Alain Delon und Jane Fonda, die am Filmset von „Les Felins“ (Love Cage) einen Blick zurück aus ihrem smarten Ferrari 250 GT SWB California Spider, Baujahr 1961 werfen oder die Schauspieler Henri Vidal und Philippe Nicaud, die sich lässig an einen 958 Lancia Aurelia B20 Gran Turismo 2500 lehnen: Schön, elegant und makellos sind sie beide – die Stars und ihre Cars.
Nicht immer ist klar, wer auf den Fotografien von Edward Quinn im Vordergrund steht: die Prominenten aus Film, Sport und Kultur. Oder ihre atemberaubenden Fahrzeuge, die kaum weniger prominente Namen tragen: Ferrari, Aston Martin, Jaguar, Roll Royce, Porsche.
Edward Quinn war einer der Meisterfotografen im Starsystem der 1950er Jahre. Kaum einer hat es so gut verstanden wie er, sowohl die Persönlichkeit von grossen Stars wie Grace Kelly und Brigitte Bardot, Peter Ustinov und Steve McQueen einzufangen wie auch den dynamischen Formen automobiler Schönheiten zu huldigen. Wenn er Jean Seberg in ihrem Austin Healey 100-4 Baujahr 1953/55 mit seiner schwungvoll betonten Motorhaube fotografiert oder Prinz Aga Khan in seinem 1957-63er Mercedes-Benz 300 SL Roadster, gelingen dem irischen Fotografen Hymnen an die Lust am Tempo und den Zeitgeist der 1950er Jahre, die bis heute begeistern.
Musiker und Fotograf
Edward Quinn wurde 1920 in Dublin geboren. Er arbeitete er bei der französischen Fluggesellschaft Chartair, als Musiker und Fotograf. In den 1950er Jahren zog es ihn nach Südfrankreich, an die Riviera. Nizza, Saint Tropez, Cannes und Monte Carlo wurden zu seinen bevorzugten Aufenthalts- und Arbeitsorten. Edward Quinn fotografierte bei Filmfestivals und Autorennen. Zuletzt lebte er in Altendorf im Kanton Schwyz, wo er 1997 verstarb.
Edward Quinns Fotos zeigen eine Welt in der Filmstudios noch Traumfabriken waren und Autos magische Maschinen. In den 1950er und 1960er Jahren boten viele Hersteller ihrer finanzkräftigen Kundschaft auch „Haute Couture“-Versionen an: Chassis und Motor kamen ab Werk, ein Designer entwarf eine auf den Kunden abgestimmte Karosserie, die von Hand gefertigt wurde.
Ausstellung bis zum 6. November 2016
Die Galerie ArteF präsentiert vom 25. August bis 6. November 2016 an der Splügenstrasse 11 in Zürich eine Auswahl der Stars und Cars, die Edward Quinn an der französischen Riviera fotografiert hat. Auf einigen Bildern ist eindeutig das Fahrzeug der grössere Star. 1957 fotografierte Quinn das schwedische Model Mona Arvidsson, das heute vergessen ist. Nicht so der Wagen vor dem sie posiert: Es ist der 1954 Ferrari 375 MM coupé speciale Pininfarina "Bergman", Chassis Nummer 0456 AM, den Roberto Rosselini seiner Frau Ingrid Bergman schenkte. Die Bergman war übrigens nicht begeistert. Der Ferrari wurde rasch wieder verkauft.
Weitere Informationen finden sich auf der Website der Galerie ArteF.