
Zeit für ein Fazit: Ohne Zweifel war Lucien Rosengart sehr vielseitig und erfinderisch. Und ohne ihn – etwas Spekulation sei erlaubt – gäbe es vielleicht Citroën und Peugeot schon lange nicht mehr. Doch das ist ja nur ein Teil seiner Vita.
Worin liegt nun seine Bedeutung als Automobilhersteller? Sicher nicht im Glamourösen. Seine Autos waren nie so spektakulär wie die anderer französischer Hersteller. Rosengart-Automobile haben nie in der Liga von Talbot- Lago, Delage, Delahaye etc. gespielt und wurden auch nicht von namhaften Karossiers eingekleidet. Sie waren keine Supersportwagen und auch keine Prestigeobjekte für die oberen Zehntausend. Vermutlich deshalb spielen sie bei heutigen Schönheitswettbewerben klassischer Automobile auch keine erhebliche Rolle. Vielmehr baute Rosengart preisgünstige Kleinwagen, deren Motoren letztlich alle auf dem 4- Zylinder des Austin Seven basierten. Sein erklärtes Ziel, Wagen für breite Bevölkerungsschichten zu bauen, hatte er somit bereits in den 1930er Jahren erreicht.
Weniger Erfolg hatte er mit seinen größeren Wagen, obwohl diese Autos fortschrittlich waren. Ob es daran lag, dass diese auf Fremdentwicklungen (LR 505) bzw. fremder Technik (LR 539) basierten? Auch die Stückzahlen seiner Nachkriegsmodelle sind bescheiden. Für seine größeren Autos gab es offenbar keinen Markt mehr. Da reichte es nicht mehr, dass insbesondere das große LR 539 Supertraction Cabriolet optisch sehr ansprechend, ja sogar opulent ausgefallen war. Aber auch jene französischen Autofirmen, die einst die "Grand Routières" hergestellt hatten, mussten in der Nachkriegszeit einer nach dem anderen aufgeben. Vielleicht schon deshalb, weil es die frühere wohlhabende Klientel kaum noch gab.
Aber warum konnte Rosengart mit seinen kleinen Nachkriegsfahrzeugen nicht mehr an die früheren Erfolge anknüpfen? Der Bedarf nach einfachen Kleinwagen war ja in den ersten Jahren nach dem Krieg vorhanden. Sicher hatte er in diesem Segment mit Renault und Citroën in Frankreich starke Gegner und vielleicht wäre auch ein modernerer Motor hilfreich gewesen. Dennoch ist Rosengart als Automobilproduzent nicht gescheitert, er hatte sich nur nach und nach aus dem Geschäft zurückgezogen.
Der Experte Bonk berichtet, dass Rosengart einem Konsortium, welches das Werk in Paris retten wollte, sogar selbst davon abgeraten hat. Vermutlich hatte er einfach nur das Interesse an der Automobilproduktion verloren und wollte sich anderen Dingen zuwenden. Somit liegt seine Bedeutung als Automobilhersteller letztlich darin, dass er in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg erschwingliche Autos für breite Bevölkerungsschichten produziert hat.
Nimmt man seine vielfältigen sonstigen Aktivitäten hinzu, ist aber kaum zu erklären, weshalb er heute fast vergessen ist. Karl-Heinz Bonk, dem an dieser Stelle für seine wertvollen Informationen und Nachweise gedankt sei, will dem jedenfalls mit seinem Museum entgegenwirken. "Vielleicht wird auch Borgward eines Tages vergessen sein" sagt er am Ende meines Besuchs etwas melancholisch. Aber man kann sich ja nicht um alles kümmern…
Zusätzliche Angaben
Zu finden ist das Rosengart-Museum passend am Lucien-Rosengart-Weg 1 in D-50181 Bedburg-Rath. Es ist jeweils vom 1. März bis 30. November jeweils an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen geöffnet. Weitere Informationen gibt es auf der Museums-Website .
Rosengart-Interessierte seien auch auf das Buch von Josef Krings und Karl-Heinz Bonk zum Rosengart-Museum verwiesen, das auf 180 Seiten Auskunft über das Leben und Werk Rosengarts Auskunft gibt un im Museum für EUR 23.80 erhältlich ist.
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