Dorotheum setzte die erfolgreiche Tradition, anlässlich der Oldtimermesse Classic Expo Salzburg Klassiker zu versteigern, am 16. Oktober 2021 mit 76 angebotenen Fahrzeugen fort.
Und das Ergebnis zeigte, dass Bieter gerade an einer Oldtimermesse gerne zupacken, auch wenn ein signifikanter Anteil der Fahrzeuge von Online-Bietern ersteigert wurden.
34 Marken vertreten
Die Marken Mercedes-Benz (10 Autos), Porsche (9) und Volkswagen (8) stellten fast 36 % der Fahrzeuge, der Rest verteilte sich auf weitere 31 Hersteller, von denen einige wie Datsun, DeSoto, Mitsubishi oder Puch gerade einmal mit einem Automobil vertreten waren.
Der Altersdurchschnitt der Fahrzeuge, unter denen es auch zwei Traktoren und zwei Rennwagen hatte, lag bei rund 50 Jahren.
Sehr gutes Gesamtergebnis
29 Prozent der Fahrzeuge war “ohne Mindestpreis” angeboten worden, doch dies wäre vermutlich gar nicht nötig gewesen. Immerhin gingen die Bieter im Schnitt bis 91 Prozent des mittleren Schätzwerts. Der Gesamtumsatz pendelte sich bei EUR 3,67 Millionen ein, knapp unterhalt des geschätzten Gesamtwerts von EUR 3,8 Millionen. 95 Prozent der Fahrzeuge konnten verkauft werden, nur gerade vier Autos der mittleren Preisklasse blieben stehen.
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Lamborghini Countach heiss begehrt
Der Höhepunkt der Versteigerung war der am Ende der Versteigerung aufgerufene Lamborghin Countach LP 400 S von 1979, der im Vorfeld auf EUR 300’000 bis 400’000 geschätzt worden war.
Zunächst sah es nicht gut aus, aber schliesslich lautete das Höchstgebot EUR 400’000, womit der Supersportwagen für EUR 460’000 (CHF 492’200) einen neuen Besitzer fand.
Etwas weniger gut schlugen sich zwei Frontmotor-Lamborghini-Sportwagen. Während der Espada 400 GT von 1971 immerhin noch für EUR 81’650 (CHF 87’366) verkauft werden konnte, blieb der Jarama 400 GT von 1971 bei EUR 78’000 (deutlich unter dem Schätzwert von EUR 90’000 bis 140’000) stehen.
Steyr beliebt
Gestartet wurde die Versteigerung knapp nach 16:00 Uhr mit einem Steyr-Fiat 1100 M von 1957. Und dieser muss es den Messebesuchern offensichtlich angetan haben, denn sie liessen sich vom moderaten Estimate (EUR 8000 bis 12’000) nicht beeindrucken.
Erst bei EUR 18’500 fiel der Hammer, womit der hellblaue Viertürer auf einen Verkaufspreis von EUR 21’275 (CHF 22’764) kam.
Steyr ist aber in Österreich sowieso beliebt, dies zeigte dann auch das 30 E Standard-Kabriolet aus dem Jahr 1932. Die Gebote stiegen über EUR 100’000 und endeten erst bei EUR 115’000, deutlich über dem Estimate von EUR 70’000 bis 90’000. EUR 132’250 (CHF 141’508) liess sich der neue Besitzer das Cabriolet kosten.
Ford Capri schlägt Opel GT
Der Opel GT und der Ford Capri waren einst Konkurrenten. In Salzburg waren ein GT 1900 A-L von 1973 (EUR 16’000 bis 20’000) und ein Ford Capri S von 1982 (EUR 14’000 bis 20’000) zu haben.
Während der Opel für EUR 17’250 (CHF 18’485) leicht unter den Erwartungen in eine neue Garage fand, waren die Enthusiasten bereit, für den Capri S der dritten Serie EUR 29’325 (CHF 31’378) zu bezahlen und dies, obwohl der Schätzwert noch unter jenem des Opels lag.
Als original, unrestauriert und “immer noch prospekt-tauglich” war der Capri aber sicherlich auch eine besondere Trouvaille.
