In einem Beitrag vom 21. Februar 2025 äußerten wir die Hoffnung, die Classic Days mögen nach mehrfachen Absagen und einer Standortverlegung auf das Gelände der Messe Düsseldorf wieder einen adäquaten Veranstaltungsort gefunden haben. Um es vorwegzunehmen: Die 17. Auflage des nunmehr auf dem Rittergut Birkhof in Korschenbroich-Lüttenglehn angesiedelten Events vom 1. bis 3. August 2025 war gelungen, was die doppeldeutige Überschrift bereits vermuten lässt. Das lag nicht zuletzt am ansprechenden ländlichen Ambiente der dreitägigen Veranstaltung. Sie war eingebettet in ein Golfgelände mit seinen grünen Rasenflächen. In der Mitte befand sich ein altes Herrenhaus mit idyllischem Innenhof samt Nebengebäuden, Gastronomie und langen Alleen. Hinzu kam noch ein denkmalgeschützter Park mit altem Baumbestand, der sonst nicht allgemein zugänglich ist.
Den Besuchern standen zwei Parkplätze mit Shuttleanbindung für insgesamt rund 5300 Fahrzeuge sowie ein Oldtimerparkplatz mit weiteren 20'000 Quadratmetern zur Verfügung. Man durfte also gespannt sein. Dem Wetter sah man etwas besorgt entgegen, weil die Classic Days zuletzt wegen einer Unwetterwarnung abgebrochen werden mussten. Die Sorge war jedoch unbegründet. Zwar kam es am Samstag zeitweise zu Regenfällen, damit konnte man sich aber arrangieren, und der Sonntag blieb vom Niederschlag verschont.
Seltene Käfer
Wir wollten unseren Besuch mit dem bereits erwähnten Park am Herrenhaus beginnen. Doch schon auf dem Weg dorthin verweilten wir am Stand der bekannten Sammlung Grundmann aus Hessisch Oldendorf. Dort waren neben einem für die Post umgebauten Volkswagen Kübelwagen von 1945 zwei bemerkenswerte Rekonstruktionen aus der Geschichte des heute so genannten Käfers ausgestellt: Neben dem Porsche Typ 60 zog der jüngst fertiggestellte Volkswagen 30 die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich.
Überhaupt gab es dieses Mal bemerkenswerte Volkswagen zu sehen – etwa der sonst in Wolfsburg glamourös präsentierte millionste, goldene Käfer von 1955 und der Jahrzehnte ältere Typ 1 "CCG" (Control Commission for Germany) für die Militärverwaltung auf dem Stand der Autostadt. Auch 75 Jahre "Volkswagen-Bulli" waren Grund genug, diesen Typ zahlreich zu präsentieren – egal, ob als Sambabus oder Transporter.
Doch nun aber zu dem als temporäre Ausstellungsfläche genutzten Park. Bei den dort ausgestellten "Jewels in the Park" überwogen die britischen Autos. Zu sehen waren Bentleys unterschiedlicher Baujahre, ein Aston Martin DB4 sowie ein Bristol 400. Die Autostadt hatte das Konzeptauto Bugatti Galibier 16C mitgebracht, eine luxuriöse Reiselimousine auf Basis eines Bentley Arnage, die 2009 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Bugatti gebaut worden war. Bemerkenswert war auch ein Mercedes-Benz 380 Kompressor Vollcabrio von 1934. Ein Wiedersehen gab es dann mit dem Prototypen Leichtbau Maier, den manche offenbar mit einem Tatra oder Volkswagen verwechseln.
Am Rande des Areals befand sich ein "Offroad Corner", ein Rundkurs für diejenigen, die die Möglichkeiten allradgetriebener Geländewagen erleben wollten.
Skurrile Gefährte
Die diesjährigen Classic Days boten Bewährtes und Kurioses. Museen – wie z. B. der PS.Speicher oder die Autostadt – und Handel waren gut vertreten und auch der Blick auf die Fahrzeuge der teilnehmenden Clubs und der Besucher war wie immer lohnend. Einmal mehr fuhren dampfende Phantasiegefährte durch das Publikum und auch der DeLorean DMC-12 erinnerte wieder an "Zurück in die Zukunft".
Eine wahrlich "tolle Kiste" war ein in der Breite dramatisch geschrumpfter, fahrfähiger Fiat Panda, und die Klänge einer Dudelsackgruppe erfreuten die Ohren der Besucher. Ganz im Gegensatz zu den Vorjahren waren Flugzeuge lediglich durch einen klassischen Doppeldecker repräsentiert. Schon Kultstatus dürfte "Oma Janssen's Büdchen" besitzen, welches selbstverständlich auch diesmal aufgebaut worden war.
Fernsehstars
In dessen Umgebung waren Autos aus der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders ("Lovely Heroes") aufgereiht, oft Kleinwagen. Daneben, vielleicht etwas abseits, befand sich das "Green House". Dort gab es neben der Weltpremiere des elektrischen Volkswagens ID.Every1 eine Phalanx von Filmautos zu sehen, überwiegend japanische Sportwagen aus der Reihe "Fast and Furious".
Im idyllischen Innenhof des Herrenhauses konnte der Besucher im Parc Fermé sehr alte Fahrzeuge entdecken, um sich danach der interessanten Abteilung "Stars und Stripes" zuzuwenden. Beispielhaft sei ein beeindruckender Cord L 29 Convertible Sedan von 1930 aus der Autostadt erwähnt. Diverse Cadillacs machten einmal mehr deutlich, warum amerikanische Personenwagen der 1950er bis 1970er Jahre ob ihrer Ausmaße gemeinhin als Straßenkreuzer bezeichnet werden.
Stau oder stockender Verkehr
Ein eher zweischneidiges Schwert war allerdings der 2,5 km lange Rundkurs, der über lange Alleen, durch den Golfplatz, aber auch mitten durch das Besuchergelände führte. In mehreren Läufen verschiedener Kategorien (z. B. Bentleys, VW Käfer, "Heritage Heroes", American LaFrance oder Land Rover) konnten die Zuschauer die zuvor noch im anderen Fahrerlager geparkten Autos und Rennmotorräder dann auch in Bewegung erleben. Doch das hatte in diesem Jahr seinen Preis.
Um nicht missverstanden zu werden: Selbstverständlich ist es zu begrüßen, möglichst nah und aus verschiedenen Blickwinkeln dem Geschehen auf dem Rundkurs beiwohnen zu können. Doch auf dem Rittergut Birkhof stand man wegen der notwendigen Streckensicherung zwangsläufig häufig und lange im Stau und kam nicht weiter. Denn leider gab es nur eine einzige Brücke, welche die durch den Rundkurs getrennten Teile des Areals verband. Hier wünscht man sich zukünftig dringend Abhilfe. Dennoch ist dem Organisationsteam schon wegen der Beachtung der heutzutage unerlässlichen Sicherheitsauflagen (festgelegte maximale Zuschauerzahl, Security etc.) und des hohen organisatorischen Aufwands ein gelungener Neustart zu attestieren.
Vorfreude
Die Classic Days sind an ihrem neuen Standort deutlich kompakter geworden, egal, ob man sie mit dem Park von Schloss Dyck oder mit den letzten beiden Düsseldorfer Ausgaben vergleicht. Doch die Atmosphäre und das Ambiente stimmten und das Angebot war vielfältig. Man darf sich daher auf die nächste Ausgabe der Classic Days, die vom 31. Juli bis am 2. August 2026 stattfinden soll, freuen.






















































































































































































































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