Man wird nur einmal 30 Jahre alt. Dies stimmt für Menschen, Autos aber auch Clubs. In den Achtzigerjahren ermunterte Peter Monteverdi den Basler Ruedi Wenger, einen Monteverdi-Marken-Club zu gründen. 30 Jahre später feiert der internationale Club seinen Geburtstag mit einer Sonderausstellung im Verkehrshaus Luzern.
Zwölf aussergewöhnliche Autos
Um zwölf Fahrzeuge zusammenzustellen, die das Schaffen Peter Monteverdis möglichst breit charakterisieren, konnte auf die Sammlungen der Club-Mitglieder, aber auch Leihgaben aus dem Monteverdi-Museum in Binningen und dem autobau Romanshorn zurückgegriffen werden.
So können Ausstellungsbesucher nun einen von Frua karossierten Monteverdi 375 S aus dem Jahr 1968 und mehrere von Fissore eingekleidete 375 L und S bewundern.
Bekanntlich gab es zwischen Peter Monteverdi und Pietro Frua Zoff und Monteverdi wechselte in der Folge zum Konkurrenten Fissore. Im Zuge dieses Wechsels wurden auch die Fahrzeuge designtechnisch angepasst.
Der Übersportwagen Monteverdi Hai darf natürlich nicht fehlen, exakt vier Stück wurden gebaut. Monteverdi verzichtete damals trotz grossem Interesse auf eine grössere Serie, da es nur wenige potentielle Besitzer mit den Fahrleistungen (bis 295 km/h) und Fahreigenschaften des Mittelsportwagens aufnehmen konnten.
Zwei Monteverdi Sierra Limousinen, die in den Siebzigerjahren auf Basis des Dodge Aspen, resp. Plymouth Volare entstanden, sind ebenfalls zu sehen. Und natürlich darf auch der Geländewagen Monteverdi Safari, der auf der Plattform des International Scout entstand, nicht fehlen.
Die Achtzigerjahre werden durch einen auf Mercedes-Basis entstandenen Monteverdi Tiara repräsentiert.
Peter Monteverdi begeisterte sich bekanntlich stark für den Autorennsport und so dürfen natürlich auch zwei Formel-Autos nicht fehlen, ein Monteverdi F1 von 1990 und ein unter Monteverdi-Fahne gestarteter Opel-Lotus von 1993.
Eingebettet in das Verkehrshaus
Präsentiert werden die Autos mit Ausnahme des Formel-1-Wagens, der im Eingangsbereich steht, in der Autohalle des Verkehrshauses. Dazu wurden die Wagen in die hochregalartige Ausstellungsinfrastruktur integriert. Besucher können das Fahrzeug ihrer Wahl auswählen und es wird dann automatisch vom industriell inspirierten Hochregallager auf ein Podium gebracht und zur Begutachtung gedreht. Gleichzeitig kann der Besucher interessante Informationen zum Fahrzeug lesen.
Dem Monteverdi Hai gewährte man ein Podium, das der einzigartige Sportwagen auch verdient hat.
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Unsterblich
Über 3500 Fahrzeuge wurden durch Peter Monteverdi geschaffen. Was nach viel tönt, ist weniger als die Jahresproduktion von Maserati heute. Und die 3500 Fahrzeuge verteilen sich auf eine Vielzahl von Modellen, Gattungen und Designrichtungen. Und wer erinnert sich schon daran, dass es Peter Monteverdi war, der den ersten viertürigen Range Rover baute und dieses Konzept dann erfolgreich an British Leyland verkaufte.
Die ersten eigenen Autos baute Peter Monteverdi unter dem Kürzel MBM, es war schliesslich der Chefredakteur der Automobil Revue, der den Basler Unternehmer davon überzeugte, doch seinen italienisch klingenden Familiennamen als Markenbezeichnung zu verwenden.
Die Ausstellung im Verkehrshaus Luzern ist vom 6. Januar bis 6. April 2015 geöffnet und kann im Rahmen des normalen Museumsbesuch besichtigt werden.
Weitere Informationen
- AR-Zeitung Nr. 40 / 1967 vom 14.Sep.1967 - Seite 19: Monteverdi - neue Schweizer Automarke
- AR-Zeitung Nr. 52 / 1979 vom 20.Dez.1979 - Seite 35: Peter Monteverdi - vom Konstrukteur zum Designer
- SwissClassics Revue Nr. 20/4 2008 - Seite 28: Mit harter Hand und grossem Herz




























































































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