Am 10./11. März 2018 fand in Luxemburg-Stadt erneut der vom automobilen Dachverband Letzebuerger Oldtimer Fédération veranstaltete "Autojumble" statt - auf dem Gelände der LuxExpo auf dem Kirchberg, dem Banken- und Behördenviertel.

Zugegeben: Mit nur zwei Hallen war diese Oldtimermesse doch recht überschaubar, doch ihr Einzugsbereich umfasste nicht nur Besucher aus den Beneluxstaaten, sondern auch die der benachbarten Regionen Mosel und Saar. Somit ist der Luxemburger Autojumble nicht nur von lokaler Bedeutung.
Clubs und Händler
Überwiegend präsentierten sich hier die Clubs, doch selbstverständlich waren auch Händler vertreten. Dem Besucher wurde ein erfreulich breites Spektrum automobiler Delikatessen geboten. Neben einigen Oldtimern skandinavischer Provenienz waren vor allem auch englische Fahrzeuge breit repräsentiert.

So wurden auf dem Stand des British Sport Cars Owners Club Luxemburg ein Bentley Blower mit dem Nummernschild "RR 001" (!) und ein Lotus Elan gezeigt.

Auch gab es einige TVR und Morgans, sogar einige “Threewheeler" zu sehen. Ein unrestauriertes Exemplar des Morgan-Dreitrads mit JAP-Motor von 1934 wurde in “british racing green” für EUR 95’000 angeboten.
Anlgo-italienische Bertone-Rarität
Ein Höhepunkt der Messe war sicherlich ein Arnolt MG Coupé von 1953 mit einer Laufleistung von 37.000 Meilen. Dieses zierliche Fahrzeug wurde seinerzeit in nur 67 Exemplaren gebaut und erinnerte den Berichterstatter etwas an die Lancia und Cisitalia jener Zeit. Das Coupé mit seiner zeitlos eleganten, von Giovanni Michelotti (!) entworfenen und bei Bertone gebauten Karosserie war seinerzeit für den US-Markt gedacht, was die Linkslenkung erklärt.

Das in "peacock blue" (pfauenblau) originalgetreu lackierte Auto, welches quasi die Brücke vom britischen zum italienischen Automobilbau schlägt, war dann auch schon am Samstagnachmittag verkauft.
Beliebte Klassiker aus Italien
Apropos Italienische Autos, auch die gab es reichlich zu entdecken - etwa eine Phalanx von Dinos oder einen seltenen Fiat Mutipla.

Mag der Wagen auf der Basis des Fiat 600 heute manchem vielleicht etwas schrullig erscheinen, so war es war doch der erste Minivan.

Zu sehen waren ferner zahlreiche Alfas, darunter die rare große Limousine Alfa 1900 Super von 1957, die für EUR 65’000 zum Verkauf stand.
Und natürlich auch Autos aus anderen Nationen
Natürlich waren auch französische Fahrzeuge vertreten, so ein heute leider sehr selten gewordener Simca 1100 in einer Postversion, ein Renault 16 oder eine Alpine A 110. Für EUR 62’500 stand ein Citroën SM von 1971 in "sable metallisé" zum Verkauf.

Auch die Freunde von US-Cars kamen auf ihre Kosten. Ein schon im letzten Jahr gezeigte viertürige Plymouth Belvedere erinnerte fatal an das Fury Hardtop-Coupé aus John Carpenters Filmschocker "Christine" nach dem Roman von Stephen King.

Ferner war eine schöne schwarze Corvette C1 ausgestellt und ein Jeep Wagoneer wurde für unter EUR 13’000 offeriert. Auch historische Motorräder, Busse und Trecker fehlten nicht. So gab es z. B. einen Le Percheron, ein Lizenzbau des legendären Lanz Bulldog.

Alles in allem war der Luxemburger Autojumble eine übersichtliche und interessante Veranstaltung. Ob aber der gelbe Golf I der 1. Serie, sehr selbstbewusst mit EUR 17’500 € angepriesen, wohl weggegangen ist?
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