Ein Restaurierungsprojekt für den nächsten Winter
Heiss umkämpft war auch ein BMW 502 3,2 Liter Super von 1960, der als Makel keinen lauffähigen Motor vorweisen konnte und seit Jahren gelagert wurde.
Das “Winterprojekt” stiess aber auf erhebliches Interesse, weshalb die Limousine schliesslich für EUR 28’750 (CHF 30’763) deutlich über den Erwartungen den Besitzer wechselte.
Wertvoller Meistermacher
An Kaimann führte in den Siebzigerjahren fast kein Weg vorbei, wenn man in der Formel V vorne mitfahren wollte. So setzten sich viele aufstrebende Piloten, von denen später einige ganz gross herauskommen sollten, hinter das Lenkrad des österreichischen Monopostos, u.a. Niki Lauda, Helmut Marko, Helmut Koinigg, Jo Gartner, Harald Ertl, Jochen Mass oder Keke Rosberg.
Auch der österreichische Meister Walter Raus fuhr einen Kaimann und dieser wurde nun für EUR 22’000 bis 30’000 angeboten. Mit einem Höchstgebot von EUR 24’000 landete der Formelwagen im Estimate-Range und wurde für EUR 27’600 (CHF 29’532) verkauft.
Wer auf rennsportliche Akustik und mordsmässige Fahrleistungen scharf war, dem bot Dorotheum mit dem Pontiac Grand Prix von 1997 ein Nascar-Einsatzfahrzeug an. Das Interesse war allerdings eher bescheiden, für nur gerade EUR 16’100 (CHF 17’227) wechselte der sicherlich brachial tönende Tourenwagen den Besitzer.
Gemischte Ergebnisse für Superklassiker
Während ein Jaguar XK 140 SE DHC von 1956 mit EUR 155’250 (CHF 166’118) deutlich über dem Schätzwert vermittelt werden konnte, erzielten andere Superklassiker Preise, die doch eher unter den Erwartungen lagen.
So ging ein Alfa Romeo 1900 C Super Sprint von 1956 für EUR 143’750 (CHF 153’813) an einen neuen Besitzer, während ein Porsche 356 1500 Super von 1954 für EUR 120’000 (CHF 128’400) im Nachverkauf zu einem neuen Enthusiasten fand.
Auch der Jaguar E-Type 3.8 Litre OTS von 1961 erzielte mit EUR 105’800 (CHF 113’206) eher einen niedrigeren Preis als erwartet.
Für einen Alfa Romeo 2600 Spider Touring von 1962 wurden EUR 75’900 (CHF 81’213) bezahlt, für einen Montreal von 1974 gar nur EUR 50’600 (EUR 54’142).
Und für EUR 46’000 (CHF 49’220) erhielt man bereits einen Maserati Indy 4700 von 1972.
Solide Käfer
Auch in Österreich war der VW Käfer über Jahrzehnten populär. Vier der beliebten Volkswagen kamen in Salzburg unter den Hammer. Sie schlugen sich im Rahmen des Erwarteten, aber nur gerade das 1303 Cabriolet von 1975 konnte den Estimate hinter sich lassen.
Für einen hübschen VW 1200 von 1963 mit Rolldach wurden EUR 21’275 (CHF 22’764) bezahlt, während der Jubiläumskäfer 50 Jahre von 1985 für EUR 19’550 (CHF 20’919) an einen neuen Besitzer ging.
Einstige Rivalen auf Augenhöhe
Einst waren sie Wettbewerber im Markt, am 16. Oktober 2021 traten sie gemeinsam in Salzburg vor dem Bieterpublikum gegeneinander an. Und sie erzielten exakt dieselben Ergebnisse.
Für den Mercedes-Benz 560 SEC aus dem Jahr 1989 wurden EUR 20’700 (CHF 22’149) bezahlt, für den BMW 850i von 1992 denselben Betrag.
