Die Essen Motor Show 2019 konnte einmal mehr nicht nur mit spannenden Exponaten aufwarten, sondern hatte auch viele käufliche Klassiker im Angebot. Ausserdem konnten sich die Besucher an verschiedenen Filmautos erfreuen. Für die meisten Besucher wird es das erste Mal gewesen sein, dass sie ein Filmauto aus nächster Nähe betrachten durfen. Somit ist die Essen Motor Show keine Messe, welche man einfach nur besucht. Vielmehr erlebt man sie.
Tuning, Motorsport und klassische Fahrzeuge
Natürlich ist die Essen Motor Show auch in ihrer 52. Auflage keine typische Oldtimermesse. Dies ist dem Berichterstatter, der die Veranstaltung schon besuchte, als sie noch Jochen-Rindt-Show hieß, durchaus bewusst. Und doch präsentiert die EMS seit immerhin schon 38 Jahren neben Tuning und Motorsport auch das Segment klassischer Fahrzeuge. So gesehen war die Vermischung von Oldtimern, Youngtimern und Neufahrzeugen in den Hallen an der Essener Norbertstraße also eigentlich schon immer gegenwärtig. Und der "Classic und Prestige" -Salon war schon immer eine Oase der Ruhe inmitten des ansonsten eher lauten und bunten Treibens der "tiefer-breiter-schneller"- Gemeinde.
In diesem Jahr hatte der Veranstalter angekündigt, in den Hallen 1 und 2 nunmehr 17.000 qm für klassische Fahrzeuge bereitzustellen. Dies machte neugierig, entspricht diese Größe doch derjenigen einer kleineren Klassikermesse. Nun, zumindest die Halle 2 enttäuschte in dieser Hinsicht etwas, denn hier fanden sich weniger Oldtimer als erwartet, dafür waren diese aber vereinzelt auch in anderen Hallen zu finden. Dennoch mangelte es bei EMS 2019 nicht an interessanten Exponaten und Offerten.
Jede Menge Filmautos und Supersportwagen
Wie immer gab es neben dem Verkauf von klassischen Fahrzeugen auch Clubstände, Zubehör und Sonderschauen, etwa von offenbar publikumswirksamen Filmautos.
Beginnen wir jedoch mit der Sonderschau "Super Sports Cars". Sie war rund um den "Tempel" des Veranstalters S.I.H.A. platziert und sicher eine der Attraktionen der diesjährigen Motor Show. Präsentiert wurde eine exklusive Zusammenstellung ausgewählter Sportwagen. So fanden sich ein klassischer Kremer-Porsche 935 K ebenso wie sein neuzeitliches Pendant Porsche 935 von 2019, und - passend zum aktuell gezeigten Film "Le Mans 66" - drei Generationen Ford GT- Sportwagen: Beginnend von einer GT 40-Replika von 1969 (!) über den GT von 2003 bis hin zum GT 67 "Heritage Edition" von 2018.
Ferner wurden ein BMW M1 Procar, ein McLaren P1 sowie die Modelle CCX und Agera S des schwedischen Herstellers Koenigsegg gezeigt.
Eine Nase wie ein Sarg
Während das Segment der Clubs insgesamt eher bescheiden vertreten war, zeigte das Technik-Museum Sinsheim einen mächtigen Cord 812 "Sargnase" von 1937 sowie eine eigens für den Film "Rébus" angefertigte Replik des Bugatti T 41 Royale Coupé Napoléon.
So bestand für die Besucher die Möglichkeit, die Dimensionen dieses riesigen Autos auf sich wirken zu lassen. Das Auktionshaus RM Sotheby´s machte mit den einladend geöffneten Flügeltüren eines Mercedes 300 SL sowie einem BMW 507 Appetit auf die für das Frühjahr angekündigten Versteigerungen des Hauses aufmerksam.
Stark variierende Verkaufspreise
Wie es sich für eine Oldtimermesse gehört, gab es selbstverständlich interessante Offerten von Klassikern namentlich deutscher, italienischer, britischer und US-amerikanischer Provenienz, wobei die ganze Bandbreite der Preisskala und der Erhaltungszustände abgebildet war. Beginnen wir ganz oben, also in dem Segment, in welchem der Preis oft erfragt werden soll. Allerdings ist diese Usance nicht zwingend, wie etwa die Klassik-Abteilung der Tuningfirma Brabus bewies. Hier waren ein Mercedes 300 SL Roadster für 1.890 000 Euro sowie ein MB 300 S Roadster (W 188) für 698'000 Euro im Angebot.
