Für manchen Besucher des Nürburgrings zwischen dem 25. und 28. Mai 2017 war der Dreistunden-Lauf der “Youngtimer” nur ein Rahmenrennen, für einige aber war es der beste Teil des alljährlichen Nürburgring 24-Stunden-Rennens, bei dem naturgemäss die aktuellen Fahrzeuge die Hauptrolle spielen.
Rekordstartfeld bei der ADAC 24h Classic
Mit einem Feld von 165 Fahrzeugen stellt die Youngtimer Trophy das grösste Feld im Rahmen des int. ADAC 24h Rennens auf dem Nürburgring. Der Bann der Grünen Hölle ist ungebrochen.
Wer einen rennfertigen Youngtimer - und man darf hier ruhig locker mit dem Begriff umgehen, denn die ältesten Wagen im Feld waren schon einmal gegen 50 Jahre alt - sein Eigen nennt, will einfach bei einem der Saisonhighlights mit dabei sein.
Mit obligatorischem Boxenstopp
Gefahren wurde über drei Stunden. Dann wurde abgewunken. Wer bis dahin die längste Strecke zurücklegen konnte, hatte gewonnen. Gefordert war ein Pflichtboxenstopp, der mindestens 102 Sekunden dauern musste. In dieser Zeit waren Einfahrt und Ausfahrt, aber auch eine Standzeit von 80 Sekunden eingerechnet.
Eindrücklicher Sieger
Nach 3:00:50.952 überquerte der BMW M1 von Achim Heinrich und Michael Schrei nach 18 gefahrenen Runden als Start-Ziel Sieger die Ziellinie.
Er verwies die beiden Porsche 911 RSR von Maximilian Struwe/Sascha Schwalme und Michael Küke mit Zweiminutenabständen auf die Plätze zwei und drei.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit des Sieger-Teams wurde mit 151,553 km/h notiert.
Die schnellste Rennrunde wurde mit 9:08.808 Minuten gestoppt, im Vergleich fuhr der aktuelle "Wochenspiegel-Ferrari 488 GT3" 8:19.375 Minuten. Die Porsche Cayman GT4 und die BMW M4 GT4 aus dem Hauptrennen fuhren in ihren besten Runden etwa gleich schnell wie der M1.
Unübliche Wetterbedingungen
Das Rennen fand untypisch für die Eifel bei Hitze und allerbesten Wetterverhältnissen statt. Seit 2001 gab es kein komplett trockenes Wochenende mehr bei den 24h. Der wolkenlose Himmel verwandelte die grüne Hölle in ein gigantisches Licht-Schatten-Paradies für die Fotografen.
Sieger Achim Heinrich sprach stellvertretend für alle Fahrer: "Es war ziemlich heiss in der Karre. Das Rennen war heftig. Derartig tolle Wetterbedingungen kennen wir kaum von der Nordschleife. Normalerweise herrscht hier immer schlechtes Wetter."
Farbiger Umzug
Natürlich waren die Porsche 911, die BMW 2002 und E21 sowie M3, die Opel Kadett C, die VW Golf und die Ford Escort am stärksten vertreten, doch dazwischen mischte sich die ganze automobile Vielfalt der Sechziger- bis Siebzigerjahre.
Da sah man einen Lotus Elan genauso wie einen Audi 50, einen Renault R5 GT Turbo, einen Toyota Corolla, einen Peugeot 205 GTI, einen Alfa Romeo 75, einen Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 Evo, einen NSU TT, ...
... einen im wahrsten Sinne des Wortes fliegenden MG B, einen Alfa Romeo Alfasud Sprint, eine Mercedes Heckflosse oder einen Opel Manta.
Die Ausfallrate war allerdings nicht unbeträchtlich, gewertet wurden 121 der 165 gemeldeten Fahrzeuge. An der Spitze liefen natürlich die jüngeren Autos und vor allem Porsche-Modelle ein, aber auf Platz 24 beendete beispielsweise ein NSU TT das Rennen.
Nicht bis ins Ziel schaffte es leider einer der ältesten Wagen im Feld, ein Austin-Healey 3000. Und Licht und Schatten musste auch Daniel Schrey auf seinem Porsche 935 K1 wörtlich nehmen. Er war gut unterwegs, musste dann aber seinen Turbo in Boxennähe abstellen relativ kurz vor Schluss.
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Auf Bild 8 ist hinter einem BMW 2002 und einem VW Golf 2 ein, heute nur noch selten zu sehender, Toyota Corolla AE 86 abgelichtet. Die AE 86 waren damals, Mitte der 80er Jahre, mit ihren 16 Ventilmotoren und Heckantrieb eine ziemliche Macht in der Gruppe N und Gruppe A bis 1600 ccm.
Auf Bild 62 ist im Hintergrund ein Opel Kadett E GSi abgebildet. Gefühlt fuhren gestern davon noch Tausende rum, real heute im Straßenverkehr ein absoluter Exot. ;-)