Rallye Monte Carlo 1983 - Das Ganze ist nicht mehr als ein Werbegag
Zusammenfassung
1983 geht an der Rallye Monte Carlo eine Epoche zu Ende, die der Hinterrad-angebtriebenen. Nochmals können die Audi Quattro durch Röhrl auf dem Lancia 037 Rallye geschlagen werden.
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1983 geht eine weitere Rallyeepoche zu Ende. Vorläufig zum letzten Mal gewinnt ein Wagen mit 2-Rad-Antrieb. Der Sieg geht auf das Konto von Walter Röhrl/Christian Geistdörfer. Die beiden verdanken dies dem Lancia 037 und dem schönen Wetter. Im Schnee hingegen wären die Quattros kaum zu schlagen. Lancia hat drei dieser 310 PS starken Kompressormaschinen gemeldet. Nur 980 Kilogramm schwer, vollgepumpt mit Formel-1-Technik. Die Zeiten, dass ein optimiertes Serienfahrzeug die Massen begeistern kann - wie vor fünf Jahren die Renault 5 – weckt höchstens noch ein nostalgisches, mitleidiges Lächeln. Und wenn schon von Formel-1-Technik die Rede ist, noch dies: Lancias Manager lassen sogar im Stile der Formel 1 die Räder während einer Spezialprüfung wechseln. So geschehen auf der Prüfung zwischen Uriage-les-Bains nach Chamrousse und zurück nach Uriage. Die ersten Kilometer sind total vereist und auf der anschliessenden schmalen Waldgasse liegt Schnee. Bei der Einmündung auf die trockene, breite D 11 werden von den Assistenzleuten in weniger als einer Minute die Räder gewechselt. Handgerillte Slicks mit Spikes gegen reine Slicks. Die 28,8 Kilometer lange Prüfung ist aber zu kurz um Zeitvorteile aus dem Wechsel-Theater zu holen. Das Ganze ist nicht mehr als ein Werbegag – ein pressewirksamer allerdings. Röhrl hat einen neuen Kollegen aus dem hohen Norden bekommen. Erstmals ist der 36jährige Stig Blomqvist an der Monte. Blomqvist, seit 15 Jahren im Rallyegeschäft, still, bescheiden, sechsfacher Sieger der Schweden-Rallye, fährt einen Audi Quattro. Aber auch er kann die Lancias nicht halten. Nach 21 Prüfungen führen Röhrl/Geistdörfer mit 3 Minuten und 25 Sekunden auf Alèn/Kivimäki. Blomqvist/Cederberg liegen bereits 8 Minuten und 22 Sekunden zurück. Mouton gerät erneut von der Strasse – nicht böse und Andruet, der letzte „Überlebende“ aus der Alpine-Zeit der 70er-Jahre, müht sich mit einem defekten Kompressor ab. In der Nacht der langen Messer zeigt er nochmals sein grosses Können bei wieder funktionierendem Auflader. Mit 16.45 stellt er am Turini neuen Rekord auf. Röhrl/Geistdörfer zu gefährden ist nicht möglich. Ihr Vorsprung auf die Verfolger ist bereits auf sieben Minuten angewachsen. Dies ist Röhrls dritter Streich, der vierte…..?
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