Wer es eine Nummer kleiner wollte, hätte an einem anderen Stand ein patiniertes Mercedes 220 A Cabrio für weniger als ein Viertel dieses Preises finden können.
Hohes Preisniveau für Brabus
Apropos Brabus: Dort war auch ein Mercedes 500 E (W 124) für 64.900 im Angebot und bei einem anderen Anbieter fand sich ein von Brabus getunter SLK der ersten Baureihe R 170 mit einem 6,5 l-Achtzylinder. Wer sich erst einmal an das Preisniveau der Brabus-Klassiker gewöhnt hatte, konnte direkt nebenan einen aus der Fachpresse bekannten und auch schon auf der diesjährigen Stuttgarter Retro Classics angebotenen "low milage"-Wagen begrüßen: einen braunen Mercedes /8 mit nur 532 km Laufleistung, der für 159.000 Euro bislang noch keinen neuen Eigentümer gefunden hatte.
Fiat, Fiat, Fiat ... und De Soto
Bei den italienischen Oldtimern stach ein Vorkriegsfiat mit 6 Zylindern und einer Karosserie von Touring heraus. Die stilistische Verwandtschaft mit dem vielleicht bekannteren Alfa Romeo 6 C 2500 S - ebenfalls von Touring eingekleidet- war offensichtlich; das Fahrzeug wurde für 247.500 Euro offeriert.
Einen erfreulichen Anblick bot auch ein seltener, kleiner Fiat Nardi 750 mit Karosserie von Vignale. Reizvoll erschien auch ein Fiat Abarth 595 von 1968 für 32.900 €. Im preisgünstigeren Segment waren etwa ein Fiat Panda 1000 CL Cabrio zu haben sowie eine Ape mit 3 Sitzplätzen und nur 380,6 km auf dem Tacho, die 7970 Euro kosten sollte. Auch US-Cars waren im Angebot: So ein neu aufgebauter de Soto Sportsman Fireflite von 1956 für knappe 70.000 Euro, diverse Corvetten, ein Plymouth Prowler.
Auch deutsche Autos vertreten
Bei den englischen Autos wurden diverse MG, ein Morgan Plus 8 und sogar ein Allard K 1 offeriert. Auch die Oldtimer deutscher Herkunft waren, soweit nicht bereits erwähnt, gut vertreten: Mehrere BMW - auch Z 8 - und reichlich Porsche sowie Mercedesmodelle - auch jüngeren Datums - waren zu erwerben.
Selbstverständlich durfte auch ein Angebot klassischer Volkswagen nicht fehlen. Ein Käfer wurde als Neuwagen angeboten, ein anderer kostete knapp unter 10.000 Euro und auch ein Sparkäfer im zeittypischen Orangelack war im Angebot.
Und auf dem Stand des Tuners und "PS-Profis" Sydney Hoffmann gab es einen von Gebrauchsspuren gezeichneten, frisch rallyeerprobten VW Bulli des Typs 1.
Und wem noch danach war, der konnte namentlich in der Halle 1 A in Augenschein nehmen, wie das Thema Oldtimer in der Tuning- und Low Rider- Szene interpretiert wird. Alles in allem konnten die Liebhaber rollenden Kulturguts auf der diesjährigen Essen Motor Show also durchaus fündig werden.
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Da hätte ich doch auch noch ein paar Fahrzeuge:
Mercedes SLK 320 6-Gang Handschalter 55000km, rot: 49900.-
Caterham S7 HPC 2,0 16 V: 54000.-
MGA 1500 Rechtslenker Top restauriert: 59000.-
Opel Speedster Kopmpressor, 240 PS 40000km 60000.-
Opel GT 1900, Jg 1969 Veteran, silber 69000-.
Ich hoffe, dass ich nicht zu tief unten reingehauen habe mit den Preisen und ich nun von Schnäppchejägern überrant werde...!? ;-)