Es handelte sich bereits um die dritte Versteigerung des noch jungen Auktionshauses Broad Arrow. Angeboten im “The Palm Beach Convention Center” in West Palm Beach (Florida) wurden am 18. und 19. November 2022 172 Automobile und neun Motorräder sowie ein Anhänger. Die Fahrzeuge waren im Vorfeld auf knapp über USD 24 Millionen geschätzt worden. Etwa ein Viertel der Lots wurde ohne Mindestpreis angeboten.
Vergleichsweise junges Angebot
Mit einem Durchschnittsalter von 44 Jahren waren die Fahrzeuge relativ jung. Gerade einmal vier Vorkriegsfahrzeuge waren im Angebot, bei allen handelte es sich um amerikanische Fabrikate.
42 Fahrzeuge aber stammten bereits aus dem neuen Jahrtausend.
Klassisches Format
Die zweitägige Publikumsveranstaltung erinnerte ein bisschen an Mecum-Versteigerungen. Die Autos wurden vorgefahren und dann kurz vorgestellt. Die beiden Auktionatoren, die abwechselnd tätig waren, begannen mit einem Grundgebot, senkten dieses aber, bis ein Bieter anbiss. Danach wurden die Zahlen im üblichen Auktions-Singsang erhöht, bis keine weiteren Gebote mehr eintrafen. Rund 2,5 bis 3 Stunden dauerten die beiden Durchgänge.
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Mercedes, Porsche
Mässige Bieter-Begeisterung
Im Schnitt wurden 76 % des mittleren Schätzwerts geboten. Das ist zwar nicht schlecht, aber es reichte eben auch für viele Lots nicht für einen Zuschlag. Faktisch wurden 57 Prozent der unter den Hammer kommenden Fahrzeuge verkauft, 78 Autos blieben stehen.
US-Marken nicht dominierend
Die Markenliste führten 28 Porsche, gefolgt von 15 Chevrolet ,14 Ford und 14 Mercedes-Benz an. Die amerikanischen Marken machten etwa 40 Prozent des Angebots aus, der Rest kam primär aus Europa.
Während die Verkaufsquote bei Porsche 54 Prozent betrug, lag sie für Chrysler nur bei 40 und bei Ford sogar nur bei 36 Prozent. Europäische Marken konnten sich auch bei der Gebotshöhe besser schlagen.
Günstige Klassiker
Eine ganze Reihe Autos wechselte deutlich günstiger den Besitzer als erhofft.
So konnte man etwa einen Citroën SM für USD 20’160 (EUR 19’55 oder CHF 19’152) kaufen.
Einen Pontiac Silver Streak von 1939 gab’s für USD 19’040, einen Triumph TR4 Rennwagen von 1964 für nur USD 11’760.
Ein Cisitalia-Abarth Spyder von 1962 wurde für USD 30’800 vermittelt, zwei Mercedes-Benz-Limousinen der Typen 220 S (1958) und 190 b (1960) wechselten für USD 26’880 und 21’280 die Hand.
Auch der Ferrari Testarossa von 1986 mit nur einem Spiegel (Monospecchio) fand mit USD 126’000 für deutlich weniger Geld einen neuen Besitzer als erhofft (USD 160’000 bis 180’000).
Wertvolle Minis
Vergleichsweise teuer, zumindest wenn man sich die Estimate anschaut, wurden zwei Mini Cooper.
Bei beiden handelte es sich um Rennwagen und beide waren für USD 15’000 bis 20’000 eingeschätzt worden. Der Morris Mini Cooper S von 1964 erzielte USD 26’880, der Austin Mini Cooper von 1966 sogar USD 45’920!
Zwei Flachbau-Porsche Turbo
Gleich zwei der späten Porsche Turbo 3,3 Liter mit der M5050-Flachbau-Schnauze konnte BAA anbieten.
Beide wurden erfolgreich verkauft. USD 198’800 und USD 274’400 lauteten die Verkaufspreise.
Teure Autos zogen weniger
Nur zwei der zehn am teuersten eingeschätzten Wagen wechselten die Hand.
Stehen blieb sowohl der Porsche Carrera GT von 2005 als auch der McLaren Senna von 2019 oder der Lamborghini Aventador LP770-4 SVJ 63 von 2020.
Nur gerade der BMW M1 von 1981 konnte für USD 450’500 (EUR 4636’985 oder CHF 427’975) veräussert werden. Bei ihm handelte es sich neben einem Shelby GT350 um den einzigen Oldtimer dieser Gruppe.
Ebenfalls einen neuen Besitzer fand der Porsche 911 R von 2016, für ihn wurden USD 500’000 (EUR 485’000 oder CHF 475’000) bezahlt.
So richtig laufen wollte es Broad Arrow in West Palm Beach nicht. Das Fahrzeugangebot war sicherlich nicht Top-Liga und sehr durchmischt, aber etwas mehr Begeisterung hätte man eigentlich schon erwarten können.
Angebotene und verkaufte Fahrzeuge
Die folgende Tabelle listet alle angebotenen und verkauften Fahrzeuge mit Schätzpreisen, Höchstgeboten und Verkaufspreisen. Die Preis-Umrechnung erfolgte zum am Auktionstag gültigen Tageskurs. Alle Angaben ohne Gewähr.
| Lot | Fahrzeug | Jahr | USD Est von | USD Est bis | USD HG | USD VP | CHF VP | EUR VP | % Est | S |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1002 | Willys M38A1 | 1955 | 12'000 | 16'000 | 10'000 | 11'200 | 10'640 | 10'864 | -20%
|
V |
| 1004 | Buick Electra 225 Convertible | 1959 | 25'000 | 30'000 | 18'000 | 20'160 | 19'152 | 19'555 | -26.69%
|
V |
| 1005 | MG MGB Limited Edition | 1980 | 10'000 | 15'000 | 7000 | 7840 | 7448 | 7604 | -37.28%
|
V |
| 1008 | Volvo 1800 S | 1969 | 30'000 | 38'000 | 23'500 | N | ||||
| 1009 | Ford F-100 | 1960 | 20'000 | 25'000 | 16'000 | N | ||||
| 1010 | Ford Bronco | 1991 | 12'500 | 17'500 | 11'000 | 12'320 | 11'704 | 11'950 | -17.87%
|
V |
| 1012 | Dodge Viper RT/10 | 1995 | 60'000 | 70'000 | 41'000 | N |
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Legende: Spalte S = Status (V = Verkauft, N = Nicht verkauft, Z = Zurückgezogen, U = Unter Vorbehalt)
Est = Estimate/Schätzwert, HG = Höchstgebot, VP = Verkaufspreis



































































































































































































































































































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