Damit hatten wohl weder die Organisatoren noch die Teilnehmer rechnen müssen: Schneeregen im Badischen am letzten April-Wochenende! Tatsächlich aber zeigte sich das Wetter am 22 und 23. April 2016 nicht von seiner besten Seite, im Gegenteil. Der Samstag war komplett nass und dies bei tiefen Temperaturen, der Sonntag begann zwar trocken, blieb aber kalt und mutierte schliesslich sogar in Schneeregen am Nachmittag. Kein Wunder blieben die Zuschauer zuhause, die Haupttribüne wurde gar nicht erst geöffnet. Und so mussten die tapferen Piloten ihre Rennen vor fast leeren Rängen fahren.
Dabei war das Programm durchaus abwechslungsreich. Mit den Zwergen war schon einmal für Stimmung gesorgt, denn trotz Regen schenkten sich die Fahrer keine Sekunden... Aber auch die Youngtimer Trophy und die HTGT sowie die FHR Langstrecke sorgten für interessante Startfelder.
Der Witterung zufolge mussten alle Rennen am Samstag als “wet races” gestartet werden, nur diejenigen, die am Sonntag Vormittag zu Läufen kamen, konnten auf eine trockene Strecke zählen.
Heckmotor im Nassen und im Trockenen
Interessanterweise hiess der Sieger bei den Zwergen sowohl im Nassen als auch im Trockenen Christoph Wilde auf seinem Simca Rallye 2.
Und auch dahinter konnte sich die Heckmotor-Truppe mit den NSU TT gegen die vorderradangetriebenen Minis durchsetzen. Das Feld der kämpfenden Zwerge scheint allerdings 2016 etwas geschrumpft zu sein, vielleicht war da aber auch das Wetter schuld.
Die etwas anderen Markenpokale
Ungewöhnlich war das Feld bei der DMV-BMW Challenge, bei der BMW 3-er-Modelle der Baureihen E30, E36 und E46, sowie einige M235i und ein M5 antraten. Dass der Sieger hier zweimal Christian Kranenberg auf M3 GTS E46 hiess und nicht etwa ein 325i E30 oder M3 E30 zuvorderst fuhr, überrascht angesichts des grossen Baujahres-Spektrums sicherlich nicht.
Auch bei der Porsche Club Challenge waren ausschliesslich Fahrzeuge der im Titel genannten Marke zugelassen, das Gros waren dabei Modelle der Baureihen 964, 996 und 997, dazwischen waren aber auch 968 CS, 944 und 924 Transaxle-Modelle zu entdecken.
Enge und weniger enge Entscheide
Eng ging das Rennen der Youngtimer Trophy A aus, Michael Nolte im Opel Ascona A fuhr mit gerade einmal einer guten Sekunde Abstand vor Sanjin Pjanic auf einem VW Golf 2 16 V im Ziel ein. Im Training hatte noch Uwe Sahler im BMW 2002 oben aufgeschwungen. Im bunten Fahrzeugfeld gab es unter anderem auch einen Peugeot 205 GTI, mehrere Opel Kadett E, eine Alfa Romeo Giulietta und BMW 2002 zu entdecken.
Im Rennen der Youngtimer Trophy B konnte einmal mehr Daniel Schrey einen Sieg auf seinem Porsche 935 K1 ins “Trockene” fahren.
Die beiden ebenfalls schnellen BMW M1 und Ford GT40 (Alu) konnten gute Rundenzeiten nicht in eine optimale Gesamtperformance umsetzen und fielen aus oder zurück. Auch in der Trophy B gab es schöne Autos zu sehen, darunter mehrere M3, einen 924 Carrera GTS, mehrere 190E und auch einen Opel Ascona 400 sowie zwei Kadett C.
"Gran Turismo" mit grossen Abständen
Der Daren Mk3 fuhr im Rahmen der HTGT sein eigenen Rennen, am Schluss betrug der Vorsprung von Rehkopf/Rehkopf zwei Runden, dahinter klassierten sich zwei 911 und ein Ford Esort, dann folgte mit weiterem Rundenabstand der BMW 2002 von Bischoff-Gebauer. Nur Felix Haas im Lola T210 hätte dem Daren gefährlich werden können, doch schied er bereits nach vier Runden aus.
Das Fahrzeugfeld der HTGT war aber sicherlich eines der attraktivsten des Wochenendes, denn mit Porsche 914/6, Porsche 904, Alfa Romeo Sprint GTA, Alfa Romeo 1750 GT-Am, Ford Lotus Cortina, Ford Mustang GT 350, Ford Escort RS 1600 BDA oder Ginetta G12 war ein grosses Spektrum an schnellen Autos der Sechzigerjahre am Start.
Felix Haas konnte den Ausfall bei den HTGT dann im Rennen der Dunlop FHR Langstrecke mit einem Sieg kompensieren, den er mit drei Runden Vorsprung auf seinem sicherlich überlegenen Chevron B16 vor Diederich-Wittke auf einem Porsche 914/6 GT, die natürlich in einer anderen Klasse antraten, einfuhr.
Auch Formel-Autos
Formel-3-Autos waren im Rahmen des AvD Histo Race Cups HRA unterwegs, hier hiess der Gesamtsieger Valerio Leone auf einem March 783 Novamotor, vor Thomas Warken auf Ralt RT3/84 Alfa-Romeo und Michael Ringstrom auf March 753 Toyota. Bei den Formel-Ford-Formelfahrzeugen gewann Nikolaj Madsen auf einem Reynard SF87.
Auch die GLPpro trug mit ihren stetig wachsenden Teilnehmerfeldern Gleichmässigkeitsläufe auf dem Hockenheim aus.
An dieses Wochenende, als in Hockenheim fast Schnee fiel, werden sich die Teilnehmer sicherlich noch lange erinnern, selbst dann, wenn alle Kleider wieder getrocknet sind.