Einmal im Jahr wird die Teststrecke auf dem ehemaligen Flughafen in Pferdsfeld (Hunsrück) zum Mekka für alle Alfisti aus Deutschland und dem benachbarten Ausland mit Startern aus Österreich, Frankreich, der Schweiz, Luxemburg, den Niederlanden und natürlich Italien.
Bei der 5. Auflage der Pista & Piloti in Pferdsfeld (für die Baujahre 1910 bis 2000) hatte der Organisator Marco Wimmer praktisch keine Änderungen am Konzept vorgenommen. Warum auch? Weit über 200 erschienene Teilnehmer (bis aus dem fast 700 km entfernten Kiel) und noch viel mehr Nennungen (226) gaben ihm Recht. Es gab wieder die gewohnten sechs Klassen. Diesmal mit den stillvollen Namen „Giro d'Italia“, „Trofeo Alfasud Revival“, „Gran Premio Alfa Romeo“, „Copa Veloce“, Tipo 33 Revival“ und „Gran Premio Nuvolari“. Die letzte Klasse – für Vorkriegsfahrzeuge – war mit fast 30 Autos wie immer hervorragend besetzt.
Nach dem Trackday der modernen Alfo Romeo am Samstag folgte um 18:00 mit dem „Pista & Piloti Nightrun für historische Rennfahrzeuge vor 1950“ der erste Höhepunkt des Events. Tatsächlich war dies der diesjährige Club-Lauf des ASC (Allgemeiner Schnauferl Club). Dies ganz traditionell mit klassischem Le Mans-Start, jedoch ohne Zeitnahme. Quantitativ dominierten die britischen Marken, die weitestgehend schon lange vom Markt verschwunden sind, wie etwa Austin, Wolsley, Riley Lagonda, Railton, und Hotchkiss. Aber auch zwei „richtige“, also noch britische MG (und somit keine neuzeitlichen E-Autos aus China) sowie zwei Bentley. Dazu noch zwei Bugattis sowie ein Rally ABC aus Frankreich. Dann ein Maserati, zwei Alfa Romeo und schließlich ein höchst seltener Steyr Sport.
Mehr als die Hälfte aller Teilnehmer vertraute auf Autos aus Mailand mit der grünen Drachenschlange im Logo. Die Glanzlichter des Feldes waren hier zweifelsohne der herrlich 33 Stradale-Nachbau, der an gleicher Stelle beim Hillclimb Ende April sein Motorsportdebüt erlebt hatte sowie eine originale Giulia TZ 1. Dazu kamen zahlreiche Fahrzeuge der italienischen Marken Autobianchi, Innocenti, Fiat, Lancia, Maserati und Ferrari. Als nicht-italienische interessante Farbtupfer seien ein Opel Speedster sowie ein britischer Nomad MK1 erwähnt.
Nach dem brüllend heißen Samstag gab es in der Nacht mehrere Schauer und damit die ersehnte Abkühlung, so dass die eigentliche „Pista“ bei optimalen Spätsommerwetter mit Temperaturen im mittleren 20er Bereich ablaufen konnte. Da nahmen allen den doch etwas frischeren Morgen gerne in Kauf. Damit setzte sich die erstaunliche Wettertradition der Pista & Piloti-Veranstaltungen fort, dass es in ungeraden Jahren regnet und in den geraden Jahren optimale Bedingungen herrschen. Dies übrigens schon bei den beiden Vorgänger-Veranstaltungen in der Klassikstadt in Frankfurt und dann auf dem Flugplatzkurs in Michelstadt (Odenwald). Zum 10. Jubiläum im nächsten Jahr wäre dann wieder Regen angesagt...
Natürlich ist auch der eine oder andere aktive Rennfahrer hier zugange, doch der Löwenanteil des Feldes setzt sich aus Italo-Auto-Enthusiasten vom Hochschul-Professor bis zum Eisdielenbetreiber zusammen, die oft genug einzig bei diesem Event starten. Ohne viel Stress fuhren alle sechs Klassen ihre beiden 30-minütigen Wertungsläufe und hatten im Fahrerlager reichlich Zeit für Benzin-, richtigerweise wohl Benzina-Gesprächen. Passiert ist bis auf eine Unterbrechung wegen einer Ölspur nichts, wenn auch zum zweiten Lauf das eine oder andere Auto bzw. Fahrer nicht mehr so wollte.

















































































































































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