Die Zwischengas-Redaktion erfreut sich immer wieder über Zusendungen interessanter Geschichten unserer Leser. Neulich sandte uns Klaus D. Lehmann-Gräve Erinnerungen an ein einmaliges Ereignis in Bonn, das vermutlich 1970 stattgefunden hatte.
Gymnasiast und Fotograf
In den 60er Jahren besuchte ich als rennsportbegeisterter Gymnasiast und Fotograf der Schülerzeitung möglichst viele Ereignisse rund um meinen damaligen Wohnort Bonn. Abends wurde dann das Badezimmer in eine Dunkelkammer verwandelt. Zum Glück für die Familie gab es noch eine zweite Toilette. Am nächsten Morgen gingen dann die besten Fotos an einschlägige Motorzeitungen wie z.B. ralley&racing. Vereinzelte Abdrucke brachten etwas Honorar als Kompensation für meine Auslagen. Da es ja heisst, man solle sein Hobby nicht zum Beruf machen, verzichtete ich schweren Herzens darauf, nach dem Abitur eine Fotografen-Karriere einzuschlagen sondern wurde „vernünftig“ und studierte.
Stock Car Rennszene Bonn
Ab zirka 1970 begann in Bonn und Umgebung eine Stockcar-Rennszene mit Rennen für Jedermann, vermutlich infiziert durch die Nähe zum Nürburgring. So fand auch das Rennen statt, von welchem hier Fotos gezeigt werden.
Dieses Rennen war ein einmaliges Ereignis, denn der angerichtete Flurschaden war immens. Als ”Rennstrecke” wurde damals ein Fussballstadion des Kreisligavereins Godesberger FV gewählt. Zwar hatte man die Aschenbahn mit einer Schotterauflage „geschützt“, aber insbesondere in den Kurven frästen die Boliden so tiefe Furchen, dass es anschliessend lange Diskussionen über die Kostenübernahme gab.
Antreten durfte jeder, der sein Auto einigermassen renntauglich gemacht hatte, das beschränkte sich allerdings nur darauf, das ganze Interieur inkl. Scheiben zu entfernen. Versteifungen oder Überrollbügel galten als unbeliebte Kostenfresser, Gurte ebenso, ein Sturzhelm musste reichen.
Auf einigen Fotos kann man die liebevollen Schaumstoffpolsterung der Holme erkennen.
Hammer und Stemmeisen dienten als bevorzugtes Werkzeug. Für die meisten Wagen bedeutete der Einsatz ihre letzte Fahrt. Danach verschönerten sie die Schrottplätze.
Nicht nur den Zuschauern wurde ein anarchistisches Spektakel geboten, auch die Aktiven, häufig Kneipen- oder Tankstellenteams, erlebten die wilden Runden eher als destruktives Happening denn als sportlichen Wettbewerb.
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Ehemaliger Citroenfahrer frey.m@bluewin.ch
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die Stockcar- Szene von damals kenne ich zwar nicht näher, vor allem nicht im nördlichen oder mittleren Teil Deutschlands, aber vor allem im Süden waren die Bahnen häufig innerhalb der amerikanischen Militäranlagen. So gab es eine permanente Stockcar - Bahn in Crailsheim. In den Siebzigern habe ich diese Bahn mal benützt als Rallye - Wertungsprüfung unserer vom ADAC - Ortsclub Schwäb. Hall durchgeführten "Hohenloher Tag der Sonderprüfungen". Herzliche Grüße Wolfgang Schulz
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