Sehen, hören und riechen – kompletter kann man das Oldtimerhobby an einer Messe kaum erleben. In Friedrichshafen wurde nicht nur eine klassische Ausstellung gefeiert, sondern es gab auch den Zieleinlauf einer Rallye zu beobachten und Rennwagen auf einer Rundstrecke zu erleben.
Ein echter Schmaus für das Publikum, das mit 37’200 so zahlreich erschien wie früher, also vor der Corona-Phase.
Am Boden und in der Luft
Das Besondere der Klassikwelt in Friedrichshafen ist es bekanntlich, dass sie die verschiedenen Elemente Boden-Wasser-Luft vereint, auch wenn die Boote zu Standzeugen reduziert wurden. Flugzeuge dagegen konnten in den Hallen, aber auch in der Luft beobachtet werden.
Und auch der natürlich dazugehörende Zeppelin drehte immer wieder seine Runden.
Klassiker in Aktion
Auf dem Rundkurs zeigten historische Sport- und Rennfahrzeuge, was in ihnen steckte. Gezeigt wurde hier das ganze Spektrum von monumentalen Vier-/Sechszylinder-American-LaFrance Hubraumriesen bis zum leichtgewichtigen Formel-1-Wagen Brabham BT3 V8.
Fürs Publikum ebenfalls interessant waren die schnellen Version des Volvo Amazon, des Opel Kadett, des VW Polos oder des BMW 3-ers. Und die VW Käfer und Alpine-Renault sowieso.
Auch die Brixner-NSU fuhren Parade, Vorkriegssportwagen sowieso und für viel Krawall sorgte einmal mehr der Opel Commodore als Kombi mit wattstarkem und reifenmordenden Hinterradantrieb.
Insgesamt waren rund 200 Rennwagen und Motorräder zwischen den Messehallen und dem Flugplatz unterwegs, soviele wie kaum zuvor.
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Auch Petrus machte auf gute Laune und bescherte den Anlass mit weitgehend trockenem Wetter, was sicherlich auch die Camping-Freunde zwischen den Hallen schätzten.
Noch wichtiger war dies aber für die vielen Besucher, die im Oldtimer auf zwei und vier Rädern anreisen wollten und sich dabei nicht nur die Parkgebühr sparen konnten, sondern auch noch in der Mitte des Geschehens parken durften.
So wurde die Fläche zwischen den Hallen zu einem marken-übergreifenden Oldtimertreffen, bei dem man manche Rarität beobachten konnte, dies es so nicht einmal in den Hallen zu sehen gab.
Sonderschauen in mehreren Hallen
Bereits beim Eingang stiess man auf die Sonderschau “75 Jahre Porsche”, in der nicht nur der Porsche 911 in vielen Varianten (auch 60 Jahre Geburtstag) zelebriert wurde, sondern auch die weniger populären Klassiker der Marke wie etwa der 914 oder der 928 gezeigt wurden.
Zudem gab’s auch einen Le-Mans-Sieger des Jahres 1971 zu sehen, den Porsche 917 im Martini-Look.
Und auch ein Porsche 956 und ein Formel-1-Wagen aus der Werkssammlung fehlte nicht.
Ebenfalls wollten 100 Jahre BMW-Motorrad gefeiert werden, eine Auswahl an Zweirädern der weissblauen Marke zeigte, wie man sich seit 1923 entwickelt hat.
Eine weitere Sonderschau zeigte vor schönen Hintergründen rare Coupés und Cabriolets.
Darunter war auch manche Rarität zu finden, die man nur selten an Messen antrifft, etwa einen Steyr 220 oder den Rometsch Lawrence als Coupé und Cabriolet.
Mancher Besucher traf auf Modellvarianten, die er vielleicht noch gar nicht kannte, etwa den VW Scirocco Safari mit Vinyl- und Rolldach.
Die Clubs mit ihren Spezialitäten
Für besondere Autos und interessante Diskussionen sorgten einmal mehr die breit vertretenen Clubs. Besonders Audi/NSU waren mit vielen Exponanten, darunter auch ein sehr seltenes NSU Kettenrad, vertreten, aber auch für BMW, Ford, Glas Mercedes-Benz, Opel oder Volkswagen um nur einige Beispiele zu nennen, wurde eifrig geweibelt und Fahne gezeigt.
Wer etwa alle Ford-Capri-Generationen vergleichen wollte oder zu verstehen suchte, wie sich die Marke Audi über Jahrzehnte entwickelt hat, der fand viele Anschauungsobjekte vor Ort.
Bodenständiges Preisniveau
Natürlich ging’s in Friedrichshafen nicht nur um das Zeigen von Autos, viele der 800 Aussteller wollten auch etwas verkaufen, je nach Ausrichtung Fahrzeuge, Zubehör oder gar Strandkörbe. Das Preisniveau bei den Autos wirkte durchaus realitätsnahe, schliesslich gaben auch einige Händler am Sonntag an, mit ihrem Umsätzen zufrieden zu sein.
Auffallend war das zahlreiche Auftreten des Fiat Nuova 500, von dem es beinahe ein Dutzend Exemplare in verschiedenen Farben und Ausführungen zu erwerben gab.
Brot-und-Butter-Autos wurden genauso angeboten wie seltene Sportwagen und frisch restaurierte Superklassiker.
Auch teure Objekte fanden neue Besitzer und mancher Besucher verliess die Messe wohl mit einem Andenken, mit dem er vorher gar nicht gerechnet hatte.
Eine Schau für das grosse Publikum
Während Essen oder Stuttgart eine primär auf den Verkauf ausgerichtete Oldtimermesse sind, zielt die Klassikwelt Bodensee seit vielen Jahren lieber auf das grosse und breit interessierte Publikum. Dass viele einfach aus Neugierde kommen, ist Teil des Konzepts, weder muss man einen Oldtimer besitzen, noch unbedingt einen wollen, um sich in Friedrichshafen bestens unterhalten zu sehen. Dafür sorgt die vielfältige Ausgestaltung der Messe, die für jeden etwas bietet.
Dies gelang auch bei der Austragung am 5. bis 7. Mai 2023 wieder mit Bravour, man kann Projektleiter Roland Bosch, der die Messe seit vielen Jahren organisiert, nur gratulieren.
Die Bildergalerie mit fast 260 Bildern gibt einen umfassenden Einblick in die Geschehnisse in, zwischen und ausserhalb der Hallen.












































































































































































































































































































































































































































































































































































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