Bereits im Vorfeld hatte die Versteigerung von ADAM Encheres vom 20. Januar 2019 für einiges Presseecho gesorgt. Tatsächlich kommen ja nicht jeden Tag rare Klassiker ab Autofriedhof unter den Hammer.
Zu verdanken war die “Sammlung” Henry Ruggieri (wir hatten darüber berichtet). Dieser kaufte über Jahrzehnte eine ziemlich vielseitige Auswahl an Autos zusammen, die er aber nicht fuhr, sondern einfach irgendwo auf seinen Landbesitztümern lagerte. Dort wurden sie überwuchert und immobil. Ruggieri entfernte jeweils auch ein essentielles Teil, um sicherzustellen, dass die Autos nicht gestohlen wurden.
Nun ist Sammler verstorben und die über 80 Autos sollten verkauft werden.
Dazu musste sie das Auktionshaus Adam Encheres zuerst einmal aus ihrem Naturgefängnis befreien, in eine Halle befördern und dokumentieren. Es zeigte sich, dass die Autos natürlich erheblich gelitten haben in ihrer letzten Lagerstätte.
Miura-Wrack für über eine halbe Million
Der Lamborghini Miura von 1968 etwa, den Ruggieri im Jahr 1968 kaufte, wies erhebliche Roststellen auf und wird einer aufwändigen Komplettrestaurierung bedürfen, soll er wieder auf der Strasse fahren.
EUR 400’000 bis 600’000 hatten die Spezialisten als Schätzwert eingetragen. Tatsächlich bezahlte der Meistbietende, der aus der Schweiz kommen soll, EUR 560’000 (CHF 637’000) für die Restaurierungsbasis.
Früher E-Type für fast EUR 100’000
Ähnlich gefragt war auch ein Jaguar E-Type von 1961. Es handelte sich dabei um ein frühes Flat-Floor-Coupé mit Chassis-Nummer 885070, das Ruggieri bereits 1970 gekauft hatte. Ausser einer fehlende Mittelkonsole und dem nicht montierten Dynamo schien der Wagen einigermassen vollständig zu sein.
Als Höchstgebot wurden EUR 99’000 notiert, mehr als das Doppelte von dem, was erwartet wurde.
Auch ein früher Porsche 356 wurde für überraschend viel Geld veräussert.
EUR 48'000 waren vor allem im Vergleich zum moderaten Estimate ein stolzes Gebot für ein Auto, dem viele Teile fehlen und das weitgehend vom Restzerfall zerstört ist.
Beeindruckende Vielfalt
Die Breite es Angebots unter den 81 Autos war beeindruckend, das Gros ging für drei- und vierstellige Beträge an neue Besitzer, darunter ein Renault 4 CV, eine Lancia Flaminia Berline, ein Simca Coupé de Ville, zwei Lincoln Continental, eine Panhard & Levasor Type X 69 oder auch ein Hotchkiss Typ J.A.G. Grégoire.
Ergebnisse (Auszug)
Einige interessante Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben.
Lot | Fahrzeug | Jahr | EUR Est von | EUR Est bis | EUR HG | % Est | S |
---|---|---|---|---|---|---|---|
10 | Simca Coupé de Ville | 1955 | 8100 | V | |||
11 | Lincoln Continental | 1956 | 12'000 | V | |||
12 | Citroën Fourgon Rosalie | 1937 | 8400 | V | |||
13 | Chevrolet Corvette C3 T Top | 1981 | 3000 | 5000 | 8000 | V | |
14 | Rolland Pilain B22 | 1924 | 17'800 | V | |||
15 | Delage DM Conduite intéerieure | 1928 | 5000 | V | |||
16 | Lincoln Continental Premiere MK III | 1958 | 18'500 | V |
Spalte S = Status:
V = Verkauft, N = Nicht verkauft
Z = Zurückgezogen, U = Unter Vorbehalt
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