Man kennt ihn, den Walter Röhrl. Er gehört zu den schnellsten Rallye-Fahrern auf Schotter, Schnee und Asphalt. Vielleicht war er sogar der Schnellste. Ganz sicher der Schnellste war er jedenfalls einige Male im Jahr 1980, als er die Rallye-Weltmeisterschaft gewann. Die berühmte Nebelfahrt bei der Rallye Portugal ist in die Geschichtsbücher eingegangen.
Kürzlich ist bereits ein Buch über Walter Röhrl neu aufgelegt worden, das der ersten Röhrl-Weltmeisterschaft 1980 gewidmet war, jetzt wird noch ein Film nachgereicht. Und das Bewegtbild ist eine willkommene Ergänzung.
Rallye-Dokumentierer mit Passion
Der Film stammt von Helmut Deimel, der damals mit Filmkamera auf allen Rallye-Pisten dabei war. Entstanden ist ein chronologischer Rückblick auf alle Rallye-Weltmeisterschaftsläufe des Jahres 1980, von denen Röhrl deren vier gewann:
- Rallye Monte Carlo
- Rallye Schweden
- Rallye Portugal
- Safari Rallye
- Rallye Griechenland
- Rallye Argentinien
- Rallye Finnland
- Rallye Neuseeland
- Rallye Sanremo
- Rallye Frankreich
- Rallye Grossbritannien (RAC)
- Rallye Elfenbeinküste
Zu jeder Rallye werden prickelnde Fahrszenen, aber auch Hintergründe geliefert, vom Off-Kommentar unterhalten kommentiert. Ergänzt sind die historischen Aufnahmen durch nachgereichte Interview-Schnipsel mit Walter Röhrl, die mit viel zeitlichem Abstand zusätzliche Analysen offenbaren. Und natürlich fehlen auch die schlagfertigen Bonmots nach Röhrl-Art nicht, etwa, wenn er erklärt, dass das Fahrerfeld im Jahr 1980 mit etwa 10 bis 15 siegfähigen Piloten aufwarten konnte, während heute doch nur noch eine Handvoll um die Weltspitze mitfahren können würden.
Hecktriebler in Aktion
Das Jahr 1980 war das letzte Jahr, an dem Allradantrieb noch keine Rolle spielte und sämtliche Siege mit heckgetriebenen Fahrzeugen herausgefahren wurden: Fiat 131 Abarth, Opel Ascona 400, Datsun 160J, Ford Escort RS1800, Porsche 911 SC, Talbot Sunbeam Lotsu und Mercedes-Benz 500 SLC. Entsprechend herzerfrischend waren denn auch die Drifts und Quersteher, die im 62 Minuten langen Zusammenschnitt zu sehen sind.
Röhrl allerdings war im Fiat 131 Abarth unterwegs, und den konnte man gemäss seinen Aussagen längst nicht so quer fahren wie die Capri- und Ascona-Modelle, die der Rallye-Profi vorher gefahren hatte. Um schnell zu sein, musste man einen sauberen Strich fahren, dies hatte Röhrl schon bei der ersten Probefahrt im Fiat anlässlich eines Drehers lernen müssen. Der Einschlag der Vorderräder war einfach zu gering, um ein stark querstehendes Auto noch abfangen zu können.
Antriebsvielfalt
Das Jahr 1980 war auch durch eine beträchtliche Antriebsvielfalt gekennzeichnet. Traten Fiat, Ford oder Datsun mit Reihen-Vierzylindermotoren an, so hatte der Porsche 911 einen Sechszylinderboxer, der Lancia Stratos einen V6 unter der Haube, während Mercedes und Triumph sogar mit einem V8-Motor einstiegen. Dass auch die Motorengeräusche auf der DVD einen kräftigen Beitrag liefern, ist selbstverständlich.
Nix 4K
Der Film wird in PAL-DVD-Auflösung angeboten und viel höher konnte man vermutlich auch nicht gehen, denn das Filmmaterial ist relativ niedrig auflösend erhalten. Ab und zu wundert sich der Beobachter, ob nicht auch das Breiten:Höhen-Verhältnis einzelner Szenen verzogen ist und auch den einen oder anderen Aussetzer kann man beobachten.
Aber dies kann den Genuss kaum beschränken, wenn der Röhrl wieder einmal über eine Schotterstrasse heruntergefiedelt kommt, als wäre es das Natürlichste auf der Welt.
Technische Daten
- Titel: Röhrls erster Streich - Die Highlights der Rallye-WM 1980
- Sprache: Deutsch
- Herausgeber: Helmut Deimel
- Verlag: McKlein Media GmbH / DeimelFilm
- Format: PAL DVD, 16:9, Sereo, Regionalcode 0, FSK 0 (ohne Altersbeschränkung)
- Laufzeit: 62 Minuten
- Preis: EUR 24.90
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