Maximal 1300 Kubikzentimeter gross dürfen die Motoren der Zwergboliden vom Schlage eines Mini Cooper, NSU TT und Fiat-Abarth, die um jeden Zentimeter auf der Rennstrecke kämpfen und dabei oft für mehr Spektakel sorgten aus “ausgewachsene” Rennwagen. Der “Kampf der Zwerge” ist seit Anfang der Neunzigerjahre bei verschiedenen Rennveranstaltungen in Deutschland und den Nachbarländern ein Publikumsmagnet. Jetzt beendete die erfolgreiche Veranstaltungsserie ihre mittlerweile 25. Saison.
Nochmals auf dem Nürburgring
Zum Abschluss des Rennjahres 2017 ging es für die Zwerge nochmals auf die Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings. Zwei Wertungsläufe standen an und sollten für die schlussendliche Rangierung der Rennteilnehmer sorgen.
Nach einem freitäglichen Training bei guten trockenen Bedingungen, waren die Wetterprognosen für die zwei Rennen am Samstag weniger positiv. Dies sollte sich dann auch schnell bestätigen. Die Eifel und der Nürburgring zeigten sich wettertechnisch von ihrer nässesten Seite. Durchgehender Regen zwang die Rennleitung dazu alle Rennen des Tages als “Wet-Race” zu deklarieren.
Dies schreckte die Rennfahrer in den Zwergen allerdings nicht ab, schlussendlich stand die Meisterschaftsentscheidungen noch aus!
Die “Taifun”-Reifen wurden aufgezogen, damit überhaupt etwas Traktion gefunden werden konnte. Bei den schwierigen Bedingungen wurde dann auf Teufel komm raus gefahren, was dem Zuschauer auf dieser grossen breiten Strecke nicht sofort ins Auge fiel, aber die kleinen Renner waren richtig schnell unterwegs. Wer sich allerdings übertat, konnte Fehler kaum mehr wettmachen. Denn ein grösserer Rutscher machte sich sofort in Form vieler verlorener Meter bemerkbar, Rückstände waren nur mit viel fahrerischem Einsatz aufholbar.
TT vor Mini
Nachdem das trockene Training an der Gesamtspitze noch von den Minis der Britisch Classic Car Trophy dominiert wurde, hatten diese in den feuchten Rennläufen klar das Nachsehen.
Bei strömendem Regen und laut Aussage der Fahrer, „mehr als grenzwertigen Sichtverhältnissen“ machte sich ein grosses Starterfeld mit über 50 Autos auf die Hatz um den Sieg. Auffallend neben den altbekannten Teilnehmern waren die Gaststarter der polnischen Maluch-Trophy mit ihren Fiat 128p. Gleich sieben dieser Autos hatten den weiten Weg von Polen in die Eifel unter die Räder genommen.
Gesamtsieger wurde im ersten Lauf Roland Müller auf seinem NSU TT, gefolgt von Herbert Wein jr. und Thomas Berg auf dem Mini.
Doch noch ein Mini-Sieg
Im zweiten Lauf wurde die Spitze dann wieder von den Minis dominiert. So siegte Thomas Berg vor Damon Astin und Herbert Wein jr.! Allesamt auf Mini. Pech hatte Meisterschaftsanwärter Gregor Nick. Ein Missgeschick versetzte ihn auf den allerletzten Startplatz.
Beim fliegenden Start zum ersten Lauf war er zu weit von seinem Startplatz abgewichen und so zu einer Durchfahrtsstrafe verdonnert worden. In der Gischt konnte er aber die entsprechenden Flaggensignale nicht erkennen.
Als Strafmassnahme musste er im zweiten Lauf ganz hinten losfahren und so das Feld komplett aufrollen. Dieses Versehen ermöglichte es Thomas Berg, sein Punktekonto sicher aufzustocken und den Titel der British Classic Car Trophy so zu gewinnen.
Die Sieger der anderen Serien
Die Gesamtwertung der Abarth Coppa Mille konnte der junge Manuel Vizza auf seinem FIAT Abarth 695 für sich entscheiden.
Bei den NSU TT und ihrer Trophy war es Stefan Schmelter, der den Gesamtsiegerkranz überstreifen durfte.
Beim 1300 Histo-Cup gab es hingegen eine Überraschung. Gleich in seinem ersten Jahr gewann der Neueinsteiger Frank Fiedler auf seiner Alpine A110 den Titel.
Und natürlich wurde auch gefeiert
Gekrönt wurde das Wochenende mit einer gemeinsamen Jahressiegerparty am Samstagabend. Hier bewiesen alle Teilnehmer mit Ihren Familien und Freunden den seit vielen Jahren angepriesenen familiären Zusammenhalt und feierten bis in die frühen Morgenstunden sich und Ihre Sieger!
Alle Berichte zu den Zwergen finden man im Themenkanal Kampf der Zwerge .