Geplant war ein Rennen - ein richtiges Rennen. Eine eigene Geschwindigkeitskategorie für historische Sport- und Rennwagen von 1947-1961. Zwanzig Startplätze stellte der Veranstalter am Gurnigel - dem beliebtesten Bergrennen der Schweiz - der Vintage Race Tracks Association zur Verfügung. Es sollte ein exklusives Rennen nach FIA-Bestimmungen und Sportreglementen des ASS werden, ein Zeitfenster zwischen all den modernen Touren- Sport und Rennwagen, die wie üblich in grosser Anzahl um Punkte der Automobil-Schweizermeisterschaft an den Start gingen.
Aber die Rennfahrer blieben aus. VIRAT und der Organisator mussten feststellen, dass trotz intensiver Publikation im In- und Ausland, nach einem echten Rennen mit höchsten Sicherheitsmassnahmen kein Interesse bestand. Nur noch wenige Fahrer potenter historischer Rennfahrzeuge sehen sich auch als Rennfahrer, lösen die Lizenz und bemühen sich um den FIA-Wagenpass (HTP) – die Voraussetzungen zur Teilnahme an Rennen. „Wozu auch”, sagen sich viele, „fast jedes Wochenende gibt es irgendwo in der Schweiz oder dem nahen Ausland eine fetzige Veranstaltung.” Dort kann ein jeder einfach so am Abriss fahren, dazu reicht ein simpler Führerschein. Und dabei so schnell zu fahren wie man kann, was sich dann wohl Gleichmässigkeit nennt.
Die Sicherheitsmassnahmen bestehen aus dekorativen Strohballen und bunten Plastikbändern. Die Zuschauer stehen ungeschützt an der Strasse! Wie anno 1934. “Motorsport can be dangerous”! Eine vergessene Wahrheit?
Schliesslich stellten sich acht Fahrzeuge in einer Demonstrationsfahrt dem Starter am Gurnigel, hochklassige Rennwagen, angeführt von Kurt Hasler auf dem Maserati 8CM, dem Indianapolis-Rennwagen Graham 8 Lucenti Special mit Thomas Schott am Lenkrad oder dem Riley 15/6 von Edy Schorno. Sie alle sorgten für quertreibende Nitro-Farbtupfer inmitten der sponsorbeklebten Rennwagen – brüllten mit ihnen den Berg hoch und kreischten sich durch die Kurven.
Die Neuzeitküken haben es in ihrem Ehrgeiz schon mal übertrieben und sind erwartungsgemäss abgeflogen.
Fazit: Wenn man nach diesem Rennen die eingeschlagenen Leitplanken sieht, weiss man, warum ein Anlass nach FIA-Standard einfach nur Sinn macht. Auch als Demonstration.


































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