Unorthodoxe Farbe zog
Während der Ferrari 308 GTS üblicherweise in Rot beliebt ist, wurde der Audi quattro gerne in Silbermetallic gekauft. Aber “Argento” steht auch dem Ferrari gut und beim angebotenen 308 GTS von 1979 handelte es sich um ein unrestauriertes und nur 58’000 km gelaufenes Exemplar mit währschafter Vergaserbestückung, wie es sich echte Enthusiasten wünschen.
So kletterte der Verkaufspreis denn auch auf EUR 96’600 (CHF 103’362), was sicherlich eine aktuell überdurchschnittliche Notierung für den Magnum-Ferrari darstellte.
Beim silbergrauen Audi quattro von 1981 waren die Bieter weniger spendabel, aber EUR 48’300 (CHF 51’681) reichten doch für einen Verkauf, wenn auch deutlich unter dem Estimate.
Alte Amerikaner schlugen sich erfolgreich
Das älteste Auto der Versteigerung stammte aus den USA, es handelte sich um einen Oldsmobile F-29 als Coupe Deluxe von 1929.
Mit EUR 17’250 (CHF 18’458) schlug er sich leidlich, was auch zum DeSoto Six Series K von 1930 und zum Chevrolet Confederate Serie BA Sport Roadster von 1932 gesagt werden kann. Die Höchstgebote lagen zwischen 81 und 95 Prozent des mittleren Schätzwerts.
Ähnlich konnte sich der Citroën C4F von 1929 in Szene setzen, der für EUR 17’250 (CHF 18’458) in eine neue Garage fand.
Brot-und-Butter-Autos teilweise unter den Erwartungen
Wie meist bot Dorotheum ein breites Spektrum von Autos an. Dazu gehörten natürlich auch die “Brot-und-Butter-Autos” vergangener Jahrzehnte. Diese konnten zwar die Schätzwerte nicht immer ganz erreichen, erzielten aber akzeptable Angebote.
Für einen Fiat 1100 R von 1968 wurden EUR 4830 (CHF 5168) bezahlt, für einen Datsun Sunny 140Y als Coupé von 1980 EUR 6440 (CHF 6891).
Beim Volvo-Triplett, bestehend aus PV544, 123 GT und 144 S, wurde jeweils bei 71 bis 88 Prozent des mittleren Schätzwerts zugeschlagen.
Deutlich mehr Liebe war im Spiel, als für einen Puch 500 D / 650 TR II von 1966 EUR 35’650 (CHF 38’146) bezahlt wurden.
Insgesamt war die Versteigerung für Dorotheum sehr erfolgreich und die Leute um Magister Humer dürften mehr als zufrieden heimgegangen sein.
Angebotene und verkaufte Fahrzeuge
Die folgende Tabelle listet alle angebotenen und verkauften Fahrzeuge mit Schätzpreisen, Höchstgeboten und Verkaufspreisen. Die Preis-Umrechnung erfolgte zum am Auktionstag gültigen Tageskurs. Alle Angaben ohne Gewähr.
Lot | Fahrzeug | Jahr | EUR Est von | EUR Est bis | EUR HG | EUR VP | CHF VP | % Est | S |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Steyr Fiat 1100 M | 1957 | 8000 | 12'000 | 18'500 | 21'275 | 22'764 | +112.75%
|
V |
2 | Steyr Diesel-Universalschlepper Type 180 | 1949 | 5000 | 9000 | 9000 | 10'350 | 11'074 | +47.86%
|
V |
3 | Mini 1000HL | 1982 | 8000 | 12'000 | 9200 | 10'580 | 11'320 | +5.8%
|
V |
4 | Volkswagen 1300 | 1971 | 14'000 | 20'000 | 14'000 | 16'100 | 17'227 | -5.29%
|
V |
5 | Volkswagen T1 "De Luxe" Bus | 1959 | 38'000 | 50'000 | 46'000 | 52'900 | 56'603 | +20.23%
|
V |
6 | Porsche AP22a | 1958 | 14'000 | 20'000 | 14'500 | 16'675 | 17'842 | -1.91%
|
V |
7 | Datsun Sunny Coupe 140Y | 1980 | 7000 | 10'000 | 5600 | 6440 | 6890 | -24.24%
|
V |
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