Da hat Marcus Herfort, der rührige Organisator der Classic Days Schloss Dyck, eine wirklich gut Idee. Im Rahmen des alljährlichen Grossanlasses, der 2018 vom 3. bis 5. August stattfinden wird, sollen möglichst viele American LaFrance (und Direkt-Verwandte) zusammenfinden.
XXL-Hubraumriesen, einst als Feuerwehrfahrzeuge entwickelt
Mächtiger Hubraum, große Räder - dies zeichnet die inzwischen meist über 100-jährigen Veteranen aus. Meist hatten sie ein Vorleben als Feuerwehr-Wagen, sind aber schon seit Jahrzehnten zum Renner umgebaut. Die großen American LaFrance Wagen sind kultig in unserer Oldtimer- und Klassiker-Landschaft.
Technisch sind sie eindrucksvoll, meist sind sie individuell gestaltet und sie geben den Zuschauern und Interessierten einen sehr nachhaltigen Geschmack von dem, was bei deutlich mehr als 5 oder 9 oder sogar 14 Liter Hubraum an Fahrzeugbeherrschung erforderlich ist, wenn es um Vorkriegstechnik geht.
Die ALFs, wie man sie auch nennt, sind in der Oldtimer-Szene nicht unumstritten. Es sind immer Spezials – also Fahrzeuge, die nie im heutigen Erscheinungsbild das „Licht der Autowelt“ erblickten. Quellen besagen, daß schon seit den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts Feuerwehrwagen zu Speedstern umfunktioniert wurden. Dazu wurden die Rahmen gekürzt und die Ausstattung auf das Notwendigste reduziert.
Es sind ein Hingucker, die urigen Sportwagen sind auch in der Weise, wie sie für das Klassiker-Lebensgefühl stehen, eine Besonderheit und gewissermasssen einmalig. Es sind schöne Fahrzeuge, die liebevoll gepflegt und beherzt bewegt werden.
Ihre Besitzer kommen aus England, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Skandinavien und natürlich auch Deutschland. In den USA gibt es eine sehr lebendige Szene zum American LaFrance – dort in Summerville / South Carolina – entstanden für die Marke einst ursprünglich Rettungsfahrzeuge und Feuerwehr-Fahrzeuge. Die “International Fire Engine Company” wurde 1903 gegründet und im gleichen Jahr in “American LaFrance” Fire Engine Company umbenannt.
Die Fertigungsanlagen wurden in Elmira, New York eingerichtet. 1929 fusionierte American LaFrance mit der Republic Motor Truck Company zu LaFrance-Republic.
Eine bewegte Unternehmesgeschichte
Das Unternehmen stellte 1903 nach ungesicherten Angaben etwa 10 bis 15 Personenkraftwagen her, die als La France vermarktet wurden. 1905 folgte ein Prototyp mit Kardanantrieb, der wohl auch La France genannt wurde. Zwischen 1907 und 1914 entstanden weitere Pkw, die jetzt als American La France vermarktet wurden.
Zwischen 1995 und 2005 war American LaFrance ein Tochterunternehmen von Freightliner und damit auch von Daimler-Benz bzw. Daimler-Chrysler. 2005 wurde American LaFrance vom Investmentunternehmen Patriarch Partners übernommen. Im Januar 2014 gab das Unternehmen bekannt, dass der Geschäftsbetrieb eingestellt wird.
Sonderlauf und ein sortenreines Treffen 2018
Die Classic Days wollen diese Möglichkeit einer sehr hubraumstarken und durchaus noch bezahlbaren Vorkriegs-Begeisterung durch einen Sonderlauf und ein sortenreines Treffen der American LaFrance Fahrzeuge im Jahr 2018 am Schloss Dyck im Klassiker- und Motorfestival vom 3. bis 5. August 2018.
Die Teilnehmer können sich schon jetzt anmelden und auf attraktive Sonderkonditionen (deutlich reduziertes Nenngeld, Erinnerungsplakette, T-Short, etc.) Bezug nehmen.
Weitere Informationen finden sich auf der Website der Classic Days 2018.