Über 500 Teilnehmer werden während der Bosch Hockenheim Historic vom 11. bis 13. April 2014 um Positionen kämpfen. „Wir haben volle Starterfelder in neun Rennen, zwei Gleichmäßigkeitsläufen und drei Demonstrationsläufen“, freut sich Organisationsleiter Wolfgang Huter. Somit ist der Zeitplan vollkommen ausgeschöpft und den Zuschauern wird den ganzen Tag Motorsport vom Feinsten geboten.
Hinzu kommt ein umfassenes Rahmenprogramm mit vielen Attraktionen für Motorsportbegeisterte.
Weltrekordversuch mit Lotus-Fahrzeugen
Am Samstagabend können die Zuschauer nach Rennschluss ein besonderes Highlight erleben: Zu Ehren des legendären Ausnahmenfahrers Jim Clark wird der ehemalige Formel 1-Fahrer Christian Danner das Startsignal zu einem Weltrekordversuch mit Lotus-Fahrzeugen geben.
Für den Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde müssen mindestens 437 Lotus-Fahrzeuge - ohne Baujahresbegrenzung - eine Runde um den 4,574 Kilometer langen Grand Prix-Kurs des Hockenheimrings drehen. Die zahlreichen Fahrzeuge werden sich tagsüber auf dem großen Markenclub Areal einfinden.
Für die Lotus-Fans wird auch der Besuch des Jim Clark Memorials in der Ostkurve zu den Pflichtterminen gehören. Die feierliche Kranzniederlegung durch den Stifter Graham White und den ehemaligen Lotus Formel 1-Piloten Martin Donnelly findet am Samstag um 11.45 Uhr statt.
Zur Erinnerung: Der schottische Formel 1-Weltmeister Jim Clark verunglückte am 7. April 1968 im ersten Formel 2-Lauf um den Martini Gold Cup auf dem Hockenheimring tödlich. Zu seinem Gedenken präsentiert der Veranstalter neben den Lotus-Schwerpunkten Jahr für Jahr ein attraktives Formel 2-Starterfeld.
Im Jahr 2014 starten Formel 2-Boliden der Marken Brabham, Chevron, Lola, Lotus, Ralt und Surtees im Rahmen der europäischen Meisterschaft Historic Formula 2.
Formel-1-Fahrzeuge aus verschiedenen Epochen
Die 4,574 Kilometer lange Grand Prix-Strecke ist natürlich auch der Schauplatz für Formel 1-Fahrzeuge verschiedenen Generationen. Insgesamt bietet die Bosch Hockenheim Historic ein Spektrum an Formel-Fahrzeugen wie keine zweite historische Veranstaltung in Europa. Monoposti der 60er-, 70er- und 80er-Jahre laden die Zuschauer zu einer einmaligen Zeitreise ein. Übrigens haben besonders interessierte Besucher durch den direkten Zutritt ins Fahrerlager die einmalige Gelegenheit, den Mechanikern bei den Reparaturen und Vorbereitungen über die Schulter zu schauen.
Der Eifelland F1 seit langem zum ersten Mal wieder zu sehen
Nach jahrelanger Standzeit soll der einzige existierende Eifelland-Formel 1 wieder zum Einsatz kommen. Der Wagen wird im Rahmen der Bosch Hockenheim Historic - Das Jim Clark Revival exklusiv anlässlich eines Fototermins am Freitag, den 11. April 2014 um 19.00 Uhr auf der Start-und-Ziel-Geraden gezeigt. Mit dabei sein wird Stommelens damaliger Weggefährte Jochen Mass.
Im Jahr 1972 begann ein rein deutsches Formel 1-Abenteuer: Der von Luigi Colani gezeichnete Eifelland Formel 1 mit dem Fahrer Rolf Stommelen kam auf die Rennstrecke. Wohnwagen-Bauer Günther Hennerici gründete Ende der 1960er Jahre ein Motorsportteam, hauptsächlich um den motorsportlichen Ambitionen seiner späteren Ehefrau Hannelore Werner Rechnung tragen zu können. Im Jahr 1970 kaufte Hennerici einen Brabham BT30 und stieg mit Rolf Stommelen als Fahrer in die Formel-2-Europameisterschaft ein. Nach zwei wenig erfolgreichen Jahren wechselte das Team 1972 in die Formel 1-Weltmeisterschaft.
Günther Hennerici hatte dazu Mitte des Jahres 1971 einen kuriosen Plan. Er erwarb ein March 721-Monocoque und ließ von Stardesigner Luigi Colani eine neue futuristische Karosserie entwerfen. In der Motorsportabteilung des Wohnwagenherstellers wurde zwischen den Jahren auf Hochtouren gearbeitet. Die Karosserie bestand ausschließlich aus geschwungenen Linien und sollte die Formel 1-Welt revolutionieren. Die ersten Testfahrten im Januar 1972 auf dem Hockenheimring aber waren ernüchternd: Der Wagen war praktisch unfahrbar. Für das Debüt am 4. März 1972 beim Großen Preis von Südafrika mussten Heck- und Frontflügel von March montiert werden, damit der Wagen genügend Anpressdruck erhielt. Die geschwungene Cockpitumrandung blieb, musste aber bis zur Mitte der Saison mehrmals umgebaut werden, da der Motor zu wenig Kühlung bekam. Ein wichtiges Detail des Wagens, der offiziell als Eifelland Typ 21 an den Start ging, war der mächtige zentrale Rück- spiegel, der knapp vor dem Lenkrand montiert war. Rolf Stommelen bezeichnete diesen Spiegel als „zumindest gewöhnungsbedürftig“.
Große Erfolge waren mit dem Fahrzeug nicht zu erzielen, aber Stommelen erreichte bei acht Starts immerhin sechsmal das Ziel. Einer der Achtungserfolge war am 14. Mai 1972 der zehnte Platz beim Großen Preis von Monaco. 25 Fahrzeuge waren im Fürstentum am Start. Als Hennerici im Sommer 1972 seine Caravanfirma verkaufte und auch die Lust am Motorsport verlor, war das Ende des Teams vorprogrammiert. Der Große Preis von Österreich am 13. August 1972 war das letzte Rennen des Eifelland-Teams in der Formel 1-Weltmeisterschaft.
Ein günstiges Vergnügen
Familienfreundliche Eintrittspreise machen dieses exzellente Motorsport- Wochenende vom 11. bis 13. April 2014 perfekt. So ist der Eintritt am Veranstaltungsfreitag für alle Besucher kostenfrei.
Tickets für samstags und sonntags gibt es ab 25 Euro und das Wochenendticket ist bereits für 35 Euro zu erwerben. Jugendliche bis 16 Jahre in Begleitung eines Erwachsenen haben das ganze Wochenende freien Eintritt.
Mehr Informationen zur Bosch Hockenheim Historic finden sich auf der Veranstaltungswebsite.
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