Vom 14. bis 17. Mai 2015 fand in Italien die Mille Miglia statt, diesmal ohne Regen und bei strahlendem Sonnenschein. 464 Teams aus aller Welt waren angetreten, um mit ihren Klassikern im Wettkampf durch ganz Italien zu fahren.
Eine Veranstaltung der Superlative
Mit 464 Teams, darunter auch acht Militärfahrzeugen, war das Starterfeld noch einmal um rund achtzig Teilnehmer grösser als in der Vorjahren; auch in dieser Beziehung ist das 1000 Meilen Rennen eine Veranstaltung der Superlative.
Zusätzlich starteten in einer eigenen Wertungsklasse noch vor dem Hauptfeld einige Ferraris und Mercedes in Rahmen einer "Challenge".
Internationales Teilnehmerfeld
Die grössten Teilnehmerteams kamen wie immer aus Italien, Deutschland und England. Es reisten aber auch Teams aus Japan, Südafrika, Argentinien und Neuseeland an; aus der Schweiz waren immerhin auch 24 Teams am Start.
Mercedes-Jubiläum
Die diesjährige Mille Miglia stand ganz im Zeichen des 60-jährige Jubiläums anlässlich des Doppelsieges zweier Mercedes-Benz vom Typ 300 SLR. Das Rennen wurde im Jahr 1955 von Stirling Moss mit Beifahrer Denis Jenkinson in einer nie mehr erreichten Rekordzeit von 10 Std.7 Min. 48 Sek. gewonnen - mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 158 km/h - vor Juan Manuel Fangio.
Die legendären Mercedes-Benz Fahrzeuge mit den Startnummern 722, 658 und 704 wurden überraschend von Sir Stirling Moss, Hans Herrmann und dem Enkel von Juan Manual Fangio, der später durch Ralf Schumacher abgelöst wurde, pilotiert.
Vorverlegung der Startzeit
Da die erste Etappe von Brescia bis Rimini dieses Jahr deutlich länger ausfiel, wurde die Startzeit am Donnerstag auf 14:30 Uhr vorverlegt. Dadurch mussten die technische Abnahme in der Fiera von Brescia und die Versiegelung der Fahrzeuge auf dem Piazza delle Vittoria ebenfalls vorgezogen werden und fanden bereits ab Mittwoch Nachmittag statt.
Neue Strecke
Auch die Streckenführung der Mille Miglia hatte sich gegenüber dem Vorjahr erneut geändert, die vier Tagesetappenziele waren diesmal: Rimini, Rom, Parma und Brescia.
Neben dem spektakulären San Marino, der Ankunft in Rom vor der Engelsburg und einer Fahrt über den legendären Campo in Siena war sicherlich die Zeitprüfung auf dem Autodromo von Monza ein weiteres Highlight.
Moss mit der Fahne
Während des Zieleinlaufs in Brescia am Sonntagmittag erschien Sir Stirling Moss selbst auf der Zieltribüne und beendete für einige Mercedes-Teams selbst das Rennen mit der "Chequered Flag" - sicherlich ein besonderes und unvergessliches Erlebnis für diese Teilnehmer.
Kopf-an-Kopf-Rennen
Schon seit der ersten Etappe gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem argentinischen Team Tonconogy/Berisso auf einem Bugatti T40 von 1927 und dem italienischen Team Vesco/Guerini auf einem Fiat Siata 514 MM mit Baujahr 1930. Schlussendlich konnten die Argentinier das Rennen für sich entscheiden und den Sieg davontragen.
Erfolgreiches 2015
Die Mille Miglia 2015 war diesmal hervorragend organisiert, was viele der Teilnehmer bestätigten. Die Veranstaltung ist und bleibt für Zuschauer und Teilnehmer ein Ereignis mit grösster Anziehungskraft und man darf gespannt sein, welche Besonderheiten die Veranstalter sich für das nächste Jahr wieder ausdenken werden.
Die besten 10
- 1. Tonconogy Juan / Berisso Guillermo (RA), Bugatti T 40 (1927)
- 2. Vesco Andrea / Guerini Andrea (I), Fiat Siata 514 MM (1930)
- 3. Salviato Ezio Martino / Moglia Maria Caterina (I), Bugatti T 40 (1928)
- 4. Ferrari Bruno / Ferrari Carlo (I), Bugatti T 37C (1927)
- 5. Moceri Giovanni / Galliani Lucia (I), Chrysler 72 (1927)
- 6. Mozzi Giordano / Biacca Stefania (I), O.M. 665 Sport Superba 2000 (1927)
- 7. Stalman Pablo (USA) / Sanchez Zinny Fernando (RA), Bugatti T 40 Gran Sport (1929)
- 8. Erejomovich Daniel Andre / Llanos Gustavo (RA), Aston Martin Le Mans (1933)
- 9. Cristina Riccardo / Baroli Sabrina (I), Bugatti T 40 Gran Sport (1927)
- 10. Cane Giuliano (I) / Reichle Klaus Peter (D), Bugatti T 37 Grand Prix (1927)