Ein Industriegelände bietet bekanntlich nicht das perfekte Ambiente für eine Oldtimer-Veranstaltung. Trotzdem gelingt es der Emil Frey AG Jahr für Jahr wieder, interessante Fahrzeuge und begeisterte Zuschauer zusammenzubringen, um die Freude am alten Blech zu teilen.
Zum 25. Mal
Jeweils am ersten September-Samstag dröhnen in Safenwil die Motoren, dass es eine Freude ist. Bereits zum 25. Mal stellten sich die Autos am 3. September 2016 zum Start auf, um den verwinkelten und damit sicherlich nicht besonders schnellen Rundkurs unter die Räder zu nehmen.
Viele Raritäten waren in den vergangenen 25 Jahren dabei, etwa der Jaguar C-Type mit dem legendären Jaguar-Testfahrer Norman Dewis am Lenkrad oder die Alfa-Romeo-Fahrzeuge aus dem Museum von Varese.
Wiederkehrende Besucher erinnerten sich vielleicht an das Ford Model T, das in einer der engen Kurven ein Rad verlor und mit einiger Mühe von der Strecke wegtransportiert werden musste. Anderen ist vielleicht der Hustenanfall von Streckensprecher Daniel Mauerhofer im Gedächtnis geblieben, er hatte vergessen, das Mikrofon auszuschalten.
Ausgangspunkt für den Oldtimer Grandprix war eine Anfrage eines Oldtimer-Clubs vor bald drei Jahrzehnten, ob man auf dem Industriegelände der Emil Frey AG ein europäisches Treffen organisieren könne.
Daraus entstand ein wiederkehrender Anlass, der auch die Motorräder von Anfang an mit einband und seither unzähligen Clubs, z.B. dem Lancia Club Schweiz oder dem MG Car Club Switzerland eine Bühne bot, die schönen alten Fahrzeuge in den Mittelpunkt zu rücken.
Wie eh und je
Aufbau und Ablauf des Anlasses haben sich über die Jahre bewährt. In gut einem Dutzend Fahrzeugfeldern von 10 bis 20 Automobilen oder Motorrädern wird der Grandprix-Kurs jeweils über fünf Runden befahren, dann folgt das nächste Feld. Für Fotografen sind die fünf Runden oftmals viel zu kurz, aber für das Publikum bietet sich so die Möglichkeit, innert rund zwei Stunden deutlich über 100 Fahrzeuge in Fahrt und mit authentischer Geräuschkulisse geniessen zu können.
Nach den Fahrten kehren Autos und Motorräder ins Fahrerlager zurück, wo sie ohne Einschränkungen aus der Nähe betrachtet werden können. Für das leibliche Wohl wird mit Essens- und Getränkeständen gesorgt und natürlich kann man sich auch die heutigen Produkte der Emil-Frey-Firmen und der unterstützenden Firmen zu Gemüte führen, denn ganz altruistisch sind die Organisatoren und die beteiligten Sponsoren natürlich nicht.
Perfekte Wetterbedingungen
Einmal mehr hatten Ursula Heiniger und ihr Organisationsteam Wetterglück, die Sonne lachte nur leicht verschleiert, die Temperaturen waren angenehm, ohne die Motoren zu überhitzen.
Gäste Peugeot Amicale und MG Rover Club
Wie jedes Jahr waren auch beim 25. Grandprix Gastclubs eingeladen, die mit zwei Feldern ihren Clubmitgliedern die Möglichkeit gaben, ihre Autos zu präsentieren. Besonders die Peugeot-Freunde fielen mit ihren Limousinen der Sechzigerjahre positiv auf.
Ebenfalls zahlreich vertreten waren Fiat-Abarth-Fahrzeuge, vertreten durch Fiat-600- und 850-Derivate, aber auch durch den reinrassigen Rennsportwagen 1000 Bialbero.
Natürlich waren britische Klassiker besonders präsent, importiert die Emil-Frey-Gruppe doch seit vielen Jahrzehnten Autos von der Insel. Aber auch Japaner wie ein Toyota Corolla, Suzuki LJ80 oder Subaru 1600 machten sich auf die Fünf-Runden-Fahrt.
Ein Einzelstück aus Frankreich
Sicherlich etwas besonderes war der Ariès S5 C von 1912, der sich in Safenwil von seiner besten Seite - will sagen mit offenen Motorabdeckungen - präsentierte. Nur selten trifft man auf einen derart appetitlich aufgemachten Motorraum.
25 PS leistete damals der 2,5 Liter grosse Vierzylindermotor. 75 km/h schnell war der offene Wagen, der nur über die Hinterradbremsen zum Anhalten gebracht werden konnte. Gemäss Besitzer handelt es sich beim gezeigten Wagen um das einzige übriggebliebene Fahrzeug dieser Art weltweit.
Die Marke Ariès produzierte zwischen 1903 und 1938 Autos von Weltruf, in den Zwanzigerjahren nahm man sogar bei den 24 Stunden von Le Mans teil, 1925 schaute dabei der sechste Gesamtrang heraus. Während der 35 Jahre wurde Baron Charles Petiet und seinen 95 Mitarbeitern vom Einzylinder-Kleinauto bis zum Luxuswagen mit 12 Liter Hubraum fast alles gebaut.
Lieber am Morgen?
Etwas überrascht waren vielleicht die Besucher, die erst Mitte des Nachmittags anreisten, denn die Fahrzeugfelder hatten sich bereits vor dem letzten Rundgang schon stark reduziert, viele Teilnehmer machten sich schon früh auf die Heimreise. Dies ist eigentlich schade, denn das Wetter hielt problemlos bis zum Abend durch, der Streckensprecher wurde nicht müde, den späten Gästen entgingen aber so etliche Klassiker. Die Erkenntnis ist wohl einfach, nächstes Mal früher aufzustehen oder den Wocheneinkauf auf einen anderen Tag zu verschieben. Den Termin kann man sich jedenfalls bereits vormerken, es ist der 2. September 2017.
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Bilder 63+64 sind XK 140 Roadster OTS , und nicht XK 120,
Produktion XK 120 nur bis ende 1954 ....
Freundliche Grüsse,rr